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Nachricht vom 14.11.2014    

Leader-Region "Naturraum Sieg/Oberer Westerwald" Chance für die Zukunft

Den Kreis attraktiver und zukunftsfester machen – das gibt es nicht zum Nulltarif. Die Förderung des EU-Programms „Leader“ könnte da sehr gelegen kommen. Bis dahin müssen der Kreis und die beteilgten Verbandsgemeinden aber noch einige Aufgaben abarbeiten. Die Zeit drängt. Und die Konkurrenz schläft nicht.

Stellten gemeinsam das Konzept zur Leader-Bewerbung vor: Linke Gruppe, hinten: Berno Neuhoff von der Regionalentwicklung des Kreises, Dr. Christoph Dickmanns vom Fachbüro CDL Projekte, vorne: Friedhelm Steiger, Beigeordneter VG Wissen, Wolf-Dieter Stuhlmann, Beigeordneter VG Hamm. Rechte Gruppe, Kreisbeigeordneter Günter Knautz aus Daaden, Bernd Brato, VG-Bürgermeister Betzdorf, Lars Kobler, Regionalentwicklung des Kreises und Detlef Stahl, Beigeordneter VG Daaden. Foto: Daniel Pirker

Betzdorf/ Kreis Altenkirchen. Viele Bewohner des Kreises Altenkichen kennen schon die konkreten Ergebnisse vor Ort, die das EU-Förderprogramm „Leader“ bewirken kann. Beispiele „um die Ecke“ sind ein Rundweg um das Kloster Marienstatt oder die Modernisierung der Beheizung im Freibad Westerburg. Und auch innerhalb des AK-Kreises, in der Verbandsgemeinde Gebhardshain, finden sich prominente Projekte, die dank Leader-Zuschüssen realisiert wurden: nämlich der Förderturm am Besucherbergwerk in Malberg oder das Bergbau-Erlebniszentrum Bindweide.

Die Verbandsgemeinde Gebhardshain, genauso wie die Verbandsgemeinde Flammersfeld, machen bereits bei anderen Förderregionen mit, zu denen unter anderem Hachenburg oder Dierdorf gehören.
Nun bewerben sich auch die restlichen Verbandsgemeinden des Landkreises als neue Förderregion, wie der Presse jetzt auf einer Infoveranstaltung im Betzdorfer Rathaus erklärt wurde.

Die Verbandsgemeinden Betzdorf, Kirchen, Daaden, Hamm, Wissen und Altenkirchen bemühen sich gemeinsam als „Naturraum Sieg/ Oberer Westerwald“ um den Zuschlag. Die Bestätigungen der kommunalen Gremien stehen bis auf Kirchen zwar noch aus, erscheinen aber angesichts der klaren Interessenbekundungen nur noch als Formsache. Es geht um mindestens 2,625 Millionen Euro für einen Zeitraum zwischen 2015 und 2021. 700.000 Euro schießt das Land Rheinland-Pfalz zu, 175.000 Euro muss die Förderregion selbst aufbringen. Projekte werden mit Quoten zwischen 40 und 90 Prozent der Gesamtsumme gefördert.

Eine Chance, die man sich nicht entgehen lassen darf, sagte Landrat Michael Lieber. Sollte man erfolgreich sein, werde man sich auf ein paar Projekte konzentrieren müssen. Lieber nannte hier beispielhaft die ärztliche Versorgung oder die Umnutzung des Stegskopfes. Grundsätzlich deckt das Leader-Programm zahlreiche Felder ab, unter anderem (!) die Förderung von Kleinunternehmen, Tourismusprojekten, Naturschutzmaßnahmen oder Dorferneuerungsprojekten.
Ziel des Förderprogramms, das in Rheinland-Pfalz unter dem Namen „EULLE“ läuft, ist die Stärkung der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Entwicklung des ländlichen Raums, erläuterte Dr. Christoph Dickmanns von CDI-Projekte.

Sein Fachbüro und das Planungsbüro „neuland+“ zeichnen sich für den Bewerbungsprozess zuständig. Bis Ende Januar 2015 muss ein Konzept eingereicht sein. Durchaus ambitioniert, wie Dickmanns zugibt angesichts des Weges, der bis dahin beschritten werden muss. Denn die Teilnahme am Wettbewerb setzt die Erarbeitung einer Entwicklungsstrategie voraus („LILLE“ genannt).
Inhalte sind:
- eine Gebietsbeschreibung,
- eine Analyse der Stärken und Schwächen sowie Chancen und Risiken,
- klare Entwicklungsziele,
- vier bis fünf Handlungsfelder,
- ein Aktionsplan und Startprojekte.



All dies wird zusammen mit breiter Beteiligung der Bürger, der Politik und Interessensgemeinschaften in Workshops erarbeitet. Auch Einzelinterviews und Umfragen stehen auf der Aufgabenliste von Dickmanns und Co.
Daneben gilt es eine Steuerungsgruppe und ein Regionalforum einzurichten. Außerdem muss das „Herz“ der Leader-Region bis Anfang des nächsten Jahres schlagen: die Lokale Aktionsgruppe. Sie wird das Entwicklungskonzept steuern, Initiativen bündeln und Projekte befürworten – oder ablehnen. 30 Personen werden in diesem Gremium wirken, wobei Vertreter der Wirtschaft und Zivilgesellschaft sowie Sozialpartner die Mehrheit haben müssen.

Mit dem reinen Sammeln von Ideen ist es also nicht getan. Berno Neuhoff von der Regionalentwicklung grenzte die Teilnahme am Leader-Programm denn auch mit der Erstellung von Leitbildern ab – oder wie er sie nannte: „Leidbilder“. Hier hätte man Ideen erarbeitet und nachher „keine Kohle“ bekommen. Das sei beim „Leader-Programm“ anders.
Tatsächlich muss allerdings ein unabhängiges Gremium den „Naturraum Sieg/ Oberer Westerwald“ erst als Förderregion anerkennen. 19 weitere Regionen bewerben sich, 15 erhalten dann den Zuschlag. Der Haken: 10 Regionen waren schon mal „Leader“ und können mit konkreten Erfolgen auftrumpfen. Dickmanns vom beauftragten Fachbüro wollte sich davon aber nicht beirren lassen: „Dann müssen wir halt eine Schippe drauf legen.“ (ddp)

Die Workshop-Termine:
9. Dezember, 18 bis 21 Uhr, Kulturhaus Hamm, 1. Workshop mit den Themen „Tourismus & Direktvermarktung“

10. Dezember, 18 bis 21 Uhr, Kulturwerk Wissen, 2. Workshop mit den Themen „Landwirtschaft, Energie & Natur“

11. Dezember, 18 bis 21 Uhr, Bürgerhaus Daaden, 3. Workshop mit den Themen „Wirtschaft & Bildung“

12. Dezember, 18 bis 21 Uhr, VGV Kirchen, 4. Workshop mit den Themen „Leben im Dorf (Daseinsvorsorge)“


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