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Nachricht vom 11.11.2014    

Hubertusjagd mit Traditionspflege

Frauen gesellen sich gerne zu den Jägern, dies bewies die diesjährige Hubertusjagd des Hegerings Altenkirchen. Zwei Frauen erhielte den Jägerschlag nach altem Ritus und dies kennzeichnet eine Entwicklung, die heute in allen Bereichen, auch der einstigen Männerdomänen, Einzug hält.

Mit Susanne Karthe (Mitte) und Stefanie Börgerding wurden zwei Frauen nach der Hubertusjagd des Hegerings Altenkirchen zu Jägern geschlagen. Dr. Kai Zimmermann war für die Verpflichtung gegenüber dem "zarten Geschlecht" zuständig. Foto: Klaus Holl

Eichelhardt. Als nach der Hubertusjagd des Hegerings Altenkirchen mit Susanne Karthe und Stefanie Börgerding im Bürgerhaus Eichelhardt zwei Frauen zu Jägern geschlagen werden sollten, bekam Dr. Kai Zimmermann beim alten Zeremoniell ein kleines Problem. Gilt doch der zweite Schlag mit dem Hirschfänger dem "zarten Geschlecht".

Zimmermann sprach vom "anderen Geschlecht", was zur begrifflichen Klarheit beitrug und vielleicht auch Richtung weisend war. Künftig könnten durchaus ja Frauen den Jägerschlag ausführen und müssten dann nach altem Ritus wohl Wertschätzung des starken Geschlechts einfordern. Der Vorgang kennzeichnet eine Entwicklung, die auch im heimischen Umfeld deutlich zunehmendes weibliches Interesse am Jagdschein erkennen lässt.

Leichter hatte es Jochen Heinemann, der mit dem ersten Schlag das Recht des Bauern bekräftigte. Hegeringleiter Franz Kick wandte sich beim dritten Schlag, der dem edlen Waidwerk galt, gegen große Demonstrationen der Jägerschaft. Er wünschte sich "stille, emsige Diplomatie" angesichts der politisch nicht unerheblichen Tatsache, dass nur 0,4 Prozent der Bevölkerung dem Waidwerk nachgehen. Zudem habe neuere Gesetzgebung, etwa synchrone Rehwildbejagung, deutlich positive Auswirkungen für die Jagd.

Rund 80 Jäger und Treiber waren bei idealem, sonnigen Wetter in den herrlich herbstlich gefärbten Revieren Obererbach, Hilgenroth und im Staatsrevier Marienthal unterwegs. Ein Teilnehmer: "Die Sonne brannte einem ins Gesicht". Mittags konnte die erfreute Jagdgesellschaft bei der Familie Heinemann im Hof Neukoberstein einkehren und sich für weitere Taten stärken. Am Ende des Tages waren ein Wildschwein, 27 Rehe, vier Füchse und ein Hase zur Strecke gekommen. Wieder einmal bewährte sich Jochen Heinemann mit Helfern beim Versorgen des Wildes.



Angesichts des geringen Erfolges bei den Sauen, so war nach der Jagd zu hören, wäre die Anwesenheit weiterer couragierter Hunde sicher vorteilhaft gewesen. Kurz vor dem Abblasen musste Hegeringleiter Franz Kick leider seine Brandlbracke Bella, die sich an einem Ast verletzt hatte, in eine Tierklinik bringen.

Beim Schüsseltreiben im Eichelhardter Bürgerhaus wurde die Strecke von der Bläsergruppe des Hegerings unter Hornmeister Rainer Zeuner noch einmal verblasen. Franz Kick dankte Richard Walther und Matthias Schieweck mit einer kleinen Aufmerksamkeit für die Bereitstellung ihrer Reviere, was er beispielhaft nannte. Herzlicher Dank galt auch der bescheidenen Karin Ströder und ihrem Team, einschließlich Chefkellner Marko, für hervorragende Bewirtung.

Abschließend würdigte Kick die seit mehr als 60 Jahren im Hegering gepflegte Tradition der Hubertusjagd. Zur vernünftigen Einregulierung des Wildbestandes, aber auch unter dem Eindruck der drohenden afrikanischen Schweinepest seien revierübergreifende Jagden
sinnvoll und erforderlich. (ho)


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