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Nachricht vom 09.10.2014    

Landwirt Matthias Augst bundesweit unter den Besten

Matthias Augst vom Hofgut Bongert in Helmenzen steht im Finale des Ceres Award, dessen Gewinner am 15. Oktober in Berlin ausgezeichnet werden. Der Ceres Award, zeichnet Landwirte aus dem deutschsprachigen Raum aus, die als Unternehmer erfolgreich sind und Verantwortung für Mitmenschen, Natur und Tier wahrnehmen. Er wird in diesem Jahr erstmalig verliehen.

Matthias Augst vom Hofgut Bongert in Helmenzen steht im Finale des Ceres Award, der Landwirte für ihr engagiertes und modernes Unternehmertum auszeichnet. Foto: Phillip Ledényi

Helmenzen. Aufgeschlossenheit für Neues beweist Matthias Augst von Hofgut Bongart in Helmenzen. Im Milchviehstall steht ein Roboter, der die Melkarbeit übernimmt. Und auf dem Feld geht er unkonventionelle Wege und verzichtet aufs Pflügen. Sein Ackerbaukonzept sorgte nun dafür, dass er in der Kategorie Ackerbauer im Finale des CeresAward steht, dessen Gewinner am 15. Oktober 2014 in Berlin ausgezeichnet werden.

Matthias Augst lebt mit Ehefrau Silke, den Söhnen Malte und Jendrik im Westerwald. In der "Farming GbR" mit seinem Vater bewirtschaftet er das Hofgut Bongart mit 125 Hektar Acker und 90 Hektar Grünland. Für seine Eltern Helmut, 73, und Denise Augst baut die Familie gerade einen seniorengerechten Alterssitz. In den vergangenen Jahren hat sie "in größerem Umfang" Grund und Boden gekauft, bei örtlichen Kaufpreisen von 6.000 bis 10.000 Euro/Hektar. Rund drei Viertel der Fläche des Milchviehbetriebs mit 55 Kühen sind gepachtet.

Seit dem Jahr 2000 bewirtschaftet der Landwirtschaftsmeister seine schluffigen Lehmböden pfluglos. „Die Wassererosion hat seitdem um mehr als 90 Prozent abgenommen“, sagt der 33-Jährige. „Und die Erträge sind nicht gesunken.“ Und das bei „weniger Kosten, weniger Arbeit, weniger Diesel, aber mehr Bodenleben“. Augst: „Der Stundenboden bietet nur kurz optimale Bearbeitungsfenster. Verdichtungen sind bei uns tabu.“ Jährlich düngt der Landwirt rund 2.500 Tonnen Mist. Der stammt aus Tiefstreu, auf der das gesamte Jungvieh gehalten wird. Damit bringt er „die Felder wieder in Schwung, die von Vorbewirtschaftern vernachlässigt wurden“. Weiter kommt Kompost aus öffentlichen Sammlungen auf die Äcker, jedoch kein Klärschlamm. Augst verfolgt die Grundsätze des integrierten Pflanzenbaus und muss „nicht auf jedem Feld den maximal möglichen Ertrag fahren, sondern den am wirtschaftlichen Optimum.“ Alle benötigten Betriebsmittel schreibt er an Landhändler und Genossenschaften detailliert aus: „Die Preisunterschiede, die dabei auftauchen, sind für das gleiche Produkt zum Teil immens.“



Bei der Vermarktung sichert der Rheinland-Pfälzer rund 60 Prozent der Ernte über Vorkontrakte. Die weitere Menge verhandelt er „entsprechend der Preislage“. Raps wird ebenfalls zu 60 Prozent vorkontraktiert. Weizen und Roggen liefert die Familie seit über 55 Jahren an die ortsansässige Michelbacher Mühle. „Bei sehr guten Qualitäten frei Hof, die sonst per Lkw herangeholt werden müssten“, Sein Leitgedanke: „Erfolg ist die Summe richtiger Entscheidungen.“

Das sagen die Ceres-Juroren Dr. Thomas Kromer, Verband der Landwirtschaftskammern – VLK, Daniel Brandt, Horsch und Karl Bockholt: „Ein Betriebsleiter, der erfolgreich wirtschaftet und dem wichtig ist, moderne Landwirtschaft zu vermitteln.“ „Ehrenamtlich für Berufstand und Gesellschaft engagierter Unternehmer.“



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