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Nachricht vom 08.06.2014    

Tarifeinigung bei Federal Mogul erzielt

Die IG Metall und die Geschäftsführung des Automobilzulieferers Federal Mogul in Herdorf einigten sich nach langen Verhandlungen. Der neue Tarifvertrag trat rückwirkend zum 1. Mai in Kraft. Die Belegschaft hatte sich aktiv beteiligt und Solidarität bewiesen.

Federal Mogul Herdorf. Foto: anna

Herdorf. Im Jahr 2006 wurde bei Federal-Mogul eine Betriebsvereinbarung zur Standortsicherung unterzeichnet, die auf Grund eines Formfehlers jedoch keine rechtliche Grundlage aufwies. Seit Anfang 2013 bemühten sich die Vertragspartner darum Rechtssicherheit zu schaffen. (Bericht vom 12. Februar 2014).

Nun endlich ist es der IG Metall gelungen eine Tarifeinigung mit dem Arbeitgeber zu erzielen und die Beschäftigten in Herdorf können aufatmen. Im Informationsschreiben des Betriebsrates heißt es dazu: „Nach einem Verhandlungsmarathon ist der IG Metall am 6. Mai in den Abendstunden der Durchbruch gelungen: Sie hat mit der Geschäftsführung des Automobilzulieferers Federal-Mogul in Herdorf ein Verhandlungsergebnis erzielt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Die Belegschaft hat zusammen mit ihrem Betriebsrat und ihrer Gewerkschaft erfolgreich die Rückkehr zum Flächentarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie erstritten.
Die IG Metallmitglieder haben vom 12. Mai bis 14. Mai über die vereinbarten Eckpunkte abgestimmt. Der Ausgang des Mitgliedervotums ist eindeutig: 97,4 Prozent stimmen dem Ergebnis zu. Die Forderungen der Arbeitgeber zum Auftakt der Verhandlungen waren immens: 4,5 Mio. Euro sollten die rund 360 Beschäftigten abgeben, um den Standort profitabler zu machen. Darüber hinaus wurde das Einverständnis dafür erwartet, Personal abzubauen.

„Wir haben ein hervorragendes Ergebnis erzielt – für den Standort Herdorf. Die Einigung zeigt deutlich, dass sich Solidarität und Zusammenhalt gepaart mit guten Argumenten und Hartnäckigkeit auszahlen“, sagt Heidi Schroth, Verhandlungsführerin der IG Metall Bezirksleitung Mitte in Frankfurt. „Die Angriffe auf die Tarifverträge und die Arbeitsplätze konnten wir zurückweisen. Wie im Judo haben wir den Angriff umgedreht und die Rückkehr zu den Flächentarifverträgen umgesetzt. IG Metall-Mitglieder dürfen während der Laufzeit des Tarifvertrags nicht gekündigt werden. Entscheidend war, dass die Belegschaft geschlossen nicht nur hinter ihrer Verhandlungskommission sondern am Dienstag sogar vor dem Werkstor stand“, so der Wortlaut des Schreibens.



Weiter heißt es darin: „Teil der Vereinbarung ist auch, dass die Arbeitszeit um 2,5 Stunden angehoben wird, um das hohe Auftragsvolumen abarbeiten zu können. „Wir freuen uns, dass wir eine gute Regelung getroffen haben, die die Arbeitszeit ab dem 1. Januar 2016 auf die 35-Stunden-Woche zurückführt“, so Bruno Köhler, Betriebsratsvorsitzender.

„Die Belegschaft war an dem Prozess aktiv beteiligt und hat die Verhandlungskommission hervorragend unterstützt“. Nach dem Motto „besser statt billiger“ werden die Betriebsparteien nun gemeinsam die betrieblichen Abläufe optimieren. Mit Hilfe der Technologie Beratungsstelle in Mainz (TBS) sollen Konzepte erarbeitet und umgesetzt werden, um mittelfristig Perspektiven für Beschäftigung in Herdorf sicher zu stellen. Hierzu werden auch die zugesagten, produktionswirksamen Investitionen für den Standort beitragen“.

Die Erklärungsfrist endete am 23. Mai. Der Tarifvertrag trat rückwirkend zum 1. Mai in Kraft. Der Betriebsratsvorsitzende Bruno Köhler wies abschließend darauf hin, dass der verstorbene 1. Bevollmächtigte Claif Schminke zu der erzielten Tarifeinigung einen großen Anteil beigetragen habe. (anna)


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