Werbung

Nachricht vom 21.10.2014    

Krebsvorsorge „plus“ hält nicht, was sie verspricht

Verbraucherzentrale veröffentlicht Marktcheck. Zahlreiche Gynäkologen bieten im Rahmen der Krebsfrüherkennung Ultraschalluntersuchungen der Eierstöcke als zahlungspflichtige „IGeL“-Leistung an. Beschwerdeforum „igel-aerger.de“ eigerichtet.

Foto: Verbraucherzentrale

Knapp 350 Internetauftritte von Gynäkologen in Mainz, Köln und Berlin haben die Verbraucherzentralen Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Berlin in einem Marktcheck zu Individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL) untersucht. Mehr als jede zweite Praxis bietet dort solche Selbstzahler-Leistungen an. 43 Prozent der untersuchten Arztpraxen offerieren im Rahmen der Krebsfrüherkennung Ultraschalluntersuchungen der Eierstöcke auf ihrer Homepage. Der IGeL–Monitor des Medizinischen Dienstes des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen bewertet diese Leistungen negativ. Danach gibt es bislang keine wissenschaftlichen Studien, die den Nutzen der Untersuchung belegen. Die Patienten-Leitlinie für Eierstockkrebs vom Juli 2014 weist ebenfalls darauf hin: Studien konnten bislang keine Verringerung der Sterbefälle durch Untersuchungen zur Früherkennung von Eierstockkrebs feststellen.

Ärgerlich auch, dass auf vielen überprüften Internetseiten die Ärzte die Ultraschalluntersuchung der Eierstöcke als Krebsvorsorge Plus oder auch erweiterte Krebsvorsorge deklarieren und so bei den Patienten der Eindruck entsteht, dass sie nur durch die IGeL eine optimale Krebsvorsorge erhalten.



„Nur jede dritte gynäkologische Praxis weist auf der Internetseite auch darauf hin, dass Patientinnen IGeL aus eigener Tasche bezahlen müssen“, kritisiert Sabine Strüder, Referentin Gesundheit und Pflege bei der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. „Die gesetzliche Krankenkassen bezahlen diese Leistungen nicht oder nur in medizinisch begründeten Fällen.“

Patienten können ihren geballten IGeL-Ärger auf einer Internet-Beschwerdeseite der Verbraucherzentralen schildern. Das Beschwerdeforum „igel-aerger.de“ will Missstände rund um die Extras in Arztpraxen und Kliniken aufdecken. Die Verbraucherzentralen sammeln Erfahrungen von Patienten – von der Werbung in der Arztpraxis über das therapeutische Angebot bis hin zur Abwicklung der Behandlung. Anhand der erfassten Daten wollen die Verbraucherschützer prüfen, wie die geltende Rechtslage von den Ärzten eingehalten wird und an welchen Stellen Nachbesserungsbedarf besteht.


Feedback: Hinweise an die Redaktion

.: Neu bei Instagram :. => @kuriere_news



Aktuelle Artikel aus Region


Rattenalarm in Koblenz: Wefelscheid fordert Kurswechsel bei Schädlingsbekämpfung

In der Koblenzer Schlossstraße sorgt eine Rattenplage für Unruhe. Der Landtagsabgeordnete Stephan Wefelscheid ...

Dringender Aufruf: 40-jährige Tania G. aus Koblenz spurlos verschwunden

Seit dem Abend des 2. Dezember wird die 40-jährige Tania G. aus Koblenz vermisst. Zuletzt wurde sie im ...

Nahrungsergänzungsmittel im Fokus: Was Verbraucher wissen sollten

Ein Web-Seminar der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz klärt über die Welt der Nahrungsergänzungsmittel ...

Weihnachtszeit ist Spendenzeit: Tipps zur Auswahl vertrauenswürdiger Hilfsorganisationen

In der Weihnachtszeit denken viele Menschen daran, für wohltätige Zwecke zu spenden. Doch nicht jede ...

Stadt Altenkirchen benötigt für Investitionen in den nächsten zwei Jahren keine Kredite

Die Stadt Altenkirchen jammert derzeit nicht, was ihre finanzielle Situation betrifft. Dieser Umstand ...

Kleine Körper, großer Hunger: Tierschutzverein Siebengebirge rettet drei von fünf Kitten

Durch Zufall stieß der Tierschutz Siebengebirge auf einen Facebook-Beitrag, in dem eine Nutzerin ratlos ...

Weitere Artikel


"Zweite Erste Hilfe-Kampagne" in Rheinland-Pfalz in Wissen erfolgreich

Die bundesweite Kampagne des Bundesverkehrsministerium und des Deutschen Verkehrssicherheitsrates zum ...

Nachwuchs für die Arbeitsagentur Neuwied

Auch in diesem Jahr bildet die Agentur für Arbeit Neuwied junge Menschen aus. Zwei Frauen und zwei Männer ...

Abitur nachholen? Erwachsene auf der Schulbank

Eine BiZ-Veranstaltung der Arbeitsagentur informiert über Weiterbildungsmöglichkeiten am Staatlichen ...

Ebola in der Region – graue Theorie oder reale Gefahr?

Seit Wochen beherrscht ein Thema die Medien: In weiten Teilen Westafrikas ist eine Ebola-Epidemie ausgebrochen. ...

Jungschiedsrichter Aaron Marx pfiff erstes Fußball-Meisterschaftsspiel

Der 15-jährige Aaron Marx aus Breitscheidt-Unterschützen hat einen Schiedsrichteranwärter-Lehrgang in ...

Bei Schülern Unternehmergeist fördern

Die Initiative "Unternehmergeist an Schulen" möchte das unternehmerische Denken von Schülern bereits ...

Werbung