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Nachricht vom 11.04.2013    

Für die Pflegekammer geworben

Die Landtagsabgeordneten Dr. Peter Enders und Michael Wäschenbach waren zum Gespräch in der Seniorenresidenz Weinbrenner in Flammersfeld zu Gast und erfuhren dabei, dass es bezüglich der Gründung einer Pflegekammer Bedenken seitens der Einrichtung gibt.

Erörterten die Einrichtung einer Pflegekammer (von links): Britta Zerfass, Monika Remy und Michaela Frorath von der Seniorenresidenz Weinbrenner in Flammersfeld und die heimischen CDU-Abgeordneten Dr. Peter Enders und Michael Wäschenbach. (Foto: pr)

Flammersfeld. Über 75 Prozent der rund 7.000 in Pflegeberufen beschäftigten Rheinland-Pfälzer, die trotz eines relativ umständlichen Registrierungsverfahrens der Landesregierung an der Umfrage zur Einrichtung einer Pflegekammer teilgenommen haben, votieren für die Gründung einer solchen Kammer. Nach wie vor gibt es aber auch Bedenken, wie die heimischen Unionsabgeordneten Dr. Peter Enders (Eichen) und Michael Wäschenbach (Wallmenroth) bei einem Gespräch mit Vertreterinnen der Seniorenresidenz Weinbrenner in Flammersfeld erfuhren. Die CDU-Landtagsfraktion hatte die Einrichtung einer Pflegekammer initiiert.

Geschäftsführerin Monika Remy, Heimleiterin Michaela Frorath und Pflegedienstleiterin Britta Zerfass legten ihre Bedenken dar und kritisierten die verpflichtende Mitgliedschaft, zusätzliche Beitragsbelastung für die Mitglieder sowie zusätzliche Fortbildungsverpflichtungen in der Freizeit. Eine Kammer bringe für sie, und das sei der Tenor unter Kollegen der Einrichtung, ein Mehr an Bürokratie. Die tatsächlichen Probleme blieben nach ihrer Ansicht außen vor, beispielsweise der enorme Zeitaufwand, den die Pflegenden für Dokumentation und Bürokratie aufbringen müssten. „Das macht die Kollegen mürbe“, so das Resümee von Pflegedienstleiterin Britta Zerfass.

Enders und Wäschenbach sehen in der Einrichtung einer Pflegekammer als Berufskammer und Körperschaft des öffentlichen Rechts kein Allheilmittel, legten aber die Argumente für deren Einrichtung als Antwort auf pflegepolitische Herausforderungen ausführlich dar. Eine Pflegekammer stärke die Interessen der in Pflegeberufe Tätigen und verschaffe ihnen Augenhöhe beispielsweise gegenüber Ärztevertretungen und Politik, bündele Kompetenzen und widme sich der Qualitätssicherung in der Pflege. „Die Pflegekammer wird den etablierten Kammern im Gesundheitswesen gleichgestellt sein und die beruflichen Interessen der Pflegefachgruppen berücksichtigen“, so Enders. Und das scheine dringend geboten: Bereits 2011 habe der Deutsche Pflegerat der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi mit der Gründung einer Pflege-Gewerkschaft gedroht, weil diese die berufsspezifischen Interessen der Pflegenden nicht vertrete. Dass Verdi-Akteure ihren Einfluss angesichts einer möglichen Kammer-Gründung schwinden sehen, erkläre deren ablehnende Haltung.



So habe auch die Arbeitsgemeinschaft der Sozialdemokraten im Gesundheitswesen im Kreis Altenkirchen (ASG) sich klar gegen die Pflegekammer positioniert und damit Opposition zur rot-grünen Landesregierung bezogen. Gegenwind in Sachen Pflegekammer kommt auch vom Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa), dessen Präsident Bernd Meurer mehr Bürokratie und Belastungen für die Mitglieder vorhersagt. Enders und Wäschenbach kritisierten, dass hier unzureichend informiert werde. Beispielsweise legten die Kammermitglieder ihre Beiträge selber fest, bislang sei lediglich von Maximalbeträgen gesprochen worden, die der bpa instrumentalisiere. Der Dachverband der Pflegeorganisationen in Rheinland-Pfalz (DPO) habe sich unterdessen von der bpa-Haltung distanziert.

Wie die Landesregierung erwarten auch die beiden CDU-Abgeordneten, „dass die Pflegekammer positive Auswirkungen auf die Qualität der Berufsaufsicht und der pflegerischen Versorgung für die Bevölkerung haben wird.“ Schließlich werte die Kammer die Pflege insgesamt auf, so MdL Wäschenbach, „weil sie ein Sprachrohr für die Pflegeberufe darstellt, mehr junge Menschen - auch angesichts des Fachkräftemangels - für die Pflege begeistern und die Wertschätzung für Pflegeberufe verbessern kann.“ Zudem, so die Abgeordneten, sei die Funktion als Sprachrohr gegenüber der Politik nicht zu unterschätzen: Eine Kammer werde bei relevanten Gesetzentwürfen beteiligt und bringe die Interessen ihrer Mitglieder mit viel mehr Gewicht ein als dies Einzelstimmen könnten.


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