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Nachricht vom 13.03.2014    

Lernort Bauernhof diesmal nicht für Kinder

Das Projekt „Lernort Bauernhof“ wurde in Rheinland-Pfalz im Jahr 2009 vom Landwirtschafts-, Bildungs- und Umweltministerium ins Leben gerufen. Es soll einerseits Kindern Wissen über die Arbeit auf Bauernhöfen vermitteln, andererseits landwirtschaftlichen Betrieben alternative Einkommensmöglichkeiten aufzeigen. Diesmal wurden Lehrer fortgebildet. Mechthild und Günter Euteneuer hatten ihren Hof Hagdorn dazu zur Verfügung gestellt.

Mechthild und Günter Euteneuer hatten ihr Lernort Bauernhof für Lehrer geöffnet. Fotos: Manfred Hundhausen

Wissen-Hagdorn. Am Mittwoch, 12. März fand auf dem Erlebnisbauernhof „Hof Hagdorn“ bei Wissen eine Lehrerfortbildung in Verbindung mit der Landwirtschaftskammer RLP statt. Die rund 30 Lehrkräfte bekamen einen Einblick in die Arbeit eines Bauernhofpädagogen, dessen Aufgabe darin besteht, Kindern und auch Erwachsenen wieder ein Bezug zur Landwirtschaft, dem Ursprung der Nahrung zu vermitteln.

Die Familie Euteneuer, die seit 40 Jahren den Hof und seit 32 Jahren das Jugendgästehaus betreibt, hat dafür spezielle Weiterbildungsmaßnahmen zum Thema „Lernort Bauernhof“ bei der BAGLOB (Bundesarbeitsgemeinschaft Lernort Bauernhof) und weitere Seminare zur Ausbildung zum Bauernhofpädagogen besucht.

Hauswirtschaftsmeisterin Mechthild Euteneuer begrüßte 28 weibliche und zwei männliche Lehrer aus nah und fern, denen sie das Projekt Lernort Bauernhof bei selbstgebackenen Kuchen und Brötchen aus verschiedenen Getreidesorten vorstellte. Die Zielsetzung ihres Lernortes sei es, den Kindern und auch Eltern der heutigen Fastfood- und Wegwerfgesellschaft wieder einen Bezug zu natürlichen Nahrungsmitteln zu offenbaren.

In Halbstags-, Tages-, Zweitages- oder auch mehrtägigem Aufenthalt (mit Übernachtung) auf dem Hof werde den Kindern ein neues Verantwortungsbewusstsein für Tier und Natur vermittelt. „Durch die aktive Mitarbeit auf dem Lernhof erlangen sie Selbstvertrauen, ihre Selbstständigkeit und ihr Sozialverhalten wird aus unsrer Erfahrung gefördert“, so Mechthild Euteneuer.

Auf dem Hof Hagdorn werden das ganze Jahr über Projekte für Schulklassen angeboten. Von der Vorbereitung der Felder bis zur Ernte, das Leben der Tiere im Stall und auf der Weide, von der Geburt eines Kälbchens bis zur Milchkuh, sind viele Möglichkeiten geboten, das Leben und Wirken auf einem Hof kennenzulernen. Auch in die Verarbeitung und Zubereitung der geernteten Produkte werden die Kinder aktiv auf dem Hof eingebunden.

„Besonders wichtig ist es uns“, appellierte Mechthild Euteneuer an die Anwesenden, „dass wir sie als Lehrkräfte und Multiplikatoren für diese Projekte sensibilisieren“.
„Kinder, die mit einem gesunden Frühstück in den Tag starten, sind aufmerksamere Schüler“, so Euteneuer. “Wir brauchen gesunde, motivierte und aktive Kinder für unser aller Zukunft.“



Karin Scheick, Fachlehrerin der Orientierungsstufe Wissen, berichtete den anwesenden Kolleginnen und Kollegen, vom Aufenthalt ihrer Klasse und den mitgenommenen positiven Eindrücken auf dem Hof Hagdorn.

Des Weiteren referierte Brigitta Poppe vom DLR Montabaur (Dienstleistungszentren Ländlicher Raum) zum Thema Getreide und Getreideprodukte in der Ernährung.
Sie vermittelte den aufmerksamen Zuhörern die Vielfalt der heimischen und ausländischen Getreideprodukte und den Inhalt der Nährstoffe. Sie zeigte sich auch erfreut darüber, dass sich wieder vermehrt alte Getreidesorten, wie etwa Dinkel, auf dem Markt etablierten.
Da Deutschland das Land mit den wohl meisten Brotsorten sei, gebe es momentan einen Antrag bei der UNESCO, das „Brot“ als Weltkulturerbe zu deklarieren.

„Was ist ein Bauernhofpädagoge und was macht er und vor allem wo“? - darüber klärte Dipl.-Agrarbiologin Claudia Leibrock von der Evangelischen Landjugendakademie die angereisten Lehrkräfte auf. Im Fachgebiet Landwirtschaft liegen ihre Arbeitsschwerpunkte in der Agro-Gentechnik, ökologischem Landbau, Existenzgründungen in der Landwirtschaft und der Bio-Energie. „Diese Projekte hier sind besser als jeder Biologieunterricht“, so Leibrock.

Anschließend erfolgte ein Rundgang der Teilnehmer über den Hof unter der Leitung der Familie Euteneuer um die verschiedenen Bereiche, wie Tierhaltung, Futtermittel, Bestellung der Felder und die Unterkünfte kennen zu lernen. (PHW)


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