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Nachricht vom 07.02.2015    

CDU im Wisserland: Chancen der „Neuen Mitte“ ausloten

Planungen für die Innenstadt von Wissen gibt es seit Jahren und die neue Variante privater Ideengeber für Wissens Neue Mitte passt in den bereits vorliegenden Bebauungsplan. Die CDU-Fraktionen in beiden Räten sieht Chancen, die vorliegenden Pläne und Beschlüsse mit der neuen Variante eventuell zu verbinden.

Blick auf das Plangebiet für Wissens Neue Mitte. Foto: Helga Wienand-Schmidt

Wissen. Die CDU im Wisserland begrüßt die private Initiative zur Entwicklung der so genannten „Neuen Mitte“ in der Wissener Innenstadt. Das machte der Vorstand des CDU-Gemeindeverbandes in seiner jüngsten Sitzung deutlich. Die CDU-Fraktionen in Stadt- und Verbandsgemeinderat haben bereits im letzten Herbst das Gespräch mit dem Initiator Franz-Rudolf Sanktjohanser gesucht und stehen im Austausch mit ihm über das weitere Vorgehen.
„Die beiden Fraktionen haben einen umfangreichen Katalog an Fragen zusammen gestellt, den wir gemeinsam abarbeiten wollen. Dabei geht es durchaus auch schon um Detailfragen“, erläuterten Hermann-Josef Selbach, Fraktionsvorsitzender der CDU im Verbandsgemeinderat, und Andreas Schultheis, stellvertretender Fraktionsvorsitzender im Stadtrat.

Die Möglichkeiten, die die „Neue Mitte“ biete, seien enorm und könnten sich in die bestehenden Planungen einfügen. Allerdings stehe dieser Prozess noch an seinem Anfang. Die CDU will zunächst weiter mit Sanktjohanser und dann auch mit Vertretern des Wissener Handels und der Anlieger detailliert beraten und prüfen können, inwieweit sich das Konzept tatsächlich in die bestehenden städtischen Planungen integrieren lässt.

„Die Stadt hat in den letzten Jahren sehr umfangreiche Vorarbeiten geleistet mit dem eigentlichen Ziel, die Rathausstraße und damit insbesondere den dortigen Handel, der es aus vielen Gründen schwer hat, zu stärken“, so Schultheis.
Die CDU weist auf das Bund-Länder-Programm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ hin, in dessen Rahmen nun auch die Sanierung der Rathausstraße erfolgt und für Immobilienbesitzer, die ihre Gebäude auf Vordermann bringen, Zuschussmöglichkeiten eröffnet. Das alles soll vor allem das Einkaufen dort attraktiver machen. Hier werde den Anliegern, Bewohnern wie Händlern, allerdings während der Bauphase über mehrere Jahre manches abverlangt.
Auch das umfangreiche Einzelhandelskonzept und die zugrunde liegenden Analysen richten den Fokus auf die Stärkung der Innenstadt und die Rathausstraße als deren Kern. Hierbei hätten sich letztlich auch viele Bürger durch ihre Teilnahme an den Workshops und Befragungen eingebracht.
Ein herausragendes Ergebnis neben der Steg-Anbindung des Bahnhofs an das Gewerbegebiet jenseits der Bahngleise: Die Bevölkerung will einen Supermarkt in der Innenstadt - eine Analyse, die sich mit der Bewertung des Einzelhandelskonzeptes deckt, das hierfür bekanntermaßen das Areal des heutigen Rathauses und eine Verschiebung des Verwaltungsgebäudes auf die gegenüberliegende Straßenseite vorschlägt.

Bis hierher deckt sich das Ansinnen des Projekts „Neue Mitte“ mit den Planungen von Stadt und Verbandsgemeinde. Der mögliche „größere Wurf“ durch die „Neue Mitte“ mit weiterem Handel und Wohnmöglichkeiten steht dem nach Ansicht der CDU rein räumlich nicht entgegen, sondern fügt sich in die Möglichkeiten des Bebauungsplans ein. Sie will aber die Gesamtentwicklung der Innenstadt im Blick haben und nicht einzelne Lagen möglicherweise davon abhängen. Die „Neue Mitte“ sieht unter anderem eine Bebauung und Vermarktung des Bereichs unterhalb der Westerwald Bank bis hin zum Kirchweg vor.



CDU steht zur Beschlusslage
„Schnellschüsse sollte es deshalb nicht geben. Die CDU-Fraktionen in beiden Räten machen derzeit genau das, was nötig ist, nämlich sich mit dem Konzept befassen. Wenn man jetzt hektisch das Rathaus räumt und mehr oder weniger vorübergehend auf mehrere Standorte innerhalb oder außerhalb des Zentrums verteilen will, ist das nicht zu Ende gedacht“, so CDU-Gemeindeverbandsvorsitzender Sebastian Boketta.
Die CDU in Stadt und Verbandsgemeinde stehe daher zu den weitgehend einstimmig gefassten Rats- und Ausschussbeschlüssen in den Fragen der Innenstadt- und Rathausplanung. „Was wäre es denn für ein Signal, wenn die Stadt einerseits ihre Anstrengungen auf Rathausstraße und Innenstadt konzentriert und dabei von den Anliegern sowohl finanzielle Beteiligung wie Beeinträchtigungen für die Bauzeit abverlangt, die Verbandsgemeinde aber andererseits den Innenstadtstandort preisgeben würde?“, so Boketta.

Bürgermeister Michael Wagener erneuerte seine bereits beim Wissener Kaufmannsessen dargelegte Position: „Wir müssen nicht alles über Bord werfen, was wir in den letzten Jahren geschaffen haben. Der Bebauungsplan Innenstadt steht, es gibt Interesse für die Vermarktung des Rathausgeländes.“ Und jetzt müsse man eben Wege finden, um die Überlegungen für die „Neue Mitte“ einzubeziehen.

Und schließlich gibt es ja nach wie vor auch noch eine Unbekannte, mit der man rechnen muss: die ungeliebte Kommunalreform. Die Union im Wisserland begrüßt es ausdrücklich, dass nach allen Verlautbarungen die Verbandsgemeinde Gebhardshain bis Ende März Klarheit schaffen will, wohin die Reise gehen soll. Derzeit deuteten die Zeichen aus Gebhardshain offensichtlich nicht mehr - wie vom Land gefordert - darauf hin, dass man eine Fusion mit Wissen eingehen wird.
Die CDU erwartet daher bald Klarheit darüber, ob man bei den Planungen für eine neue Verwaltung eine mögliche Fusion berücksichtigen muss oder nicht. Auch dies könnte wiederum Rückwirkungen auf die „Neue Mitte“ haben, die die Unterbringung der Verwaltung auf Mietbasis vorsieht.


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