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Nachricht vom 17.03.2014    

Landwirte: Aldi heizt Preisspirale gewissenlos an

Der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau, Leo Blum, kritisiert das Verhalten des Discounters Aldi scharf: „Lebensmittel als Mittel des Preiskampfes zu missbrauchen ist gewissen- und charakterlos“. Er reagierte damit auf den Einstieg in eine Preisspirale, die nach Meinung des Verbandes den Landwirten, den Tieren und auch nicht den Verbrauchern nutzt.

Die Landwirte streben tierfreundlichere Haltungsformen an - der von den Lebensmitteldiscountern begonnene Preiskampf verhindert das. Foto: BBV

Der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) und der bäuerliche Berufsstand bemühten sich gerade mit der „Initiative Tierwohl“ um mehr Akzeptanz für tierfreundlichere Haltungsformen, damit bäuerliche Familienbetriebe die notwendigen Investitionen in ihren Betrieben vornehmen könnten. Blum zeigte sich empört über das Gebaren der Discounter, die ihre eigene Initiative torpedieren würden.

Bereits in der ersten Märzwoche hatten führende Discounter den Butterpreis für das 250-Gramm-Päckchen um 20 Cent auf 0,99 Euro herabgesetzt. Kurz darauf folgten Abschläge für Rind-, Hähnchen- und Putenfleisch um bis zu 7 Prozent.

Laut Blum hätten konkurrierende Discounter das Verhalten von Aldi nicht nur kritisieren dürfen. Es wäre eine Chance gewesen, sich von diesem Verhalten abzusetzen und sich für Preise einzusetzen, die den tierhaltenden landwirtschaftlichen Betrieben helfen. Stattdessen hätte sich die konkurrierenden Einzelhandelsunternehmen in die Preisspirale ziehen lassen.

Während des Vieh- und Fleischtages in Ransbach-Baumbach stellte der Deutsche Bauernverband die Initiative Tierwohl der Öffentlichkeit vor. Landwirtschaft, Schlachtunternehmen und Handelsketten hätten sich gemeinsam dem Ziel verpflichtet, die landwirtschaftliche Tierhaltung mit der Initiative Tierwohl weiter zu verbessern.



Die Tierwohl-Initiative geht über die gesetzlichen Anforderungen hinaus und wird durch freiwillige Leistungen in der Tierhaltung ergänzt. Dabei müssen Tierhalter entsprechende Vorleistungen und Investitionen tätigen. Hierfür müsse aber ein Kostenausgleich geschaffen werden, fordert der Bauernverband.

Anstatt aber diese Anstrengungen aller Marktteilnehmer zu kommunizieren, sei der augenblickliche Preiskampf destruktiv und ein völlig falsches Signal, so Bauernverbandspräsident Blum: „Die Landwirtschaft distanziert sich nicht nur von diesem Preiskampf. Sie ruft dazu auf, diesen umgehend zu beenden und die gesellschaftlichen Anforderungen sowie die Tierwohl-Initiative wieder in den Vordergrund zu rücken. Hierfür bedarf es aber auskömmlicher Preise“, so Blum. Der Lebensmitteleinzelhandel könne nun zeigen, ob er die Tierwohl-Initiative wirklich ernst nehme oder nur Sprüche klopfe.



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