Werbung

Nachricht vom 24.07.2014    

NABU kaufte Flächen im Selbachtal

Die kleinen Parzellen und Feuchtwiesen sind für die Landwirtschaft eher wertlos. Aber für den Artenschutz, egal ob Flora oder Fauna sind sie wertvolle Gebiete. Sie sind nicht nur Nahrungsquelle für den Schwarzstorch, hier finden auch seltene Pflanzen eine Chance. Sie müssen allerdings gemäht werden, denn ansonsten verbuschen diese Flächen viel zu schnell.

Der stellv. NABU-Vorsitzende Rald Hoss (links) und Anton Hammes schauten sich die Parzellen an. Foto: NABU

Gebhardshain/Fensdorf. Der NABU "Gebhardshainer Land/NABU Wissen" sicherte einen größeren Abschnitt interessanter Feuchtwiesen im Selbachtal durch Ankauf. Anton Hammes, langjähriger Jagdpächter des Reviers Gebhardshain, wollte sich von einem Teil seiner Flächen in der Gemarkung Gebhardshain und Fensdorf trennen.

Aufgrund der seit vielen Jahren konstruktiven Zusammenarbeit sprach er den Vorstand des örtlichen NABU an, ob hier eventuell Interesse an den Wiesen im Selbachtal bestehe. Der NABU besitzt hier bereits seit vielen Jahren mehrere Wiesen, die er jährlich mäht und so ihren Charakter erhält.
Man kam schnell überein, die Flächen auf den NABU zu übertragen. Die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz fördert den Kauf aufgrund der hohen Bedeutung des Geländes für den Arten- und Biotopschutz. Eine Freihaltung von Wiesentälern stellt eine der großen Aufgaben für die Zukunft dar, um die Kulturlandschaft zu erhalten.

Die landwirtschaftliche Nutzung dieser kleinteiligen, schwierig zu erreichenden Flächen in den zum Teil sehr engen Flusstälern des Westerwaldes ist für die wenigen verbliebenen Landwirte wirtschaftlich kaum interessant. Die Mahd dieser Flächen wird in Rheinland-Pfalz kaum gefördert, so dass es auch nicht interessant ist hier seitens der Bauern Fördermittel zu beantragen.

Die Naturschutzverbände übernehmen somit notgedrungen die Aufgabe der Zwischensicherung, denn werden diese Art Flächen nicht frei gehalten, verbuschen sie in wenigen Jahren und sie wandeln sich zu Wald. Die große Artenvielfalt, die auf einer mageren Feuchtwiese existiert, ist dann unwiederbringlich verloren. Aber nicht nur die vielen Pflanzenarten stellen ein wichtiges Argument zum Erhalt und zur Sicherung dieser Flächen dar, sie sind auch Lebensraum für eine Vielzahl heimischer Insekten und Amphibien. Diese Arten zeichnen die Flächen wiederum als Nahrungshabitat für den heimischen Schwarzstorch aus.



„Diese Verkettung einer Vielzahl bedrohter und streng geschützter Arten, ist für den NABU Grund genug sich hier langfristig zu engagieren und viel Geld und Arbeit in den Erhalt unserer heimischen Kulturlandschaft zu investieren“, stellt Mario Brenner, Vorsitzender des NABU klar.
„Ohne die tatkräftige Unterstützung des Ökoprojektes der Caritas wäre uns es kaum möglich, die kompletten Arbeiten alleine zu stemmen! Aus diesem Grund ein großes Lob von dieser Stelle und ein Appell an die Politik, solche Projekte weiterhin zu fördern, denn sie leisten einen wichtigen Job!“ betont Brenner.
Und auch Anton Hammes stellte klar, dass er sich sicher ist, die Flächen in gute Hände zu geben und der Aufwand zum Biotop- und Artenschutz hier sehr gut investiert ist. Auch der Jagd steht eine solche Wirtschaftsweise nicht im Wege. Rehwild nutzt die ruhig gelegenen, artenreichen Wiesen ebenfalls gerne und so findet ein gemeinsames Interesse zwischen Jagd und Naturschutzverband hier einen Ort.


Lokales: Betzdorf & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion



Aktuelle Artikel aus Region


Bei der Duathlon-WM in Alsdorf erreicht Daniel Mannweiler den 15. Platz

Zufrieden war er schon, obwohl er im Geheimen wohl ein wenig Richtung Podium geschielt hatte: Daniel ...

Illegale Müllentsorgung in Krunkel-Epgert aufgedeckt

In der kleinen Gemeinde Krunkel-Epgert sorgt ein Umweltvergehen für Aufsehen. Unbekannte haben mehrere ...

Neues Praktikumsprojekt stärkt Zusammenarbeit zwischen Polizei und Rettungsdienst

Im Landkreis Altenkirchen startet ein innovatives Projekt, das die Kooperation zwischen Polizei und Rettungsdienst ...

Vorsicht vor gefälschten Steuer-E-Mails - Finanzamt warnt vor Betrügern

Derzeit kursieren betrügerische E-Mails, die angeblich vom Bundeszentralamt für Steuern stammen. Diese ...

Südkoreanische Delegation besucht den Westerwald: Raiffeisen ist auch in Asien Thema

Genossenschaftliche Gäste aus Südkorea trafen am Freitag (24. April) zu Besuchen in Bonn bei der IRU ...

Flächenbrand bei Mehren schnell unter Kontrolle

Am Dienstagnachmittag (29. April) kam es in der Nähe von Mehren zu einem Flächenbrand. Die Feuerwehr ...

Weitere Artikel


Kunstforum Westerwald zeigt beeindruckende Ausstellung

Eine Ausstellung von Westerwälder Künstlerinnen und einem Künstler wurde in der Evangelischen Landjugendakademie ...

Nauroth bietet Westernwald Country Festival

Für Countryfans, Linedancer und alle, die vom Wilden Westen fasziniert sind, bietet Nauroth das erste ...

Per Facebook zur Finanzspritze

Die Westerwald Bank ruft wieder zum Vereinsvoting auf. Den teilnehmenden Vereinen winken diesmal insgesamt ...

Schuleigener Malwettbewerb kürte Gewinner

Das Thema des schuleigenen Malwettbewerbs lautete: "Eine fantastische Geschichte". Traumbilder entstanden, ...

Drei Tage Fußballfest locken auf die Waldsportanlage

Die Spielgemeinschaft Niederhausen-Birkenbeuel feiert drei Tage ein Fußball-Sportfest auf der Waldsportanlage ...

Lions-Club besuchte Künstler Frank Herzog

Rupert Groß aus Wissen, neuer Präsident des Lions-Clubs Westerwald, verlegte die monatliche Zusammenkunft ...

Werbung