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Nachricht vom 31.07.2008    

Mädchen lernten Seilerei kennen

Junge Mädchen aus Fluterschen und Umgebung probten sich jetzt in der Seilerei - ein fast vergessenes Handwerk. Und erfuhren so einiges über die Herstellung, die sie dann auch selbst versuchten. Mit Erfolg.

seilemachen

Fluterschen. Ein gutes Dutzend junger Mädchen aus Fluterschen und Umgebung wollten einmal wie ihre Vorfahren Seile herstellen. In Fluterschen auf dem Brauershof, am Wällers Ern, konnten sie das an Nachbauten der Originalgerätschaften üben. Im Rahmen der Aktivitäten des "Lernort Bauernhof" sollen Alternativen zu "Fast Foot" und Erlebnisparks angeboten werden. Milch kommt nicht von lila Kühen, aber Butter kann lila aussehen, selbstgekirnte Butter mit Lebensmittelfarben. In Fluterschen gibt es keine Fritten, aber die Kinder lernen selbstgemachte Quark-Dips kennen. Im Bereich der aktiven Beschäftigung gibt es kein Nintendo, aber man zeigt, wie Wolle gefärbt wird und wie mit der Schafswolle von den eigenen Schafen gefilzt werden kann. Aber auch wie die Großeltern früher, mittels der Seilereimaschine, Handwerkszeuge selber hergestellt haben. Die Seile fürs Kuhgeschirr, zum Pferde anbinden und für den Heutransport. Diese Fertigkeiten werden an die Kinder weitergegeben. Heute werden die Seile als Krokodilfangseile, als große Springseile für den Schulhof oder Kindergarten benutzt. Das Seildrehgerät kann nicht von einer Person alleine betrieben werden. Dafür ist Teamfähigkeit gefragt und mehrere Kinder oder Erwachsene müssen aufeinander abgestimmt arbeiten. Außerdem werden Grundkenntnisse der Physik und Mechanik vermittelt. Ein Seil ist, so rein fachlich zu vernehmen, ein aus zusammengedrehten Fasern oder Drähten bestehendes längliches, biegeschlaffes, elastisches Element zur Übertragung von Zugkräften. Seile wurden früher per Hand auf Seilerbahnen, auch Reeperbahnen genannt, gedreht. Heutzutage erfolgt die Herstellung maschinell mittels Seilschlagmaschinen. Sie tragen diesen Namen, weil man das Verdrillen auch schlagen nennt, um es vom Flechten zu unterscheiden. Die Fasern eines Kunststoffseils sind zu millimeterdicken Fäden gesponnen, etwa ein bis drei Millimeter und werden gruppenweise zu Litzen zusammengedreht. Ein dünnes Seil besteht aus drei bis vier solcher Litzen, die verdrillt werden. Gleichschlagseile sind Seile, bei denen die Verdrillung der einzelnen Litzenbündel und deren Verdrillung untereinander in der selben Drehrichtung erfolgt. Die Litzenbündel bleiben dadurch so wie die Litzen im Einzelnen zueinander verschieden. Dadurch wird das Seil geschmeidiger und damit biegsamer. Bei Gegenschlagseilen sind die Verdrillungen der Litzenbündel in sich und zueinander verschieden. Das Seil ist somit in sich ausgefacht, da durch die Reibung der Litzen zueinander eine Art Fachwerk entsteht. Das Seil ist somit steifer. Dickere Seile, auch Trossen genannt, bestehen wiederum aus mehreren dünneren Seilen, die miteinander verdrillt werden und in dieser Funktion Kardeelen heißen. Die Schlagrichtung der Kardeelen und des gesamten Seils sind einander entgegengesetzt, was ein Aufdrehen des Seiles verhindert. Das Verbinden von Seilenden erfolgt durch spleißen, bei dem die Seilenden ineinander verflochten werden. (wwa)
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Je nach Länge des gewünschten Seiles werden die Gerätschaften aufgestellt und das Material eingespannt. Fotos: Wachow


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