Werbung

Nachricht vom 24.10.2014    

Greenpeace-Aktivisten protestieren vor Hit-Markt in Hachenburg

Am Samstag, 25. Oktober demonstrieren bundesweit Greenpeace-Aktivisten gegen den Einsatz giftiger Chemikalien in der Kleidung. Die neuen Testergebnisse, insbesondere bei der Kinderkleidung, sind der Anlass. Insbesondere ist der Hamburger Kaffeeröster Tchibo ins Visier geraten.

Hachenburg. Gegen den Einsatz giftiger Chemikalien in der Produktion von Kinderkleidung protestieren Greenpeace-Aktivisten am Samstag, 25. Oktober, ab 10 Uhr vor der Tchibo-Verkaufsstelle im Hit-Markt in Hachenburg, Adolf-Münch-Weg, sowie in 34 weiteren Städten.

Die Aktivisten tragen weiße Masken, deren eine Hälfte verschmutzt ist. Die geteilten Masken symbolisieren zum einen das saubere Image von Tchibo und zum anderen den Dreck in der Textilproduktion. „Tchibo: Sauberes Image, dreckiges Geheimnis“ steht auf den Bannern. „Tchibo gibt sich zwar ein umweltbewusstes Image, setzt aber immer noch gefährliche Chemikalien in der Produktion ein. Dies zeigt unser neuer Kinderkleidungstest. Gerade Alltagskleidung muss sauber sein, die Tchibo schnell und massenhaft auf den Markt wirft, “ sagt Jessica Weller von Greenpeace Westerwald.

In dem von Greenpeace am Donnerstag veröffentlichten Test von Kinderkleidung aus Discountern hatte auch der Hamburger Kaffeeröster mit Billigkleidungssortiment schlecht abgeschnitten. Die Kinder-Gummistiefel von Tchibo waren am stärksten mit dem potentiell krebserregenden Naphthalin aus der Gruppe der Polyzyklischen Aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK) belastet (2,2 Milligramm pro Kilo). Ab Ende 2015 dürfen Kinderprodukte mit Hautkontakt, die über 0,5 mg/kg krebserregende Substanzen aus der PAK-Gruppe enthalten, nicht mehr verkauft werden.

Eine Tchibo-Thermo-Regenjacke enthielt per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC), obwohl sie als PFC-frei deklariert war. Die extrem langlebigen PFC können Immunsystem und Fruchtbarkeit beeinträchtigen und zu Schilddrüsenerkrankungen führen. Einige sind krebserregend. Das Tragen der Kleidung ist nicht direkt gesundheitsschädlich, doch die Schadstoffe gelangen aus den Fabriken und den Produkten ins Wasser und die Nahrungskette. Im Produktionsland China sind bereits zwei Drittel der Gewässer mit schädlichen Chemikalien verschmutzt.



Aldi, Lidl und Tchibo zählen mit einem Jahresumsatz von je etwa einer Milliarde Euro zu den Top 10 der deutschen Modehändler. Doch die Produktion der Kleidung geht zu Lasten der Umwelt, wie der ebenfalls diese Woche veröffentlichte Discounter-Einkaufsratgeber von Greenpeace zeigt. Darin untersucht Greenpeace Tchibo, Rewe, Aldi und Lidl auf Chemikalien, Rohstoffeinsatz, Wiederverwertbarkeit der Textilien und Sozialstandards in der Fertigung. Die größten Schwächen zeigten sich durchweg beim Einsatz gefährlicher Chemikalien, kein Unternehmen schneidet darin gut ab. „Tchibo gibt Garantien auf Reißverschlüsse, nicht aber auf Giftfreiheit. Das muss sich ändern“, sagt Weller.

Dass auch Billiganbieter sauber produzieren können, zeigen der britische Handelsriese Marks&Spencer und die Schweizer Supermarktkette Coop: Sie haben sich als Reaktion auf die Greenpeace-Detox-Kampagne verpflichtet, bis zum Jahr 2020 auf den Einsatz aller gefährlichen Chemikalien in der Produktion zu verzichten. Marks&Spencer nimmt zudem getragene Kleidung zurück. „Kleidung sollte grundsätzlich so produziert sein, dass sie recyclingfähig ist“, sagt Jessica Weller. Weder Tchibo noch irgendein anderer deutscher Händler bietet bislang Garantien auf die Haltbarkeit von Kleidung oder gar Rücknahme- und Recycling-Systeme.


Feedback: Hinweise an die Redaktion

AK-Kurier Newsletter: Immer bestens informiert

Täglich um 20 Uhr kostenlos die aktuellsten Nachrichten, Veranstaltungen und Stellenangebote der Region bequem ins Postfach.



Aktuelle Artikel aus Region


Unfallflucht in Wissen: Fußgänger verletzt

In Wissen kam es am Donnerstagnachmittag (11. Dezember) zu einem Verkehrsunfall, bei dem ein Fußgänger ...

600 Jahre Marienstatter Gnadenbild: Ein Blick in die Geschichte

Am Montag, 15. Dezember 2025, findet im Haus des Gastes in Limbach ein weiterer Vortrag statt. Jörg Ditscheid, ...

Land fördert Katastrophenschutz in den Kreisen Westerwald und Altenkirchen mit über 140.000 Euro

Das rheinland-pfälzische Innenministerium stellt Fördermittel für den Katastrophenschutz in den Landkreisen ...

Kopernikus Gymnasium Wissen: Schüler engagieren sich für Moldawien

Die Schüler des Kopernikus Gymnasiums in Wissen haben auch in diesem Jahr wieder eine wohltätige Aktion ...

Körperverletzung in Altenkirchen: Unbekannte Täter auf der Flucht

Am Abend des 10. Dezember 2025 ereignete sich in Altenkirchen ein Vorfall, bei dem ein 30-jähriger Mann ...

Fahrraddiebstahl in Obererbach: Polizei sucht Zeugen

In Obererbach wurde ein hochwertiges E-Bike gestohlen. Die Polizei ermittelt und bittet die Bevölkerung ...

Weitere Artikel


Männersonntag in Daaden erfolgreich

Männer standen im Fokus beim zentralen Gottesdienst in der Daadener Barockkirche. In den ehrenamtlichen ...

Halloween-Party im Kulturwerk mit "Hörgerät" und DJ "Stocki"

Am 31. Oktober startet im Kulturwerk Wissen die alljährliche Halloween-Party, dieses Jahr erstmalig in ...

"Jugend musiziert“ geht in die 52. Runde

Für das "Jugend musiziert"-Vorspiel ab Januar 2015 können sich Kinder und Jugendliche bis zum 15. November ...

Saxomania-Konzert im Siegtal Dom in Dattenfeld

Zum 200. Geburtstag des Saxofon-Erfinders Adolphe Sax gibt es am Sonntag, 9. November ein besonderes ...

Autofahrer wich Reh aus

Ein 18-jähriger Autofahrer wurde bei einem Verkehrsunfall auf der Landstraße 267 in Höhe der Ortschaft ...

12-Jähriger bei Unfall schwer verletzt

Am Donnerstag, 23. Oktober wurde ein 12-jähriger Junge bei einem Verkehrsunfall auf der Kreisstraße 36 ...

Werbung