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Nachricht vom 03.01.2015    

Westerwald-Krimi "Tod und Helau" spielt in Malberg

Einem Dorf stockt der Atem! Der Karneval in Malberg, einer kleinen und überschaubaren Gemeinde, ist bestimmt von Freude und Unbekümmertheit. Wenn hier sonst recht wenig passiert, so gilt die fünfte Jahreszeit als eine Flucht aus dem sonst unspektakulären Alltag. Im Krimi "Tod und Helau" erzählt die junge Autorin Kristina Seibert die Geschichte der Betzdorfer Oberkommissarin Victoria Fischer.

Kristina Seibert aus Malberg schrieb den Krimi "Tod und Helau". Foto: Verlag

Malberg. Alles beginnt mit dem Morgen nach einer durchzechten Nacht. Victoria erwacht neben ihrem Jugendschwarm bevor sie die schockierende Nachricht eines Mordes erreicht, der sich nicht unweit des Malberger Festzeltes zugetragen hat. Zu allem Übel handelt es sich dabei auch noch um Pia Becker, dem liebenswerten Mädchen der Funkenmariechen. Die eigensinnige und charismatische Protagonistin begibt sich motiviert an den Fall. Als im Laufe der Geschehnisse ein weiterer Mord ans Licht kommt, gewinnt die Handlung abermals an Schwung.

Vor dem regionalen Hintergrund des Westerwaldes kreiert Seibert ein vielfältiges Allerlei aus lokaler Idylle und kriminellen Einzelheiten, die jene vermeintliche Behutsamkeit des Ortes verfinstert. Dies ist äußerst lobenswert, da die Merkmale des Erzählens, eine unterhaltsame Mixtur aus fiktiven Geschehen und empirischer Realität, einen wahrhaften Anschein von Wirklichkeit erzeugen.

Der Leser, bei dem hier durchaus Hintergrundwissen vorausgesetzt werden kann, wird in den Prozess der Sinngebung mit einbezogen. Er ist Bestandteil des ästhetischen Effekts. Das Lesevergnügen ist dadurch wesentlich größer! Seibert´s Ton bleibt jedoch simpel, rhetorischer Mittel bedient sie sich kaum. Und ganz gewiss verlangt die Geschichte auch nicht danach. Es ist eine Erzählung, deren chronologischer Ablauf von seinen Ereignissen und deren Bildhaftigkeit lebt.

Neben den zahlreichen Abenteuern, die ihr Job birgt, verheddert sich die Hauptfigur Victoria zudem in zwischenmenschliche Dilemmata, die der Geschichte nicht bloß einen persönlichen Anstrich verleihen, sondern gleichermaßen die Wirklichkeit des Menschseins einfangen und unverblümt darlegen. Die Personenkonstellationen offenbaren einen ohnehin nachhaltigen Einblick in das Gefüge zwischen Kollegen und Vorgesetzten, Opfern und Tätern sowie hart- und zartbesonnenen Dorfbewohnern, deren Mentalität kaum authentischer beschrieben werden könnte. Bleibt die Frage: Wird es Victoria Fischer gelingen die Morde aufzuklären?



Ganz gewiss ist es der Malbergerin Kristina Seibert mit Tod und Helau gelungen ihrer Heimat etwas zurückzugeben. Außerdem macht sie die Region auch für jene attraktiv, die sie nicht kennen. Das Einstreuen lokaler Schauplätze wird so nicht bloß zu einer geografischen, sondern gleichermaßen auch zu einer kulinarischen Reise durch den rauen Westerwald, dessen zum Teil unberührte Natur die besten Voraussetzungen für einen Kriminalroman liefert. Ein echter Geheimtipp für die grauen Wintertage!

Wer sich gerne selbst ein Bild von der Autorin und ihrer Region verschaffen möchte, der kann am 15. Januar die Landesschau einschalten. Dort berichtet der SWR in seinem Beitrag Hierzuland über die Autorin und die Gemeinde Malberg, in der der Roman angesiedelt ist.
(Benjamin Bender)

Kristina Seibert Tod und Helau Emons Verlag Köln 2014 ISBN 978-3-95451-464-9
Seiten: 176
Preis: 9,90 Euro



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