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Nachricht vom 07.07.2014    

Mahnmal für den Frieden

Es gibt Dinge, die graben sich in das kollektive Gedächtnis einer Region ein und dazu gehört ohne Zweifel in Wissen der verheerende Bombenangriff in den letzten Kriegstagen des Jahres 1945. Aber auch die Evakuierung der Innenstadt im Jahr 2002, als ein Blindgänger aus jener Zeit in der Bergstraße gefunden wurde.

Das Relikt aus der grausamen Zeit des 2. Weltkrieges ist derzeit im Rathaus zu sehen. Foto: Verwaltung

Wissen. Eine kleine Wanderausstellung kann aktuell in Wissen an verschiedenen Orten besichtigt werden. Es handelt sich dabei um eine amerikanische Fliegerbombe. Der Blindgänger war 2002 in Wissen gefunden und entschärft worden.

Die erste „Station“ der kleinen Ausstellung war der Schalterraum der Wissener Westerwald Bank. Hier war der Blindgänger in den letzten Wochen zu sehen. Ein herzliches Dankeschön seitens der Stadt Wissen geht daher an das Bankunternehmen. Nunmehr wird die Fliegerbombe einige Wochen im Flur des Rathauses Wissen zu sehen sein, ab Herbst dann in der Wissener Filiale der Kreissparkasse Altenkirchen.

2015 jährt sich der große Luftangriff auf Wissen zum 70. Mal. Damals, bei dem Angriff der 9ten US-Luftwaffe am 11. März 1945 um ca. 18 Uhr auf Wissen, wurden viele hundert Sprengbomben dieser Bauart abgeworfen. Jedes einzelne Stück wog rund 120 kg. Eingesetzt waren 68 zweimotorige Flugzeuge des Typs B-26, welche die Bomben aus 4000 Meter Höhe abwarfen. Ziel war die Zerstörung der Verkehrsinfrastruktur, nicht vorrangig das Walzwerk.

Die Fliegerbomben brachten Leid, Tod und Zerstörung. Der 11. März 1945 gilt seither als der schwärzeste Tag in der Siegstadt. Innerhalb von 10 Minuten erfüllte sich das Schicksal Wissens. Zahlreiche Häuser - unter ihnen auch das Rathaus, der Bahnhof, das Krankenhaus und das Kino - wurden getroffen und beschädigt oder zerstört. Es gab nahezu 500 Tote und viele Verletzte.



Der nun ausgestellte Blindgänger wurde am 3. Mai 2002 bei Ausschachtungsarbeiten in Wissen (Im Kreuztal/Bergstraße) gefunden. Die Entschärfung durch den Kampfmittelräumdienst machte seinerzeit die Evakuierung von 1500 Menschen nötig. Das hatte es nie zuvor gegeben, und die Erinnerungen daran sind bis heute lebendig.

Der 2013 verstorbene Heimatkundler Gisbert Neuwirth aus Birken-Honigsessen schaffte es mit Unterstützung der Verwaltung, die Bombenhülle vom Kampfmittelräumdienst nach Wissen zurückzuholen und mit Helfern originalgetreu herzurichten.
Er schenkte die Fliegerbombe der Stadt Wissen für Ausstellungen und zur pädagogischen Friedensarbeit. Mit der aktuellen Ausstellung möchte die Stadt Wissen daher auch an den beliebten Heimatkundler erinnern.



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