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Nachricht vom 01.02.2015    

Wissener Kaufmannsessen: Viele neue Ideen für eine attraktive Stadt

Seit vielen Jahren werden Konzepte und Gutachten für einen attraktive Innenstadt von Wissen erstellt. Eine neue Facette kommt hinzu. Beim 21. Wissener Kaufmannsessen wurde die neue Mitte der Stadt so wie sie sein könnte vorgestellt. Zentraler Punkt des Planes ist eine andere Verkehrsführung und der Rathausneubau. Möglich machen könnten dies private Investoren, Franz-Rudolf Sanktjohanser stellte die Pläne vor.

Franz-Rudolf Sanktjohanser stellte die Pläne für Wissens neue Mitte beim 21. Kaufmannsessen vor. Fotos: Helga Wienand-Schmidt

Wissen. Zum 21. Wissener Kaufmannsessen begrüßte Treffpunkt-Vorsitzender Thomas Kölschbach mehr als 100 Gäste aus den Bereichen Handel, Banken und Dienstleistungen sowie der Politik. Schauplatz war das Institut für Metall und Engineering (TIME) auf dem Dalex-Gelände.

Das Vortragsthema lautete „Wissens neue Mitte“, Franz-Rudolf Sanktjohanser war eingeladen worden, um seine Pläne für eine Erneuerung der Innenstadt vorzustellen. Kölschbach erinnerte an die viele Arbeit der vergangenen Jahre, wo es immer um eine Attraktivitässteigerung der Innenstadt und um den Kampf gegen die vielen Leerstände gegangen sei. Seit 2099 arbeite am an dem Konzept „Aktives Stadtzentrum“, dann sei der Rathausneubau in den Mittelpunkt gerückt. "Doch mit der Kommunalreform ist alles wieder Makulatur“, meinte Kölschbach.

Franz-Rudolf Sanktjohanser präsentierte seine Ideen für ein neues Wissen, dafür hatte er das Planungsbüro JKL aus Neuwied beauftragt. Es müsse eine Stadt zum Wohlfühlen geschaffen werden, die jetzige Situation lade nicht zum Verweilen ein. „Wir müssen Wissen neu denken, für die alte Mitte der Stadt muss Neues gedacht werden“, sagte Sanktjohanser und nahm das Publikum mit auf die Reise in die erarbeiteten Pläne. In der Reflexion standen die Veränderungen, die die Stadt erlebte und die den Handel an die Randbereiche führte und zum Sterben der Innenstadt beitrug.

Dreh- und Angelpunkt der Pläne ist eine veränderte Verkehrsführung, die Straße „Im Buschkamp“ soll vom Autoverkehr befreit werden. Der Verkehr fließt dann von dem unteren Bereich der Buschkampstraße in den Kirchweg und wird über die Straße „Auf der Rahm“ abgeleitet. Das Rathaus soll auf die andere Seite neben die Westerwald Bank. Auf dem Gelände des Rathauses wird dann Platz für einen großen Supermarkt. „Es gibt Interesse für große Flächen bei Discountern, ein Gespräch mit Aldi verlief durchaus positiv“, führte Sanktjohanser aus.

Eine kostenakzeptable Lösung für das Rathaus müsse gefunden werden. Eine Idee hatte er auch: Die Stadt kauft die Westerwald Bank, kann anbauen und die Bank zieht um. Wohin blieb offen. Denn auch die Banken benötigten im Strukturwandel (Online Banking) weniger Platz. Da gab es schon merkliches Geraune beim Publikum.

Die in dem Konzept vorgestellt Fläche soll Geschäfte und Wohnen, eine Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ), eine Tiefgarage und dann natürlich das neue Rathaus aufnehmen. Dafür müssen bestehende Gebäude weichen. Pfarrheim, Pfarrhaus und weitere Gebäude müssen abgerissen werden. Die Eigentümer hatten Interesse gezeigt, wollen aber Ersatz. Da müsse man adäquate Lösungen finden die Neues für Jung und Alt schaffen. Sanktjohanser erinnerte auch an die Signalwirkung einer neuen attraktiven Innenstadt für die Orte Hamm, Gebhardshain und Morsbach. „Dann kommen die Menschen wieder nach Wissen, so war es früher ja auch, als Wissen ein blühendes Mittelzentrum war“, erinnerte sich der Kaufmann.
„Ich will nicht zuschauen wie die Stadt stirbt“, sagte er zur seiner persönlichen Intention der Initiative „Wissens neue Mitte“.



Wenn Neues in Wissen entstehen solle, müsse es politisch gewollt sein und von der Bevölkerung getragen werden. Investoren zu finden sei nicht schwer, man könne ja auch über einen Immobilienfonds Wissen nachdenken. Sanktjohanser regte an, einen Citymanager zu installieren, der sich mit den Dingen beschäftigt. Als Zeitfenster für die Schaffung der Veränderungen gab er an, dass dies noch in diesem Jahrzehnt geschehen müsse. Es seien auch viele Fragen offen, Politik und Verwaltung seien gefragt, um das Konzept mitzutragen.
Natürlich schlossen sich dem Vortrag viele Fragen an, so auch nach der Zukunft der Geschäfte der mittleren und unteren Rathausstraße. Auch nach der Finanzierbarkeit einer solchen doch recht großen Maßnahme und dem Ausgleich für die Grundstücksbesitzer.

Ulrich Schmalz, der das Thema „Wissen neu denken“ von Beginn an begleitet, ist sich sicher, dass positive Veränderungen nur durch private Investoren zu erreichen sei. Wichtig sei die politische, kommunale und private Zusammenarbeit.

Bürgermeister Michael Wagener würdigte die Bereitschaft der Menschen, die sich für die Stadt engagieren. „Wir müssen ja nicht alles über Bord werfen, was wir in zwei Jahren bereits geschaffen haben, der Bebauungsplan steht für die Innenstadt“, sagte Wagener. „Die Verwaltung hat ebenfalls Interessenten für den Bau des Supermarktes (nicht Aldi), und das Rathaus ist nicht das Maß aller Dinge“, sagte Wagener. Man könne sicher auch ein Rathaus neben die Stadtwerke bauen. Aber eine VG-Verwaltung, ein Rathaus gehöre in die Stadtmitte, ist sich Wagener sicher und erinnerte an die einstimmigen Beschlüsse der Ratsgremien. Man müsse die Chance ergreifen, die Arbeit der Gremien „Aktives Stadtzentrum“ und der engagierten Bürger und möglichen Investoren zusammenzuführen.

Kaufmannsessen in Wissen heißt auch immer etwas Delikates für Gaumen und Magen. Dafür hatte in diesem Jahr Klaus Stangier vom Old Bakery gesorgt. Feines leckeres Fingerfood und delikate Kartoffelsuppe wurden serviert und es entstanden lebhafte Diskussionen an den Tischen. (hws)


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