Jusos sind irritiert
Die Äußerungen der christdemokratischen Jungen Union (JU) im Kreis Altenkirchen stoßen bei den jungen Sozialdemokraten (Jusos) auf große Irritation. Diese fordern eine Rückkehr der JU zur politischen Jugendarbeit vor Ort und wollen keinen Konkurrenzkampf.
Kreis Altenkirchen. Mit Verwunderung nahm der Juso-Kreisverband Altenkirchen während seiner Vorstandssitzung die jüngsten Einlassungen der Jungen Union Kreis Altenkirchen in der hiesigen Presselandschaft zur Kenntnis. Nicht zum ersten Mal war dort in einer Pressemitteilung von der Jungen Union als „stärkste politische Jugendvereinigung“ die Rede.
„Die Junge Union im Kreis Altenkirchen scheint das Eigenlob zu ihrer Kernkompetenz erhoben zu haben“, so die jungen Sozialdemokraten. „Mit dieser ständigen Selbstreferenz hat die Junge Union in der Tat ein bemerkenswertes Alleinstellungsmerkmal unter den politischen Jugendorganisationen im Kreis.“
Ob die JU damit aber den Fakten gerecht wird, bezweifeln die Jusos. Eine glaubwürdige Begründung für ihre Behauptungen bleibe sie zum wiederholten Male schuldig. Der Verdacht liege nahe, dass die Junge Union ihren eigenen Ansprüchen in der Tat alles andere als gerecht werde.
„Es gibt keinen parteigebundenen Jugendverband, der den Alleinvertretungsanspruch für die politisch interessierten Jugendlichen im Kreis Altenkirchen innehat“, stellen die Jusos fest. Ein solches Selbstverständnis sei nicht nur vermessen; es stelle auch eine Bevormundung der Jugendlichen und jungen Erwachsenen dar, die sich eigenständig informieren, frei ihre Interessen bilden und sich politisch engagieren wollen.
Deshalb fordern die Kreis-Jusos die Junge Union auf, von dem durch sie geführten „Konkurrenzkampf“ Abstand zu nehmen. Gerade in den kommunalen Gremien biete sich die Möglichkeit, gemeinsam mit den dortigen Juso-Vertretern für eine nachhaltige und generationengerechte Politik vor Ort zu arbeiten. Darüber hinaus seien JU-Mitglieder herzlich eingeladen, an den Veranstaltungen der Jusos teilzunehmen, die für alle politisch interessierten Jugendlichen offen seien – ganz egal, welcher Partei sie sich zugehörig fühlen.
„Vielleicht findet die Junge Union dort ja die ein oder andere Anregung, wie sie selbst zur politischen Jugendarbeit zurückfinden kann“, so der Juso-Kreisvorstand in einer Schlussbemerkung.
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