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Nachricht vom 28.04.2008    

Bruch: Geld vernünftig angelegt

Eigentlich haben Feuerwehr und DRK in Elkenroth nun genügend Platz. Aber bei der Einweihung des neuen Feuerwehrhauses und DRK-Gebäudes am Montagabend wurde es eng, so viele Kameradinnen, Kameraden und Ehrengäste drängten sich in den neuen Mauern. Dabei war auch Innenminister Karl Peter Bruch, der, wie er sagte, mit seinem Kommen das gemeinsame Dach von Feuerwehr und DRK würdigen wollte. Denn das sei im Lande keinesfalls die Normalität.

bruch und schwan

Elkenroth. 14 Monate nach der Grundsteinlegung war es soweit. Am Mittwoch wurde das neue Feuerwehrhaus und DRK-Gebäude in Elkenroth mit einer Feierstunde seiner Bestimmung übergeben. Bürgermeister und DRK-Vorsitzender Konrad Schwan begrüßte im neuen Domizil des Löschzuges III und des DRK-Ortsvereins, Bereitschaft Elkenroth, zahlreiche Gäste, darunter Innenminister Karl Peter Bruch, die Landtagsabgeordneten Dr. Peter Enders und Thorsten Wehner, Landrat Michael Lieber, den DRK-Kreisvorsitzenden und ehemaligen Landrat Dr. Alfred Beth, DRK-Kreisgeschäftsführer Alfons Lang, Kreis-Feuerwehr-Inspekteur Eckhard Müller, Verbandsgemeinde-Wehrleiter Peter Benner, der zugleich auch Vorsitzender des Kreis-Feuerwehrverbandes ist, die benachbarten Wehrführer und den örtlichen Vorstand des DRK, den Leiter der PI Betzdorf, Polizeioberrat Norbert Skalski, sowie die beiden Geistlichen Pfarrer Ulrich Bals und Pfarrer Michael Straka, die die Einsegnung vornahmen, und die Ortsbürgermeister Peter Schwan (Elkenroth) und Wolfgang Klees (Nauroth) sowie zahlreiche Mitglieder der Räte.
In seiner Festrede ging Minister Karl Peter Bruch besonders auf die gesellschaftliche Rolle von Feuerwehr und DRK ein. Ohne diese Sicherheitssäulen der Gesellschaft, zu denen auch die Polizei gehöre, sei ein gemeindliches Leben nicht möglich. Der Innenminister würdigte das Ehrenamt, auf dem die Arbeit von Feuerwehr und DRK basiere. Deshalb müsse auch die Politik darüber reden, wie sich Feuerwehr und DRK in Zukunft entwickeln, sagte Bruch. Das neue Gebäude in Elkenroth sei ein gutes Beispiel dafür, "wie Bürgergeld vernünftig angelegt ist." Für das Wissen der Rettungsdienste in technischen Dingen sei ein großes Engagement erforderlich, aber DRK und Feuerwehr müssten auch entsprechend ausgerüstet sein. Hier sei auch in Zukunft seitens des Landes noch einiges zu leisten, sagte Bruch. Deshalb müsse man die begrenzten Haushaltsmittel gezielt einsetzen.
Bruch lobte die Gemeinsamkeit von Feuerwehr und DRK in Elkenroth. Dies erzeuge Synergieeffekte. Außerordentlich sei die Eigenleistung der Beteiligten bei der Errichtung des Gebäudes. Bruch: "Dieses Haus ist für und mit den Menschen gebaut worden." Der Innenminister überreichte an Bürgermeister Konrad Schwan eine Granit-Wappentafel.
Schwan hatte in seiner Begrüßungsansprache unterstrichen, dass Feuerwehr und DRK-Zug nun unter erheblich besseren Bedingungen als bisher ihre ehrenamtliche Arbeit verrichten können. Hier seinen Steuergelder ebenso wie Mitgliedsbeiträge und Spenden sinnvoll angelegt worden. Die Entscheidung über den Standort des Gebäudes hätten sich die zuständigen Gremien nicht leicht gemacht, erinnerte Schwan. Heute aber sei man froh, "dass das Werk vollendet ist." Schwan würdigte den Einsatz der Aktiven von Feuerwehr und DRK, der beweise, dass die dieses Haus als das ihre ansehen: Sowohl die Wehrleute als auch die DRK-Angehörigen hätten erhebliche Leistungen in Eigenverantwortung erbracht - etwa 5000 Stunden. Dies werde die veranschlagten Kosten von 581.000 Euro erheblich senken. Von den zuwendungsfähigen Kosten von 463.000 Euro tragen das Land 154.500 und der Kreis 52.000 Euro mit. Die Finanzierung der Baukosten sei für die Verbandsgemeinde nicht einfach zu stämmen, sagte Schwan. Er glaube aber, "dass wir in einer wirtschaftlich guten Zeit das Projekt angegangen sind und dass es die Verbandsgemeinde nicht über Gebühr belasten wird." So könne man auch in Ruhe die anstehenden Entscheidungen für die Feuerwehr angehen, den Kauf eines neuen Fahrzeuges für den Löschzug IV und die Sanierung des Gebäudes für den Löschzug I.
Heute zeige sich, dass der "Weitblick unserer Vorgänger" unter dem damaligen Bürgermeister Hermann Hendricks richtig gewesen sei, die Feuerwehr organisatorisch zu straffen (Reduzierung der ursprünglich elf Löschzüge auf vier). So ließen sich vor allem die Kosten im Rahmen halten, so Schwan. Darüber hinaus hätten die Wehren längst erkannt, dass man über Grenzen hinweg denken und Kooperationen eingehen müsse.
Schwan ging auch auf verstärkte Probleme hinsichtlich der Tagespräsenz ein. Diese werde man durch vernünftige Alarmierungspläne künftig noch sicher stellen können, sagte Schwan. Mit der Einführung einer neuen Alarmierungs-Organisation "werden wir uns den Anforderungen der Zeit stellen." Dies gelte auch für die Umstellung auf Digitalfunk. Schwan: "Ich weiß den Brand- und Katastrophenschutz bei unseren Einheiten in guten Händen."
Auch das DRK habe ähnliche Probleme wie die Feuerwehren. Aber, so sagte Schwan, er sei sicher, dass auch weiterhin Frauen und Männer für die wichtige Arbeit im Ortsverein Gebhardshain des DRK und für die Beereitschaft Elkenroth gewonnen werden können. Es sei die richtige Entscheidung gewesen, ein gemeinsames Haus für beide Organisationen zu bauen. Dies beweise die praktische Arbeit. Zudem würden auch die Folgekosten für die Beteiligten geringer, da die Infrastruktur gemeinsam genutzt werden könne.
DRK-Kreisvorsitzender Dr. Alfred Beth dankte Bürgermeister Schwan, dass dieser gemeinsam mit DRK und Feuerwehr "dieses Konzept gestrickt hat." Beth: "Das ist eine gute Lösung", nicht nur aus finanziellen Überlegungen, sondern es sei von der Sache her "eine gute Idee", da die beiden Organisationen eng zusammenarbeiteten und so bewiesen, dass zwischen ihnen ein gutes Klima herrsche. Auch Beth dankte den zahlreichen freiwilligen Helfern für ihren Einsatz, ebenso den Ortbürgermeistern und den Verbandsgemeinden für deren Unterstützung des Roten Kreuzes.
Ortsbürgermeister Peter Schwan sagte, das neue Gebäude mache die Gemeinde reicher und sein Kollege Wolfgang Klees aus Nauroth unterstrich, dass die vielen Stunden an Eigenleistungen den Idealismus der Beteiligten beweise.
VG-Wehrleiter Peter Benner unterstrich, Feuerwehr und DRK seien jetzt bestens untergebracht. Das neue Gebäude sei nicht nur ein Domizil für DRK und Feuerwehr, sondern für alle Bürgerinnen und Bürger. Man habe jetzt eine Unterkunft, die höchsten Anforderungen genüge.
Landrat Michael Lieber, der direkt von einer Sitzung des Kreisausschusses nach Elkenroth geeilt war, sagte, die Kooperation von DRK und Löschzug sei zum Vorteil aller. Hier habe das Ehrenamt eine gute Heimstatt gefunden. Es sei die Aufgabe der Kommunen, für das Ehrenamt die besten Bedingungen zu schaffen. Das sei hier hervorragend gelungen.
Architekt Alhäuser nannte einige Daten, bevor er den Schlüssel übergab: Das Gebäude hat eine Nutzfläche von 500 Quadratmetern, insgesamt fünf Stellplätze und steht auf einem 1200 Quadratmeter großen Grundstück. Innovativ ist die Photovoltaikanlage, aber auch die eigene Notstromversorgung. Das zweistöckige Gebäude hat einen behindertengerechten Ausbau erfahren, im Obergeschoss befindet sich zudem ein Mehrzweckraum. Der Schulungsraum ist mit einer Trennwand versehen. Auch Alhäuser dankte allen, die mit ihren "enormen Eigenleistungen" dies alles möglich gemacht hätten.
Wehrführer Willibald Schuhen schließlich sagte, die Feuerwehr sei optimal ausgestattet mit Geräten und könne diese nun auch optimal unterbringen. Musikalisch umrahmt wurde die Feier vom Musikverein "Harmonie" Elkenroth unter der Leitung von Marian Zygmunt. (rs)
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Minister Karl Peter Bruch (links) überreichte Bürgermeister Konrad Schwan zur Einweihung eine Granittafel. Fotos: Reinhard Schmidt


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