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Nachricht vom 28.03.2007    

Wenn das Schwein zum Nashorn wird

Das rasant wachsende Grün lockt in diesem Jahr die Wildtiere viel früher als normal über die Straßen. Darauf hat jetzt der Deutsche Jagdschutz-Verband (DJV) hingewiesen. Damit steigt auch die Gefahr von Wildunfällen rasant an.

Totes Reh

Region. Der laut Deutschem Wetterdienst wärmste Winter aller Zeiten hat den Wildtieren bereits jetzt saftuiges Grün in Wald und Flur beschert. Pflanzenfresser wie das Rehwild sind deshalb mehrere Wochen früher als üblich aktiv und überqueren bei der Futtersuche verstärkt Straßen. Das Unfallrisiko ist deshalb stark angestiegen. Experten bestätigen: Die Tageslänge ist der eigentliche Impulsgeber für die Tiere. Wegen des ungewöhnlich guten Nahrungsangebotes und der milden Temperaturen haben zahlreiche Arten aber schon längst Frühlingsgefühle entwickelt und leben nicht mehr auf Sparflamme.
Noch erhöht worden ist das Risiko eines Wildunfalls durch die Umstellung auf Sommerzeit: Nun fällt der Berufsverkehr wieder für Wochen in die Morgendämmerung, eine Zeit, in der auch die Wildtiere besonders aktiv sind. Die Jägerschaft bittet deshalb alle Autofahrer, vor ellem in der Dämmerung und entlang von Waldrändern besonders vorsichtig zu fahren. Die unfallträchtigsten Tageszeiten im Frühjahr sind laut DJV zwischen 5 und 8 Uhr und zwischen 17 und 22 Uhr.
Bei über 140000 Kilometer Straßen in Deutschland ist es unvermeidbar, dass Wildtiere auf dem Weg von der Deckung zum Fressplatz auch Straßen überqueren. Reh, Wildschwein und Co. seien aber nicht in der Lage, die Geschwindigkeit herannahender Fahrzeuge richtig einzuschätzen. Autofahrer sollten deshalb entsprechend langsam fahren, damit sie rechtzeitig bremsen können.
Das Risiko eines Wildunfalls sollte nicht unterschätzt werden. Jährlich gibt es etwa 2500 Verletzte und mehrere Dutzend Tote durch Wildunfälle. Bei einer Kollision kann ein Wildschwein schnell zum Nashorn werden: Prallt ein 80-Kilo-Keiler auf ein nur 50 km/h schnelles Auto, entwickelt er bereits ein Aufprallgewicht von zwei Tonnen. Etwa 200000 Rehe, 22500 Wildschweine und 3000 Stück Rotwild haben im vergangenen Jahr ihr Leben auf deutschen Straßen gelassen.
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Foto: Wildunfall - ein totes Reh am Straßenrand.


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