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Nachricht vom 25.04.2013    

Bauern wollen Jägern beistehen

Es gibt zuviel Schwarzwild, die Wildschäden können die Jäger allein nicht verringern. Der Bauernverband sagte Unterstützung zu. Bei der Jahresversammlung der Kreisgruppe des Landesjagdverbandes gab es viele Themen und auch Ehrungen.

Vorsitzender Alois Trapp (links) ehrte langjährige Mitglieder im Deutschen Jagdschutzverband (DJV). Neben ihm von links: Horst Willmeroth, Heinz Greb (beide 50 Jahre) und Rudolf Schneider (40). Foto: Klaus Holl

Flammersfeld. Die Jäger kriegen allein das Schwarzwild nicht in den Griff. So die Feststellung von Markus Mille in der Hauptversammlung der Kreisgruppe Altenkirchen des Landesjagdverbandes (LJV) im Flammersfelder Bürgerhaus. Der Geschäftsführer des Kreisbauernverbandes ließ es aber nicht dabei bewenden, sondern versprach den Jägern Beistand mit dem Ziel, Wildschäden in möglichst engen Grenzen zu halten. Im Kreis wurden im vergangenen Jagdjahr 1888 Sauen erlegt - gegenüber 528 im Vorjahr.

Kreisgruppen-Vorsitzender Alois Trapp hatte zuvor den Redner des Abends, Mitglieder und Ehrengäste, unter ihnen Landrat Michael Lieber, herzlich im Bürgerhaus begrüßt. Zu Markus Milles Bild der Lage gehören neben der von ihm beschriebenen Schwarzwild-Problematik auch schwindendes Ansehen der Jagd, mit hervorgerufen durch wachsende Skepsis und Unkenntnis in der Bevölkerung. Greifbarere Erschwernisse sieht er in der Zerschneidung von Revieren, Zersiedlung und Freizeitansprüchen. Sein positiver Ansatz: Was können die Landwirte tun?

Es ist wie in anderen menschlichen Beziehungen, meint Mille. Enger, vertrauensvoller Kontakt schafft Grundlagen für gemeinsame Maßnahmen. Dazu gehören etwa passable Abstände vom Mais zum Waldrand, Schussschneisen, Info über Aussaat und Ernte sowie Mitteilung relevanter Beobachtungen, Unterstützung der jagdlichen Infrastruktur – etwa Ansitz oder Wildacker. Auch sollte nicht jeder Bagatellschaden gleich einen Vorgang auslösen. Den Jagdgenossen legte Mille Unterstützung jagdlicher Anliegen nahe, nicht zuletzt in der Diskussion.

Vorsitzender Alois Trapp informierte in seinem Jahresbericht, dass der LJV-Schießstand im Altenkirchener Johannistal in Kürze hinsichtlich des Einsatzes bleifreier Büchsenmunition begutachtet wird. Eine mögliche Verbesserung des Abprallschutzes werde aus Mitteln der Jagdabgabe gefördert. Die LJV-Kreisgruppe wuchs im Vorjahr um 13 auf 738 Mitglieder.

Baron Friedrich Freiherr von Hövel unterstrich als Vorsitzender des Waldbauvereins die Bedeutung von Reviergängen für die Bildung jagdlicher Schwerpunkte. Neue Regelungen im jagdlichen Recht, etwa Ausweitung von Jagdzeiten, sieht er positiv. Georg Groß, Vorsitzender des Kreisbauernverbandes, verwies ebenfalls auf neue Möglichkeiten intensiver Bejagung. Das Recht, aus ethischen Gründen aus der Jagdgenossenschaft auszutreten, öffne allerdings Jagdgegnern die Tür. Landesweit werden rund 300 Anträge erwartet. Regionalvorsitzender Kurt Schüler meinte, das Selbstverständnis der Jäger sei durch Gesetz und Verordnung stark angekratzt. Die Jagd werde dort mit anderem Verständnis betrachtet und auf die Regulierung der Schalenwildbestände reduziert. Der LJV müsse als kompetenter Sachwalter von Jagd und Kultur im Gespräch bleiben.



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Bianca Fries berichtete von einer bunten Rassen-Mischung bei der Hundeprüfung. Harald Gollek registrierte 28 Anwärter zur Jägerprüfung. Hans-Peter Halbe bot beim Brauchtum ein Kontrastprogramm: Bundessieg der Bläsergruppe Alsdorf-Hachenburg und mit Flammersfeld nunmehr der vierte Hegering im Kreis ohne Bläser. „Keine Zeit ist kein Argument“, stellte Halbe fest. Die Bläsergruppe Hamm nannte er vorbildlich und lobte die Verstärkung in Altenkirchen. Jan Lock hat mit den jungen Jägern spannende Wanderungen mit Kindern unternommen. Jürgen Rübesam hatte den Naturschutz im Blick und bezeichnete 1000 junge Obstbäume als dankbare Objekte für pflegende Helfer. Helmut Hilpisch sieht bei der Verwendung bleifreier Büchsenmunition keine Nachteile für die Vermarktung von Wild. Sabine Hochhäuser verwies im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit auf den geplanten Jagderlebnistag am 11. Mai. Der Landesjägertag 2015 soll in Altenkirchen ausgerichtet werden. Von 42 Terminen der Walderlebnisschule Westerwald im vergangenen Jahr berichtete Ingolf Wagner.

Für 40-jährige Mitgliedschaft im Deutschen Jagdschutzverband geehrt wurden Eberhard Becher, Peter Oedekoven, Michael Sammel, Manfred Schneider und Rudolf Schneider. 50 Jahre Mitglied sind Heinz Greb, Stefan Grundmeyer, Dieter Lichtenthäler, Jürgen Toppel und Horst Willmeroth. Sechs Jahrzehnte sind Helmut Becker, Erhard Greb und Dr. Ernst Hillmer dabei. (ho)


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