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Nachricht vom 25.05.2014    

Wissen feierte Kultur und Sport in grandioser Symbiose

Sport und Kultur gehören zusammen, zumindest in Wissen. Den die Wurzeln für 100 Jahre VfB und für das Kulturwerk sind die gleichen, es sind die einstige Alfred-Hütte und das Walzwerk. So wurde mit einer wunderschönen Jubiläumsshow gefeiert, und die 1. Biennale im Kulturwerk gestartet. Regionale und nationale Künstler verliehen der Show das besondere Etwas.

Die "Spider-Girls" des Wissener Tanzcorps gehörten ins Programm der Jubiläumsshow. Fotos: Linda Weitz

Wissen. Gleich mehrere gute Gründe zu feiern gab es am Samstagabend im Wissener Kulturwerk. 100 Jahre VfB Wissen und fünf Jahre Kulturwerk galt es gebührend zu würdigen. Hierzu hatten die Veranstalter eine dem Anlass wahrhaft angemessene Jubiläumsshow auf die Beine gestellt.

Die Bergkapelle “Vereinigung“ Birken-Honigsessen unter der Leitung von Thomas Schneider eröffnete die Veranstaltung mit einem Klassiker: “Highland Cathedral“ schallte durch das Kulturwerk, während die Kapelle mit einem großen Aufgebot feierlich einmarschierte. Anschließend wurde der Bergmannsmarsch “Glück auf“ intoniert. Die Zuschauer erhoben sich, um den auf den Leinwänden gezeigten Text aus vollem Herzen mitzusingen. Ein wahrhaft emotionaler Moment, begleitet von den funkelnden Feuerzeugen der zahlreichen Gäste.

Nach der Begrüßung durch Berno Neuhoff, gemeinsam mit dem Geschäftsführer des Kulturwerks, Dominik Weitershagen, und dem Vorsitzenden des VfB Wissen, Thomas Nauroth, betrat Wissens Bürgermeister Michael Wagener die Bühne.
„Es ist ein toller Moment für mich, hier stehen zu können“, erklärte Wagener stolz. Er blickte auf die Anfänge des Kulturwerks ebenso zurück wie auf die Verbindung zum VfB Wissen: „Das alles kommt aus der gleichen Wurzel. Die Leute hatten hier ihre Arbeit und ihr Brot.“
Ziel des Kulturwerks sollte es sein, der Stadt und der Region eine neue Vision zu geben und der Kultur in Wissen ein Dach über dem Kopf zu bieten, schilderte Wagener. Nachdem das Walzwerk im Jahr 1995 endgültig seine Pforten geschlossen hatte, musste viel auf den Weg gebracht und viele Widerstände überwunden werden. Wagener erinnerte an die Geburtsstunde der Zukunftsschmiede Wissen am 23. Mai 2000 in der ehemaligen Werkshalle.

Auch Landrat Michael Lieber dankte den Verantwortlichen für die mutigen und klaren Entscheidungen, die in der Vergangenheit getroffen wurden: „Kompliment Wissen – Glück auf!“

Anschließend betrat die Bergkapelle „Vereinigung“ aus Birken-Honigsessen erneut die Bühne. Nach einem flotten, spanischen Marsch weckte das Lied „Nessaja“ aus dem Musical „Tabaluga“ Kindheitserinnerungen. Dirigiert wurde die Bergkapelle hier von Sabrina Reuber. Danach galt es, in die Vergangenheit zu schweifen. Alois Reuber, aktiver Musiker der Bergkapelle, konnte von eigenen Erfahrungen aus dem Wissener Walzwerk berichten. Bis zur Schließung war er dort angestellt gewesen, seitdem ist er im Siegerland beschäftigt. Im Gespräch mit Berno Neuhoff schilderte er seinen ehemaligen Arbeitsplatz und erläuterte technische Details zum damaligen Betrieb.

In einer musikalisch untermalten Video-Präsentation wurde anschließend die Geschichte der Hütte und des Walzwerks lebendig gemacht. Auf großen Leinwänden chronologisch aufbereitet, konnten sich die Zuschauer ein Bild von der Historie des Kulturwerks und des VfB machen. Die damalige Landbevölkerung lebte vom Bergbau, der Alfred-Hütte, und die Maschinen des Walzwerkes waren Tag und Nacht im Betrieb. Die Gründung einer Werks-Fußballmannschaft 1914 wurde ebenfalls anhand historischer Fotos verdeutlicht. Der VfB Wissen profitierte von den Arbeitern im Walzwerk – und das Walzwerk freute sich über engagierte und sportliche Mitarbeiter. Auch der Bezug zu den russischen und französischen Zwangsarbeitern in Wissen kam nicht zu kurz. 1951-1955 erfolgte der Bau des Dr.-Grosse-Sieg-Stadions, in dem der VfB Wissen bereits viele sportliche Highlights erleben durfte. Nach der Hochzeit des Walzwerks sowie des Vereins brachen jedoch andere Zeiten an. 1995 schloss das Walzwerk und auch der VfB Wissen stand kurz vor seinem Ende. Nachdem zunächst jegliche Unterstützung fehlte, wurde dann ein neuer Vorstand gewählt, die Bürger interessierten sich wieder für „ihren“ Verein. Auch das Kulturwerk erlebte seine Revitalisierung durch die Firma Brucherseifer.



2009 konnte das mit viel Herzblut gestaltete Kulturwerk endlich seine Pforten öffnen. Seitdem wurden hier mit rund 100 Veranstaltungen jährlich zahlreiche Kulturmomente für Jung und Alt geboten. „Das Glück liegt in der Freude des Erreichten und im Erlebnis der kreativen Bemühungen“ (Zitat Franklin Delano Roosevelt) – darin waren sich alle einig.

Dominik Weitershagen dankte der heimischen Wirtschaft, den Sponsoren und den Verantwortlichen aus der Politik. Ohne sie, sowie das große ehrenamtliche Engagement zahlreicher Helfer wäre das Projekt Kulturwerk nicht realisierbar gewesen: „Wir sind ein Team – das Kulturwerk und der VfB“. Der Förderverein "blechen Sie mit", die Wissener "eigenART" der Zukunftsschmiede Wissen und das ungewöhnliche Engagement der Familie Brucherseifer machte das heute international bekannte "kulturWERKwissen" möglich. Abschließend wurde die Aufstiegsmannschaft des VfB Wissen mit tosendem Applaus auf der Bühne gefeiert.

Das Tanzkorps der KG Wissen unter der Leitung von Claudia Leidig verzauberte mit einem beeindruckten Tanz den Saal. In aufwändigen Spinnenkostümen boten sie Gardetanz auf höchstem Niveau. Spektakuläre Hebefiguren wechselten sich mit flotten Tänzen zu rhythmischer Musik ab. Erst nach einer Zugabe entließ das Publikum die Tänzerinnen aus der Halle.

Nach einer kurzen Pause kündigte Berno Neuhoff ein weiteres Highlight an: Den Solo-Trompeter Lutz Kniep. Er bestätigte die Vielseitigkeit der Trompete: Kölsche Klassiker (Höhner, Kasalla) wechselten sich mit Schunkelliedern (So ein Tag…) und Musical-Elementen (Starlight Express) ab. Das Publikum erwies sich als sehr textsicher und unterstützte den Solo-Musiker gerne.

Ein weiterer sportlicher Höhepunkt war der Auftritt der United Freestyler aus Köln. Zu rhythmischer Musik boten sie eine Mischung aus Ball-Akrobatik und Break-Dance. Anschließend wurde es wieder musikalisch.

Die Gruppe "VolXmusik" der Kreismusikschule hatte traditionelle Lieder neu arrangiert. „Kein schöner Land“ gehörte hier ebenso zum Repertoire wie „Oh du schöner Westerwald“, ganz neu vertont mit Hip-Hop und Reggae-Elementen.
Eine spektakuläre Laser-Show bildete den Abschluss des Bühnenprogramms. Auf beeindruckende Art und Weise wurde hier die Geschichte des Kulturwerks und des VfB anhand von Laser-Elementen dargestellt. Untermalt von musikalischen Welthits, vertont von Solo-Trompeter Lutz Kniep wurde die Historie des Walzwerks sowie des VfB bildlich in grellen Farben sichtbar gemacht.

„An Tagen wie diesen“ und „What a wonderful world“ bildeten den krönenden Abschluss einer festlichen Jubiläumsshow. Anschließend konnte zur Musik von "Smash" noch bis in den frühen Morgen hinein getanzt und gefeiert werden. (daz)


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