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Nachricht vom 25.10.2014    

IHK-Gewerbesteuerrechner schafft Transparenz

Die Höhe der Gewerbesteuer ist für Unternehmen ein wichtiger Standortfaktor. Mehr als 60 Prozent der Kommunen im nördlichen Rheinland-Pfalz haben ihre Gewerbesteuer zuletzt erhöht. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Koblenz bietet Betrieben mit ihrem Gewerbesteuerrechner ein kostenloses Online-Tool zum Vergleich der Steuerlast in den Gemeinden an.

Region. Mehr als 60 Prozent der Kommunen im nördlichen Rheinland-Pfalz haben zum Jahresbeginn ihre Gewerbesteuer erhöht. Für Unternehmen entstehen dadurch zusätzliche Belastungen. Wie hoch diese ausfallen, können Betriebe mit dem Gewerbesteuerrechner der Industrie- und Handelskammer (IHK) Koblenz ganz einfach nachvollziehen. Und auch vergleichen können die Unternehmen mit dem kostenlosen Online-Tool – es zeigt auf, in welchen Gemeinden oder Städten sich gegebenenfalls günstigere Standortbedingungen bieten. Ein paar wenige Angaben und Klicks genügen.

„Die Höhe der Gewerbesteuer ist für Unternehmen ein wichtiger Faktor bei der Standortentscheidung“, so Robert Lippmann, Geschäftsführer Standortpolitik der IHK Koblenz. „Wir sehen mit Sorge, dass die Erhöhungswelle bei den Gewerbe- und Grundsteuern weiter anhält. Damit entwickeln sich die steuerlichen Rahmenbedingungen im nördlichen Rheinland-Pfalz anhaltend zu Ungunsten unserer Wirtschaft.“

Mit dem IHK-Gewerbesteuerrechner will die IHK Koblenz ihren Mitgliedsunternehmen einen Vergleich zwischen den Standorten ermöglichen und Transparenz schaffen. Denn die Unterschiede zwischen den Regionen sind beachtlich, wie auch der jährlich veröffentlichte IHK-Realsteueratlas zeigt. Eine beispielhafte Kapitalgesellschaft mit einem jährlichen Gewinn von 100.000 Euro müsste in Wirscheid (Hebesatz: 320 Prozent) in diesem Jahr 11.400 Euro Gewerbesteuer entrichten. Würde sich das Unternehmen dagegen in Kirchen (Sieg), Schöneberg, Dill oder Berod bei Hachenburg (Hebesatz jeweils 420 Prozent) befinden, so wären bei gleichem Gewinn 14.700 Euro Gewerbesteuer zu zahlen.



Sorgen bereitet der IHK Koblenz in diesem Zusammenhang, dass das Land über Detailregelungen beim Kommunalen Finanzausgleich und beim Kommunalen Entschuldungsfonds Druck auf die Gemeinden und Städte ausübt, ihre Realsteuern weiter anzuheben. „Sowohl die Landeszuweisungen als auch kommunale Umlagen hängen von einem Mindesthebesatz ab, den die Kommunen von ihren Steuerpflichtigen verlangen müssen“, erläutert Bertram Weirich, Geschäftsführer Recht und Steuern der IHK Koblenz. „Wer diese Vorgabe nicht einhält, erhält weniger Umlage und wird gegebenenfalls vom Kommunalen Entschuldungsfonds ausgeschlossen.“ Dass Städte und Gemeinden diesem Druck auf breiter Front nachgeben, weist der IHK-Realsteueratlas durchgehend seit 2008 nach. „Dazu kommt, dass die derzeit diskutierte Änderung des Kommunalabgabengesetzes darauf abzielt, weitere Einnahmen für die Kommunen zu generieren – was die Abgabenlast der Betriebe vor Ort noch weiter erhöhen wird.“


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