Werbung

Nachricht vom 16.04.2013    

Betriebliches Gesundheitsmanagement: mehr Nutzen als Kosten

„Der Fachkräftemangel wird vor allem im Mittelstand zukünftig immer mehr zu spüren sein, weil weniger Mitarbeiter nachkommen, es viele Mitarbeiter zu Großunternehmen zieht und die Headhunter dem Mittelstand gute Leute abwerben“, so Rainer Jung, regionaler Geschäftsführer des Bundesverband mittelständische Wirtschaft BVMW zur Begrüßung zum „BVMW Meeting Mittelstand“ im Hause Heinrich Huhn GmbH in Drolshagen.

Foto BVMW: von links nach rechts: Rüdiger Stöcker, symbicon, Annette Sträter, Heinrich Huhn GmbH, Rainer Jung, BVMW Südwestfalen/LDK-Nord, Westerwald und Bernd Schneider, Prokurist bei Heinrich Huhn GmbH.

Drolshagen. Als Vision für die Unternehmen gibt er das Motto aus, nach dem alle zu handeln haben: „Gemeinsam fit bleiben und alt werden“. Gemeint sind alle, der Chef und alle Mitarbeiter für eine lange Zusammenarbeit und mit guter Motivation und Leistungsfähigkeit.

Zum Thema des Abends: „Betriebliches Gesundheitsmanagement - was überwiegt: Kosten oder Nutzen?“ geht nach der Begrüßung durch Bernd Schneider, Leiter des technischen Vertriebs bei Huhn, als Referent der Gesundheitsmanager Rüdiger Stöcker, symbicon, Wetzlar, ins Detail.

Die Einführung eines „Betrieblichen Gesundheitsmanagements“ (BGM) ist wegen des demografischen Wandels, des Fachkräftemangels, älter werdende Belegschaft, steigenden Belastungen und daraus folgender steigender Arbeitsunfähigkeit geboten. Schließlich steigen dadurch Krankheits- und Ausfallkosten. Das statistische Bundesamt beziffert die Gesundheitsausgaben der Unternehmen im Jahr 2009 auf 129 Mrd. Euro, den Wertschöpfungsausfall im gleichen Jahr gar auf 225 Mrd. Euro.

Vor deren Einführung eines BGM hält Stöcker eine Auswertung der Krankheitstage in den Unternehmen, eine Analyse des Ist-Zustandes der Arbeitsplatz-Situation und –Belastung sowie eine gründliche Beratung über deren Möglichkeiten für unerlässlich. Nicht sinnvoll sind Einzelmaßnahmen wie „mal einen Rückenkurs, ein Rabatt im Fitnessstudio, mal ein Vortrag oder ein Gesundheitstag ohne Folgeangebot“. Auch sollten die Angebote an die Mitarbeiter mehr sein als eine Image bildende Maßnahme. „Betriebliches Gesundheitsmanagement ist die planvolle Organisation, Steuerung und Ausgestaltung betrieblicher Prozesse mit dem Ziel der Erhaltung und Förderung der Arbeitsbewältigungsfähigkeit von Mitarbeitern“, so definiert der Experte das BGM.



Die Mitwirkenden innerhalb der Unternehmen sind dabei: Projektleitung, ein Arbeitskreis Gesundheit, Personalabteilung, Betriebsrat, Führungskräfte und außerhalb die Arbeitsmedizin, Gesundheitszentren, Krankenkassen und ein Netzwerk externer Dienstleister. Die Handlungsfelder der Gesundheitsförderung/Prävention des ganzheitlichen Betrieblichen Gesundheitsmanagements umfassen Arbeitsschutz, Fehlzeiten- und Eingliederungsmanagement, Mitarbeiterbeteiligung, Organisations- und Personalentwicklung. Orientiert an den strategischen Zielen des Unternehmens sollte das BGM nach eindeutiger Zieldefinierung ganzheitlich betrachtet, präventiv und korrektiv sowie Arbeitsgruppen-orientiert praktiziert werden.

Damit der Erfolg nicht ausbleibt, müssen möglichst viele Mitarbeiter „mitgenommen werden“, damit sie das betriebliche Angebot auch nutzen. Dafür muss es alltagstauglich sein und eine Kombination aus Verhältnis- und Verhaltensbezogenen Maßnahmen beinhalten. Schließlich muss es für das Unternehmen finanzierbar sein. Dabei helfen Krankenkassen bei den Angeboten und der Staat durch (teilweise)steuerliche Befreiung. Erfahrungsgemäß, so Rüdiger Stöcker, sind eine Senkung der durch Fehlzeiten verursachten Kosten bis zu 50 Prozent, eine Verbesserung des Betriebsklima und eine erhöhte Leistungsbereitschaft die Folge. Einem Euro, der in die Gesundheit der Mitarbeiter investiert wird, bringen (abhängig von der Funktion des Mitarbeiters) das 2,3 bis 5,9-fache wieder zurück.


Feedback: Hinweise an die Redaktion



Aktuelle Artikel aus Region


Südkoreanische Delegation besucht den Westerwald: Raiffeisen ist auch in Asien Thema

Genossenschaftliche Gäste aus Südkorea trafen am Freitag (24. April) zu Besuchen in Bonn bei der IRU ...

Flächenbrand bei Mehren schnell unter Kontrolle

Am Dienstagnachmittag (29. April) kam es in der Nähe von Mehren zu einem Flächenbrand. Die Feuerwehr ...

"Wie et fröher wor": Sonntagsspaziergang über den Steimel zur Paffrather Eiche

Da steht sie noch, groß und stolz: Über Jahrzehnte hinweg gehörte die Paffrather Eiche zu einem markanten ...

PKW brannte auf der A 3 bei Willroth: Mehrere Freiwillige Feuerwehren im Einsatz

Am Dienstag (29. April) wurden die Freiwilligen Feuerwehren Horhausen und Pleckhausen, gegen 19.10 Uhr, ...

Achte Eigenproduktion der Tanzschule Witt: "Der verborgene Tanz" im Wissener Kulturwerk

Nein, nicht alle Jahre wieder, sondern im Schnitt alle zwei Jahre wieder betritt die Tanzschule „Dance ...

Unbekannte Diebin stiehlt Schmuck in Rettersen

In Rettersen kam es am Dienstagvormittag (29. April) zu einem dreisten Diebstahl. Eine unbekannte Frau ...

Weitere Artikel


Frühzeitig arbeitssuchend melden bringt Vorteile

Wer seinen Job verliert oder aufgibt, sollte schnell handeln. Die Arbeitsagentur Neuwied weist darauf ...

Geschwindigkeitskontrolltag: Fast 6.000 Verstöße

Bei dem landesweiten Geschwindigkeitskontrolltag am Dienstag von 5 bis 22 Uhr hat die Polizei in Rheinland-Pfalz ...

Auf den Spuren der Vorfahren

Die Nachkommen der ehemaligen Hammer jüdischen Familie Hermann Tobias aus den USA zu Besuch in Hamm. ...

PJO-Projektorchester erspielte 2000 Euro

Die Clowndoktoren der Westerwälder Kontakt- und Informationsstelle (WeKiss) und ganz viele Kinder dürfen ...

Delegiertenversammlung des RSB bestätigte Ulrich Müller im Amt

Die Delegiertenversammlung des Rheinischen Schützenbundes (RSB) in Wissen hatte eine umfangreiche Tagesordnung, ...

Initiative "Anschluss Zukunft" schöpft Hoffnung

Eine Ankündigung des rheinland-pfälzischen Infrastrukturministers, Roger Lewentz, mehrere Ortsumgehungen ...

Werbung