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Nachricht vom 04.12.2014    

Neue Chance: Ausbildung während der Berufstätigkeit

Nach der Schule erstmal ein wenig Geld verdienen. Für viele Jugendliche ein verlockendes Angebot. Aus der vorübergehenden Hilfstätigkeit wird schnell ein Job und irgendwann scheint man den Anschluss verpasst zu haben und bleibt ein „ungelernter Hilfsarbeiter“. Die Firma Mank in Dernbach zeigt wie man aus bewährten Mitarbeitern wertvolle Fachkräfte macht. Dabei hilft das Förderprogramm der Agentur für Arbeit.

(von links)Andreas Berg, Personalleiter der Firma Mank, die drei Mitarbeiter, die die Ausbildung erfolgreich absolviert haben: Daniel Schmidt, Erik Lorenz, Jakob Geißler und von der Arbeitsagentur: Dietrich Rockenfeller, Vermittler des Arbeitgeberservices und Volker Born, Teamleiter der Arbeitsvermittlung und Bildungskoordinator Foto: Veranstalter

Region. Nach der Schule erstmal ein wenig Geld verdienen. Für viele Jugendliche ein verlockendes Angebot. Aus der vorübergehenden Hilfstätigkeit wird schnell ein Job und irgendwann scheint man den Anschluss verpasst zu haben und ist dann sein Berufsleben lang ein „ungelernter Hilfsarbeiter“.

So erging es zunächst auch drei jungen Männern aus dem Westerwald. Direkt nach dem Schulabschluss wollten sie eigentlich nur ein wenig Zeit überbrücken und bewarben sie sich bei der Firma Mank in Dernbach als Helfer. Aus der kurzen Überbrückung wurden mehrere Jahre.

„Ich habe relativ schnell viel Geld verdient und konnte mir mehr leisten als Freunde, die eine Ausbildung machten. Man gewöhnt sich daran und dann rückt eine Ausbildung immer mehr in weite Ferne“, erzählt Erik Lorenz.

„Man hat irgendwann auch einen gewissen Lebensstandard mit Auto, Wohnung und Handy und kann sich eigentlich gar nicht mehr leisten, mit einem Ausbildungsgehalt um 800 Euro auszukommen“, bestätigt auch Jakob Geissler.

„Mir war schon klar, dass das nicht der optimale Plan war aber eine Lösung wusste ich nicht. Umso froher war ich, als ich von Herrn Berg auf diese tolle Möglichkeit aufmerksam gemacht wurde, ohne finanzielle Einbußen meinen Berufsabschluss nachzuholen“, berichtet der dritte im Bunde, Daniel Schmitt.

Das Förderprogramm der Agentur für Arbeit, das dies möglich macht heißt
WeGebAu. Zielgruppe des Programms sind „ungelernte“ Beschäftigte aller Alters-gruppen in kleinen und mittleren Unternehmen. Gefördert werden können Personen, die von ihren Arbeitgebern für die Dauer einer Qualifizierung unter Fortzahlung des Arbeitsentgelts freigestellt werden.

Damit dem Arbeitgeber während der Zeit der Berufsausbildung keine zusätzlichen Kosten entstehen wird ihm während der Weiterbildungsmaßnahmen seines Arbeit-nehmers ein Arbeitsentgeltzuschuss geleistet. Die Kosten der Weiterbildung sowie Fahrtkosten zur Weiterbildungsstätte und Kosten für Unterbringung trägt die Ar-beitsagentur. Das Programm bietet so vielfältige und Fördermöglichkeiten, dass es für alle Arbeitgeber und Mitarbeiter immer ratsam ist, ein persönliches individuelles Beratungsgespräch zu vereinbaren.

„Wir stehen in regelmäßigem Kontakt zu unserem persönlichen Ansprechpartner im Neuwieder Arbeitgeberservice. Als uns Herr Kochem das Projekt WeGebAu vor-stellte wurden wir hellhörig und erkannten darin sofort eine gute Chance für unser Unternehmen“, erklärt Andreas Berg, Personalleiter der Firma Mank. Die drei jun-gen Mitarbeiter absolvierten über das Projekt eine zweijährige Ausbildung zum Ma-schinen- und Anlagenführer.



„Wir können rückwirkend nur betonen wie klasse wir diese Möglichkeit finden. Es ist ein Gewinn für beide Seiten. Die Mitarbeiter werden zu wichtigen Fachkräften mit anerkanntem Abschluss. Für das Unternehmen rentiert es sich absolut. Es sind nun Fachkräfte mit einem breiten Fachwissen, die die Firma bestens kennen und sich auch stark mit ihr identifizieren. Für diesen Mehrwert erhalten sie letztlich natürlich auch mehr Lohn“, so Berg weiter.
„Wir sind natürlich auch unserem Arbeitgeber sehr dankbar für diese Chance. Herr Berg hat sich immer sehr für uns eingesetzt und an uns geglaubt. Das hat sehr mo-tiviert und guten Ansporn gegeben, insbesondere in der stressigen Zeit der Prü-fungsphase“, erklärt Erik Lorenz.

Der Erfolg der drei jungen Leute habe die komplette Belegschaft gefreut. Auch wenn ihr Fehlen während des Blockunterrichts natürlich auch für die Kollegen er-hebliche Mehrbelastung bedeutet habe. „Wir haben bereits jetzt einige weitere An-fragen von Mitarbeitern, die ebenfalls über diesen Weg im nächsten Jahr ihren Berufsabschluss erwerben möchten. Wir stehen da auch schon mit Herrn Kochem in Kontakt“, berichtet der Personalleiter.

Die Frage, ob sich die Anstrengung denn gelohnt habe, beantworten alle drei einstimmig mit ja. Es seien zwar harte zwei Jahre gewesen aber es habe sich auf jeden Fall gelohnt.

Das Tüpfelchen auf dem i war am Ende dann auch noch das gute Ergebnis, das alle drei bei ihrer Prüfung erzielt haben. Jakob Geissler wurde sogar mit der Note „Eins“ ausgezeichnet, wofür er im Rahmen der IHK-Veranstaltung „Ehrung der Prüfungsbesten und deren Ausbildungsbetriebe“ in einer Feierstunde in der Rhein-Mosel-Halle geehrt wurde. „Da waren wir schon auch als Unternehmen sehr stolz und sehen uns darin bestätigt, den richtigen Weg gegangen zu sein“, so Berg.



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