IHK: Unsicherheit bleibt Hemmnis für Konjunkturschub
Region. Trotz einer guten Geschäftslage bleiben die Geschäftserwartungen der rheinland-pfälzischen Unternehmen für die kommenden zwölf Monate zurückhaltend. Das Konjunkturklima im Land zeichnet mit jetzt 116 Punkten eine weiterhin robuste Entwicklung der Wirtschaftstätigkeit vor, ein echter Konjunkturschub bleibt aber vorerst aus.
Gehemmt wird die Konjunkturentwicklung durch die Unsicherheit der Unternehmen bezüglich zentraler wirtschaftspolitischer Weichenstellungen – was deren Investitions- und Beschäftigungsbereitschaft mittlerweile merklich dämpft.
Das sind die zentralen Ergebnisse der jüngsten Konjunkturumfrage der rheinland-pfälzischen Industrie- und Handelskammern (IHKs), an der sich rund 1.000 Unternehmen mit knapp 200.000 Beschäftigten aus allen Branchen und Regionen beteiligt haben.
Konkret bewerten 35 Prozent aller Unternehmen ihre jetzige Geschäftslage als gut (Vorumfrage: 28 Prozent), weitere 53 Prozent beurteilen diese als befriedigend (Vorumfrage: 54 Prozent). Gegenüber der letzten Umfrage steigt der Saldo der Lagebeurteilungen damit deutlich um 13 auf jetzt plus 23 Prozentpunkte.
Trotz der besseren Geschäftslage bleiben die Geschäftserwartungen der rheinland-pfälzischen Unternehmen für die kommenden zwölf Monate im Vergleich zur Vorumfrage weitgehend unverändert. Aktuell erwarten 24 Prozent der Unternehmen bessere Geschäfte. 61 Prozent planen damit, dass sich ihre Geschäftssituation bis Herbst 2014 nicht wesentlich verändern wird.
Sowohl die Investitions- als auch die Beschäftigungsabsichten für die kommenden zwölf Monate bewegen sich weiterhin um den Nullpunkt, sodass hiervon vorerst keine merklichen Wachstumsimpulse ausgehen werden.
„Die wirtschaftliche Lage ist insgesamt gut und bietet einen stabilen Ausgangspunkt für eine anhaltend positive Entwicklung“, erläutert Peter Adrian, Präsident der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz, die Umfrageergebnisse. „Der weitere Konjunkturverlauf wird allerdings auch davon abhängen, welche Richtungsentscheidungen die neue Bundesregierung bei grundlegenden wirtschafts- und steuerpolitischen Fragestellungen trifft.“
Arne Rössel, Hauptgeschäftsführer der IHK Koblenz ergänzt: „Dass sich die Investitionszurückhaltung der Unternehmen im Jahresverlauf verfestigt hat, sollte von der Politik als Warnzeichen verstanden werden. Die Wirtschaft braucht Planungssicherheit als Basis für langfristig bindende Entscheidungen. Koalitionstaktisches Hin und Her, etwa bei der Frage nach Steuererhöhungen, ist genau das falsche Signal und wirkt wie ein Bremsklotz für die Wirtschaftstätigkeit.“
In die Auswertung der Konjunkturumfrage der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz flossen über 1.000 Unternehmensantworten aus Industrie, Baugewerbe, Einzel- und Großhandel sowie aus dem Dienstleistungssektor ein. Die antwortenden Unternehmen beschäftigen aktuell mehr als 200.000 Arbeitnehmer.
Alle Ergebnisse im Internet unter www.ihk-arbeitsgemeinschaft-rlp.de, Dokumenten-Nummer 1149.
Neben den Ergebnissen für das Bundesland Rheinland-Pfalz sind bei den IHKs auch Konjunkturberichte für die jeweiligen IHK-Bezirke erhältlich. Die Ergebnisse fließen in die aktuelle Konjunkturumfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) für Deutschland ein, die Anfang Oktober vorgestellt wird.
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