Werbung

Nachricht vom 07.11.2013    

Bewerbung auf den Weg gebracht

Die Genossenschaftsidee der Gründerväter Hermann Schulze-Delitzsch und Friedrich Wilhelm Raiffeisen soll immaterielles Weltkulturerbe der UNESCO werden. Die Vertreter der beiden Gesellschaften trafen sich kürzlich in Weyerbusch, um die Bewerbung auf den Weg zu bringen. Es gibt eine breite Unterstützung.

Weyerbusch. Die Vertreter der Hermann Schulze-Delitzsch-Gesellschaft und der Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen–Gesellschaft trafen sich in Weyerbusch, der ersten Bürgermeisterstelle von Friedrich Wilhelm Raiffeisen, um die Vorbereitungen zur Bewerbung zur Aufnahme der Genossenschaftsidee in das Immaterielle Kulturerbe der UNESCO abzuschließen.

Am Ende der Sitzung verdeutlichten Bürgermeister Dr. Wilde, Delitzsch, und Josef Zolk, Flammersfeld, dass sie sich eine positive Resonanz auf ihren Antrag hin erhoffen, sowie sie es bereits bei den Unterstützern für ihre Bewerbung aus Politik und Gesellschaft erfahren. Über 200 Persönlichkeiten begrüßen bereits die Idee der beiden Organisationen, die sich um Erbe und Auftrag der Genossenschaftsgründer durch Veröffentlichungen, Kongresse und Informationsstätten kümmern.

„Weil wir von Sinn und Zweck der Genossenschaftsidee überzeugt sind, bewerben wir uns gemeinsam um die Aufnahme der Genossenschaftsidee mit ihren sozialen, kulturellen, ethischen, emanzipatorischen und ökonomischen Dimensionen, Werten und Traditionen in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes der Deutschen UNESCO-Kommission“, so die beiden Sprecher.

„Die Genossenschaftsidee beschreibt eine Form der bürgerlichen Selbsthilfe auf Grundlage von Kooperation. Solidarisches Fördern, Verantworten und Teilen stärken dabei individuelles Engagement und Selbstbewusstsein, ermöglichen soziale, kulturelle und ökonomische Partizipation und schaffen die Möglichkeit für aktive Mitgestaltung.

Die „Väter“ der Genossenschaftsidee, Hermann Schulze-Delitzsch und Friedrich Wilhelm Raiffeisen, gründeten bereits Mitte des 19. Jahrhunderts die ersten genossenschaftlichen Organisationen. Ihnen gelang es, den grundlegenden rechtlichen Rahmen für die Genossenschaftsidee und ihre ethischen Werte zu konstituieren. Dabei schufen sie eine Vereinigung mit nicht geschlossener Mitgliederzahl und gemeinschaftlichem Geschäftsbetrieb. In einer Satzung wird der Unternehmenszweck festgeschrieben, der sowohl auf Förderung des Erwerbs, als auch sozialer, kultureller und wirtschaftlicher Interessen zielen kann.



Die Genossenschaftsidee findet sich dabei in nahezu jeder Branche wieder: Von Genossenschaftsbanken über Landwirtschafts- und Energiegenossenschaften, Wohnungsbaugenossenschaften und Konsumgenossenschaften bis hin zu Dienstleistungsgenossenschaften und Ärztegenossenschaften. Ihnen allen sind die Grundsätze „Selbsthilfe, Selbstverwaltung und Selbstverantwortung“ gemein. Ihre Mitglieder erwerben Genossenschaftsanteile und werden damit zu Miteigentümern. Ihre, von der Zahl der erworbenen Anteile unabhängige Stimme sichert ihnen die Mitbestimmung und die Möglichkeit, aktiv mitzugestalten. Darüber hinaus eint das unabdingbare Ziel der Mitgliederförderung die Genossenschaften, sowohl in sozialer und kultureller, als auch in ökonomischer Hinsicht.

Verschiedene Faktoren, etwa der sinkende Bekanntheitsgrad der Genossenschaften in der jüngeren Bevölkerung, rechtliche Reformen oder zunehmende Globalisierung und kapitalistisch orientierte Märkte stellen ein Risiko für den Erhalt und die Weitergabe der Genossenschaftsidee dar. Um dem entgegenzuwirken, gibt es vielfältige Ansätze, etwa die gezielte Information von Politik und Fachpublikum, Imagekampagnen, die die Bekanntheit der Genossenschaften stärken und ihre Werte und Themen transportieren sollen, sowie Bestrebungen, die Genossenschaftsidee und ihre Rechtsform stärker in der schulischen und universitären Bildung zu verankern.

Im Jahr 2012 rief die UNO das Internationale Genossenschaftsjahr aus, um auf die weltweite Bedeutung von Genossenschaften aufmerksam zu machen. Gleichzeitig betonte sie damit aber auch die Notwendigkeit, die vielfältigen Dimensionen der Genossenschaftsidee zu bewahren, sie breiten gesellschaftlichen Kreisen zu vermitteln und den nachfolgenden Generationen zu erhalten.

Dieses Anliegen möchten die Deutsche Hermann-Schulze-Delitzsch-Gesellschaft e. V. und die Deutsche Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Gesellschaft e. V. mit der vorliegenden Bewerbung unterstützen und damit den Erhalt und die Weitergabe der Genossenschaftsidee schützen.“ (Josef Zolk)



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Kreis Altenkirchen mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.



Lokales: Altenkirchen & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion



Aktuelle Artikel aus Region


Es ist noch nicht vorbei: Vollsperrung der K 20 in Streithausen ab 7. Juli

In Streithausen schreiten die Bauarbeiten an der Kreisstraße 21 allmählich voran. Doch nun steht eine ...

Mofa-Diebstahl in Altenkirchen: Polizei sucht Zeugen

In Altenkirchen wurde ein Mofa-Roller gestohlen. Der Besitzer bemerkte den Verlust erst einige Tage nach ...

Kinder beschießen Auto mit Steinschleuder in Kettenhausen

In Kettenhausen kam es zu einem gefährlichen Vorfall im Straßenverkehr. Zwei Jungen, die mit Fahrrädern ...

Anstieg der Beratungsfälle: Siegener Klinik meldet besorgniserregende Zahlen

Die Ärztliche Beratungsstelle an der DRK-Kinderklinik in Siegen ist seit 1992 eine wichtige Anlaufstelle ...

Kreisausschuss: Weitere Straßensanierungen und Reaktivierung eines Mühlgraben

Über 400 Kilometer lang ist das Netz der Kreisstraßen im Land an Sieg und Wied. Die Qualität der einzelnen ...

Fahrerflucht in Altenkirchen: Unbekannter beschädigt geparkten Pkw

In Altenkirchen ereignete sich am Montag ein Verkehrsunfall, bei dem ein geparktes Fahrzeug beschädigt ...

Weitere Artikel


Verdiente und langjährige Feuerwehrleute geehrt

Den Dienst, den die Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis leisten, wird hoch geachtet. Wenn dann noch ...

Ponyhof Hagdorn erneut ausgezeichnet

Der erste Bauernhof, der in Rheinland-Pfalz als kindersicher zertifiziert wurde, war der Ponyhof Hagdorn ...

Wer wird Narrenoberhaupt in der Kreisstadt?

Die KG Altenkirchen lüftet das Geheimnis um den neuen Regenten am Freitag, 15. November, ab 20.11 Uhr ...

Senioren-Weltmeister in Empfang genommen

Der Altenkirchener Friedhelm Adorf räumte bei der diesjährigen Leichtathletik Weltmeisterschaft der Senioren ...

Schönleber und Pause im Doppelpack in Almersbach

Die Tatwort Bar-Reihe im Phönix geht für dieses Jahr in die letzte Runde. Am Sonntag, 10. November, treten ...

Qualifikation zum Deutschland-Cup im Rhönradturnen geschafft

Chantalle Boerebach und Denis Lück konnten sich durch ihre konstant guten Leistungen in drei Ausscheidungswettbewerben ...

Werbung