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Nachricht vom 22.06.2008    

Beispiel des "Tatchristentums"

Zehn Jahre Altenzentrum Hamm - mit einer großen Gästeschar wurde das Jubiläum eines Hauses gefeiert, das zunächst gegen einige Widerstände zu kämpfen hatte. Und in dem ein "besonderer Geist" weht. Denn die "positive Penetranz" der Gründerväter wirkt bis heute: Bald wird es in Hamm auch "Betreutes Wohnen" geben.

jubiläum altenheim hamm

Hamm. Ein klein bisschen älter als zehn Jahre ist das Evangelische Altenzentrum Friedrich-Wilhelm Raiffeisen mittlerweile schon; aber da das eigentliche Jubiläum in die kältere Jahreszeit fiel, entschloss man sich fast "königlich", das Jubiläum – gepaart mit einem Sommerfest – am längsten Tag des Jahres und das auch dann wirklich bei Sonnenschein zu feiern. Mit einer großen Gästeschar feierten Träger, Bewohner und Mitarbeitende das Jubiläum eines Hauses, in dem ein "besonderer Geist weht". Immer wieder wurde in den Festreden daran erinnert, dass es keine Selbstverständlichkeit ist, dass es überhaupt dieses Haus gibt. Ohne die "positive Penetranz" der "Gründungsväter" – so waren sich die Beteiligten einig - gäbe es das 44 Betten-Altenzentrum nicht. Und diese "positive Penetranz" wirkt weiter: Ein Anbau für "Betreutes Wohnen" kam trotz Widerständen in Planung und Bau und bald werden die neuen Bewohner dort einziehen können.
Vielleicht ziehen sogar in Zukunft weitere Altenheim-Bewohner ein: Ideen für einen Ausbau reifen gerade.
Die Beharrlichkeit der Gründungsväter – hier vor allem des Fördervereins, "Hamms größter Bürgerinitiative", gepaart mit der Evangelischen Altenhilfe im Kirchenkreis Altenkirchen, ließ aus einer guten Idee "gelebte Solidarität" werden, so Hamms Bürgermeister Raienr Buttstedt.
Mit einem Festgottesdienst, den der evangelische Gemeindepfarrer Dr. Dr. Michael Klein, die Kantorei und Kantor Achim Runge gestalteten, begannen die Jubiläumsfeierlichkeiten im Altenzentrum. Das Altenzentrum "Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen" ist das kleinste der drei miteinander verbundenen evangelischen Altenheime im Kreis Altenkirchen. Aufsichtsratsvorsitzender Volker Hergenhan nutzte die Gelegenheit des Jubiläums, noch einmal die Neuorganisation der evangelischen Altenheim-Arbeit im Kreis vorzustellen, die insbesondere der Zukunftsfähigkeit diene. "Ebenso wie der Namensgeber des Hauses, Friedrich Wilhelm Raiffeisen, der aus christlicher Motivation heraus handelte, sind Christen auch heute ständig gefordert, mit neuen, kreativen Ideen zum Wohle ihrer Mitmenschen ans Werk zu gehen", unterstrich Superintendent Eckhard Dierig , der in dem Hammer Haus ein "gelebtes Beispiel" des "Tatchristentum" sieht.
"Braucht Hamm wirklich ein Altenzentrum?" - Dr. Richard Auenheimer, ehemals Staatssekretär im Mainzer Sozialministerium, hatte da am Anfang der Idee so seine Zweifel. Dass er diese verlor und von den "Kämpfern von Einst" heute als "Geburtshelfer" geschätzt wird, lag, so Auernheimer, an der Macht der Überzeugung. "Solch ein Altenzentrum muss ‚getragen’ werden und man muss Visionen haben" - all dies hätten die Hämmscher perfekt gezeigt, lobte er und freute sich über den Erfolg des Unternehmens.
Kreisbeigeordneter Konrad Schwan wusste auch um die Zweifler im Vorfeld des Altenheimbaus und erinnerte an "beharrliche Nachbohrer", darunter zwei sehr "penetrante Ideenväter": Albert Hammer und Wilhelm Krämer. Während Ersterer einen Turm auf dem Beulskopf forderte, wollte Krämer das Altenheim in Hamm. "Beider Träume haben sich erfüllt und beide Bauten tragen Raiffeisens-Namen...", schmunzelte Schwan in seinen Glückwünschen seitens des Kreises.
Eine "lebendige Zelle für die Zukunft" sieht Bürgermeister Rainer Buttstedt in dem Altenzentrum. Umso schöner, dass diese bereits wieder "neue Zellen" (so das Projekt "Betreutes Wohnen") produziere.
Für den Förderverein des Altenzentrums, der das Projekt nicht nur ideell, sondern auch materiell stark unterstützt (am Stichtag 31. Dezember 2007 waren es schon über 500.000 Euro), erinnerte dessen stellvertretender Vorsitzende Albert Neuhoff an die Anfänge. "Doch wir haben für Hamm alles richtig gemacht", freute er sich angesichts des stets gut belegten und meist mit Warteliste versehenen Hauses. Doch damit nicht genug: "Wir haben schon wieder neue Ideen für eine noch bessere Zukunft des Altenzentrums", versprach er. Geliebäugelt werde etwa mit einem rollstuhlgerechten Park, gab er einen Blick in "Zukunftsträume" frei. Höchst real sein Geburtstagsgeschenk: 500 Euro gab es für Hilfsmittel im Pflegebereich.
Werner Windel aus Hamm hat sich stets mit großem Engagement für das Altenzentrum eingesetzt. Er skizzierte die Erfolgsgeschichte und erinnerte an die Vielen, die nicht nur in der Entstehungsphase und planerisch dazu beigetragen haben. Dankbar sei er auch für die vielen Ehrenamtlichen, die sich so phantasievoll für "ihr Haus" engagieren, wie den Besuchsdienst, die Nähgruppe, aber auch die "Flinken Finger".
Die Neuorganisation der evangelischen Altenheime sei "zwar kein Neuanfang, aber der Beginn einer neuen Etappe", unterstrich Aufsichtsratsvorsitzender Volker Hergenhan. Damit verbunden sei auch der Abschied von Menschen, die nun nicht mehr in leitenden Positionen der neuen Gesellschaft aktiv seien, aber teils jahrzehntelang die Geschicke der Häuser mitbestimmt hätten. Geschenke und herzliche Dankesworte gab es für die ehemaligen Geschäftsführer der "alten Gesellschaft", Paul Seifen (Evangelischer Kirchenkreis Altenkirchen), der sich seit 30 Jahren engagiert hatte, Pfarrer a.D. Ulrich Dietrich (ehemals Diakoniepfarrer des Kirchenkreises) und Rolf Henrichs (Altenzentrum Kirchen).
13 Frauen – darunter Pflegedienstleiterin Doris Gibhardt – und ein Mann gehören von Anbeginn an zum Personal des Hammer Altenzentrums. Volker Hergenhan und Heimleiterin Anne Bornschein-Zimmermann dankten den langjährigen Mitarbeitern. In manchen Branchen, so Hergenhan, sei heutzutage Flexibilität und nicht Betriebstreue von Mitarbeitenden gewünscht, aber in Einrichtungen, die so nah an Menschen seien wie im Altenzentrum, könne man sich gar nicht genug freuen über solche treuen Mitarbeitende. Freude gab es auch darüber, dass sich mit Eva Eichelhardt auch eine Heimbewohnerin, die von Anfang an dabei war, im Jubiläumsreigen einordnen konnte.
Die Jubiläumsfeier im Altenzentrum, zu der auch die Abgeordneten Thorsten Wehner, MdL, und Sabine Bätzing, MdB, gekommen waren, wurden musikalisch unter anderem von Hans-Walter und Erika Schmitz aus Hamm bereichert, die auch ansonsten häufiger mit ihrer Musik die Altenzentrums-Bewohner erfreuen. Bunt und fröhlich, musikalisch und "lecker" ging es beim anschließenden Sommerfest zum Jubiläum für Bewohner, Mitarbeitende und Freunde des Altenzentrums vergnüglich in die "nächste Etappe". (Petra Stroh)
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Mit der Neugründung einer neuen Gesellschaft "Evangelische Altenhilfe im Kirchenkreis Altenkirchen" ist auch ein Abschied mit den Geschäftsführern der "alten" Gesellschaften verbunden. Beim Jubiläumsfest des Altenzentrums in Hamm wurden Ralf Henrichs, Ulrich Dietrich und Paul Seifen (von links) von Heimleiterin Anne Bornschein-Zimmermann und Aufsichtsratsvorsitzenden Volker Hergenhan (rechts) mit vielen Dankesworten verabschiedet. Fotos: Petra Stroh


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