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Nachricht vom 25.06.2008    

Ein "Bioenergiedorf" wird gesucht

Ein Rohölpreis von rund 136 Dollar pro Barrel, drastische Gaspreissteigerungen: Energie ist das Dauerthema. Und dabei ist die Region Westerwald reich an Energieträgern und somit nicht zwingend auf Öl und Gas angewiesen. Laut Biomasse-Potentialstudie des rheinland-pfälzischen Umweltministeriums könnten in den drei Landkreisen Neuwied, Altenkirchen und Westerwaldkreis jährlich etwa 326.000.000 Liter Heizöl durch die verfügbare Biomasse ersetzt werden (technisch/ökologisch verfügbar).

Friedewald. Das Friedewälder Unternehmen "westerwaldenergie" macht schon seit 2006 die heimischen Energieträger nutzbar. Wobei der Schwerpunkt auf der Biomasse Holz liegt, die auch den größten Anteil am verfügbaren Potential hat (etwa 238.000.000 Liter Heizöläquivalent jährlich). Nachdem verschiedene Anlagenprojekte initiiert und umgesetzt wurden, soll nun ein Bioenergiedorf angeregt werden. Ein Bioenergiedorf: Was ist das? Mehrere Kommunen in Deutschland versorgen sich zwischenzeitlich komplett selbst mit Wärme und Strom aus Biomasse und sind so energieautark – und damit ein großes Stück weit unabhängig von der Entwicklung der Preise für fossile Energieträger. Zudem verbleibt die Wertschöpfung zu einem großen Teil vor Ort, da Landwirte und Waldbauern aus dem Umfeld die Energielieferanten sind. Eine zentrale Energieerzeugungsanlage erzeugt dabei Wärme und idealerweise auch Strom. Der Strom wird in das Netz eingespeist und die Wärme über ein zu errichtendes Nahwärmenetz in die Gebäude verteilt.
"Die aktuellen Rahmenbedingungen sind optimal – vor einem Jahr wäre ein solches Projekt zwar wirtschaftlich darstellbar gewesen, aber nicht so lohnend für alle Beteiligten: Den Wärmekunden, den Energieträger-lieferant und den Betreiber", erläutert Jens Wiederstein, der Inhaber der "westerwaldenergie" - "trotz hoher Investitionen ist eine nachhaltig kalkulierbare Energieversorgung mit einem solchen Projekt darstellbar."
Das Unternehmen hat Kriterien erarbeitet, die ein Bioenergiedorf im Westerwald erfüllen sollte, um einen ökonomischen Betrieb zu gewährleisten – und dabei nicht in Konkurrenz zu anderen land- und forstwirtschaftlichen Nutzungen zu treten. "Ein solches Projekt kann nur im Konsens mit allen Betroffenen umgesetzt werden", so Wiederstein, "welche Art der Anlage eingesetzt werden sollte, ist zudem von den Ressourcen im direkten Umfeld abhängig." Wobei nicht nur Dörfer für ein solches Vorhaben geeignet sind: Auch ein "Bionergiestadtteil" ist denkbar. Wiederstein: "Wir wollen zeigen, dass eine solche Nutzung der im Westerwald verfügbaren Energietröger möglich und wirtschaftlich ist, ob das nun ein Dorf oder ein Stadtteil ist, ist nachrangig."
Interessierte Kommunen und andere potentielle Initiatoren (Landwirte, Waldbauern, Verbände, etc.) können sich unter bioenergiedorf@westerwaldenergie.de oder telefonisch (02743/932 210) mit der "westerwaldenergie" in Verbindung setzen.



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