Werbung

Nachricht vom 30.03.2013    

Medizinische Versorgung auf dem Land sichern

Im Rahmen einer Podiumsdiskussion mit Experten aus dem Gesundheitswesen wurde auf Einladung von MdB Erwin Rüddel das Thema "Medizinische Versorgung auf dem Land" erörtet. Ein dringliches Problem muss gelöst werden, da waren sich alle einig. Ein Umdenken aller Beteiligten die im Gesundheitswesen Verantwortung und Entscheidungen treffen sei nötig.

Zu Gast war die parlamentarische Staatssekretärin, Annette Widmann-Mauz, sie wies auf die bereits getroffenen Maßnahmen der Bundesregierung hin. Foto: pr

Kreisgebiet. Auf Einladung des heimischen CDU-Bundestagsabgeordneten, Erwin Rüddel, diskutierten am Freitag vor zahlreichen Gästen Experten des Gesundheitswesens die medizinische Versorgungslage im ländlichen Raum. Die weit über hundert Gäste zeigten, wie brisant des Thema wahrgenommen wird.

Anwesend waren neben Gesundheitspolitiker, Erwin Rüddel, die parlamentarische Staatssekretärin im Gesundheitsministerium, Anette Widmann-Mauz, der Vorstandsvorsitzende der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland, Walter Bockemühl, der stellvertretende Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz, Dr. Peter Heinz, der Geschäftsführer der Marienhaus GmbH, Dr. Günter Merschbächer, der Chefarzt der Kamillus-Klinik Asbach, Dr. Dieter Pöhlau der niedergelassenen Hausarzt aus Linz, Dr. Markus Bleckwenn und der 1. Kreisbeigeordnete Achim Hallerbach.

Einig waren sich alle Podiumsteilnehmer über die Dringlichkeit des Problems. Kreisbeigeordneter Achim Hallerbach wies darauf hin, dass das Durchschnittsalter der Ärzte im Kreis Neuwied bereits heute bei 56 Jahren liege. Die Zahlen für den Kreis Altenkirchen sind vergleichbar.
„In den kommenden zehn Jahren geht über die Hälfte der Ärzte in den Ruhestand. Wenn wir jetzt nicht reagieren, wird sich die Versorgung dramatisch verschlechtern“, erklärte Erwin Rüddel.

Die parlamentarische Staatssekretärin Annette Widmann-Mauz erläuterte, was durch die Bundesregierung bereits an Maßnahmen initiiert wurde. Sie verwies auf die Möglichkeit einer höheren Vergütung für Landärzte sowie auf die Möglichkeit Praxissitz und Wohnort zu trennen oder auf den Abbau von Mengenbegrenzungen. Das ist für viele Ärzte eine Verbesserung und ein Anreiz. Die bessere Verknüpfung von ambulantem und stationärem Sektor sei ebenso eine Chance, die Grundversorgung in der Fläche zu verbessern. Auf Kliniken oder Medizinische Versorgungszentren komme eine größere Herausforderung zu. Grundsätzlich müsse aber der Beruf des Hausarztes wieder attraktiver werden.



Ein Umdenken forderte auch Gesundheitspolitiker, Erwin Rüddel: „Es sind nicht nur die harten Faktoren, viel häufiger fordern Ärzte heute die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein. Auch lockt viele junge Ärzte nicht mehr die Freiberuflichkeit, sondern eher die Sicherheit in einem festen Anstellungsverhältnis. Und manchmal sind es andere ’weiche’ Faktoren, wie der nächste Supermarkt, die KiTa oder ein Kino, die einen Standort für junge Ärzte attraktiv machen“, führte Erwin Rüddel aus. „Die Lösung dieser Anforderungen kann nur gelingen, wenn alle Bereiche von Bund über Land bis zu den Kommunen zusammen arbeiten.“

Der Linzer Hausarzt Dr. Markus Bleckwenn unterstrich, dass gerade einmal zehn Prozent aller Medizinstudenten sich vorstellen können eine Hausarztpraxis zu führen. Hier müsse auch an den Ausbildungswegen etwas geändert werden. Dr. Peter Heinz von der KV Rheinland-Pfalz fügte hinzu, dass heute 70 Prozent der Medizinstudenten Frauen sein, diese hätten andere Lebensentwürfe als männliche Kollegen und machte auf die Frage der Vereinbarkeit von Familie und Beruf aufmerksam.
Aus Krankenhaussicht liegt das vordringliche Problem im Fachkräftemangel. Dr. Günter Merschbächer von der Marienhaus GmbH erklärte, die Häuser fänden oft kein Personal um offene Stellen neu zu besetzten. Dies wurde von Dr. Dieter Pöhlau bestätigt: „Gerade die kleineren Häuser auf dem Land sind hiervon besonders betroffen.“
Erwin Rüddel zog am Ende Bilanz und sagte abschließend: „Der Weg vor uns ist lang und schwierig. Viele Aufgaben müssen bewältigt werden. Ich denke wir haben mit der Bundesregierung einen guten ersten Schritt gemacht. Aber viele Weitere müssen folgen, damit auch in Zukunft die Menschen wohnortnah medizinisch versorgt werden können. Wir müssen uns auf Veränderungen einstellen, damit die Versorgung in Zukunft eine gute Qualität behält.“


Feedback: Hinweise an die Redaktion



Aktuelle Artikel aus Region


Lkw-Brand auf der A3 bei Großmaischeid sorgt für Vollsperrung

In den frühen Morgenstunden des Donnerstags (1. Mai) geriet ein Sattelzug auf der Autobahn 3 in Brand. ...

Bei der Duathlon-WM in Alsdorf erreicht Daniel Mannweiler den 15. Platz

Zufrieden war er schon, obwohl er im Geheimen wohl ein wenig Richtung Podium geschielt hatte: Daniel ...

Illegale Müllentsorgung in Krunkel-Epgert aufgedeckt

In der kleinen Gemeinde Krunkel-Epgert sorgt ein Umweltvergehen für Aufsehen. Unbekannte haben mehrere ...

Neues Praktikumsprojekt stärkt Zusammenarbeit zwischen Polizei und Rettungsdienst

Im Landkreis Altenkirchen startet ein innovatives Projekt, das die Kooperation zwischen Polizei und Rettungsdienst ...

Vorsicht vor gefälschten Steuer-E-Mails - Finanzamt warnt vor Betrügern

Derzeit kursieren betrügerische E-Mails, die angeblich vom Bundeszentralamt für Steuern stammen. Diese ...

Südkoreanische Delegation besucht den Westerwald: Raiffeisen ist auch in Asien Thema

Genossenschaftliche Gäste aus Südkorea trafen am Freitag (24. April) zu Besuchen in Bonn bei der IRU ...

Weitere Artikel


Abgrenzung Naturschutzgebiet Stegskopf nicht akzeptabel

Die Naturschutzverbände BUND, NABU und GNOR machten erneut deutlich, dass es mit ihrer Zustimmung keine ...

Hammer Wandertag am 21. April

Der jährliche Wandertag der Sportgemeinschaft Sieg und der Verbandsgemeinde Hamm ist seit Jahrzehnten ...

Investor für seniorengerechte Wohnungen in Aussicht

Ein Investor plant in Betzdorf Seniorenwohnungen. Die teilt die CDU-Stadtratsfraktion mit und wünscht ...

Osterkrone in Daaden grüßte

Eine bunt geschmückte Osterkrone steht im Ortskern von Daaden und vermittelt Ostergrüße und Frühling. ...

Von Osterbräuchen, Osterhasen, Ostereiern und Ostergrüßen

Ostern als christliches Fest hat aber auch viele Wurzeln und so manche Gebräuche aus vorchristlicher ...

Spüren Sie auch diese Kraft?

Ostern ist so ein typisches Fest der Hoffnung. Das hat auch mit dem religiösen Glauben zu tun. Aber nicht ...

Werbung