Werbung

Nachricht vom 02.07.2013    

Verfahren gegen Wolfsschützen eingestellt

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland Landesverband Rheinland-Pfalz (BUND) bedauert die Aufhebung des Urteils des Amtsgerichtes Montabaur gegen den Jäger, der den Wolf im Westerwald erschossen hatte.

BUND bedauert: Einstellung des Verfahrens gegen den Wolfsschützen ist ein Rückschlag für den Artenschutz. Foto: Wolfgang Tischler

Westerwald. Die Einstellung des Verfahrens, wenn auch unter Auflagen, sei ein schwerer Rückschlag für den Tierschutz und den Artenschutz in Rheinland-Pfalz und auch bundesweit. Erfreulich sei zwar, dass der Angeklagte den Jagdschein, seine Waffenbesitzkarte und seine Waffen abgeben muss, was der BUND auch ohne Einstellung des Verfahrens erwartet hätte. Im Unterschied zum Urteil des Amtsgerichtes ist der angeklagte Jäger mit der Verfahrenseinstellung jedoch nicht einmal nach Tierschutzrecht verurteilt und nicht vorbestraft. Der BUND würde sich freuen, wenn die vereinbarte Geldbuße in Höhe von 3.500 € wenigstens dem Artenschutz zugute kommen würde.

„Gerade in der Dekade der Biodiversität hätten wir ein klares Zeichen für den Artenschutz erwartet. Der Jäger hätte sowohl nach Tierschutzrecht als auch nach Naturschutzrecht verurteilt werden müssen. Damit wäre endlich einmal klar geworden, dass das Erschießen eines Wolfes als streng geschützte Art kein Kavaliersdelikt ist“, äußert sich Harry Neumann, Vorsitzender des BUND Rheinland-Pfalz, enttäuscht.

Der Prozess macht deutlich, dass eine Novellierung des Jagdgesetzes dringend erforderlich ist, damit zukünftig das Töten so genannter „wildernder“ Hunde und Katzen verhindert wird. Deutschlandweit werden immer wieder streng geschützte Arten wie Wölfe und Wildkatzen von Jägern erschossen, weil sie angeblich mit so genannten „wildernden“ Hunden oder Katzen verwechselt werden. Die Jagd muss zukünftig in einem Rahmen stattfinden, der endlich dem Tierschutz und dem Artenschutz gerecht wird.



Der Wolf ist dem BUND herzlich willkommen und wird als Bereicherung der Artenvielfalt angesehen. Um zu zeigen, dass dies auch für staatliche Stellen gilt, müssen den Worten endlich Taten folgen. So fordert der BUND dringend die Erstellung eines Wolfsmanagementplans, der ein konfliktarmes Zusammenleben von Mensch und Wolf ermöglichen soll. Der Wolf muss dem Artenschutzrecht zugeordnet bleiben und darf keinesfalls dem Jagdrecht unterstellt werden. Die zuständigen Naturschutzbehörden sind sowohl finanziell als auch personell entsprechend auszustatten. Da der Artenschutz eine Investition für die Zukunft darstellt, ist er auch nicht zum Nulltarif zu haben.


Feedback: Hinweise an die Redaktion



Aktuelle Artikel aus Region


Jubiläumsschützenfest in Selbach: 90 Jahre Gemeinschaft

Das Jubiläumsschützenfest der St. Hubertus-Schützenbruderschaft in Selbach war ein voller Erfolg. Drei ...

Traditionelles Handwerk beim Schmiedefest in Freudenberg

Am Sonntag, dem 10. August, öffnet das Technikmuseum Freudenberg seine Tore für das beliebte Schmiedefest. ...

Morsbach feiert die 16. Lange Nacht der Republik

Am 9. August wird Morsbachs Ortskern erneut zur Festmeile. Die "Lange Nacht der Republik" verspricht ...

Teamgeist und Technik: Erfolgreiches Kreisjugendfeuerwehr-Zeltlager in Molzhain

Mehr als 220 Jugendliche und Betreuer erlebten ein abwechslungsreiches Zeltlager in der Freizeitanlage ...

Grundstücke für „gestorbenes“ Westerwald-Klinikum: Verhandlungen mit Interessenten

Aus einem DRK-Klinikum Westerwald an der B 414 zwischen Müschenbach und dem Abzweig der K 21 von und ...

Kreisstraße 15: Ausbau zwischen Obernau und Walterschen startet

Die Kreisstraße 15 wird umfangreich saniert, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Der Ausbau erfolgt ...

Weitere Artikel


56grad im Park mit Dominik Eulberg

56grad macht sich den Stöffel-Park zu Eigen und verwandelt die außergewöhnliche Location in Enspel (in ...

Erneut Siegerpokal für Wissener Tanzcorps

Das Wissener Tanzcorps der Karnevalsgesellschaft Wissen stand beim Turnier in Weißenthurm erneut auf ...

Wolfsangriffe auf Menschen Thema bei den Wolfswinkeler Hundetagen

Vom 6. bis 8. September finden in Wissen die Wolfswinkeler Hundetage statt. Das Thema: Der Hund als Helfer ...

Ferienstart: 93 Lehrer im AK-Land werden arbeitslos

In einer Pressemitteilung machen die Landtagsabgeordneten Dr. Peter Enders und Michael Wäschenbach (CDU) ...

Ministerpräsidentin besuchte Wissener Stand

Beim Rheinland-Pfalz Tag in Pirmasens war der Freundeskreis Wissen - Suchtkrankenhilfe - mit einem Info-Stand ...

VfL-Faustballerinnen weiterhin Tabellenführer

In der zweiten Faustball-Bundesliga führen die Spielerinnen des VfL Kirchen auch weiterhin dominant die ...

Werbung