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Nachricht vom 11.02.2015    

Nur Erinnern reicht nicht aus

Die entsetzlichen Gräueltaten der Nazidiktatur fanden nicht nur in Auschwitz statt, auch im Westerwald. Ein Zeugnis von dieser grausamen menschenverachtenden Zeit bietet die Gedenkstätte Hadamar. Damit beschäftigten sich Jugendliche der Realschule plus Altenkirchen und reflektierten die Gegenwart in einer Diskussion mit Friedhelm Zöllner.

Friedhelm Zöllner diskutierte mit Jugendlichen anlässlich des Holocaust-Gedentages. Foto: Schule

Altenkirchen. Drei zehnte Klassen der Realschule plus und Fachoberschule Altenkirchen begrüßten gemeinsam mit Schulleiterin Doris John ihren Gast Friedhelm Zöllner, der anlässlich des Gedenktages 70 Jahre Befreiung des Konzentrationslagern Auschwitz zu einem Arbeitstreffen mit den jungen Leuten in die Schule gekommen war.

Zuvor hatten die Klassen im Rahmen des Geschichtsunterrichts die Gedenkstätte in Hadamar besichtigt, einige Schülerinnen und Schüler berichteten außerdem von einer Berlinreise und dem Besuch des Holocaust-Mahnmals.
Mit Friedhelm Zöllner trafen sie auf einen Fachmann, der Ende der siebziger Jahre mit einer Schülergruppe von Haupt-, Realschülern und Gymnasiasten zur Geschichte Hadamar gearbeitet hatte. Seinerzeit stießen die Arbeitsergebnisse der Jugendlichen auf großes Medieninteresse im In- und Ausland.

Zöllner und den Zehntklässlern gelang es, in lebhaften Gesprächen und Diskussionen, damalige Arbeitsergebnisse und die aktuellen Eindrücke der Jugendlichen zueinander in Beziehung zu setzen. Sie schlugen eine Brücke von der Vergangenheit in die Gegenwart, reflektierten kritisch die Frage, welche Aktualität die damaligen Ereignisse heute noch haben.
Zöllner zeigte sich angetan von den Jugendlichen: „Es ist beeindruckend, wie die Schülerinnen und Schüler bereit und in der Lage waren, den großen Bogen von Auschwitz und Hadamar bis zu verschiedenen Formen von Gedenkstätten wie Berlin und Yad Vashem in Israel mit ihrer persönlichen Betroffenheit in Beziehung zu setzen und mit Aktualitäten wie Demonstrationen von Radikalen aller Richtungen zu verknüpfen.“



Es blieb nicht nur bei der Theorie, ganz konkret stand auch das Thema „Stolpersteine für Altenkirchen“ im Raum. Schulleiterin Doris John fasst ihre Eindrücke des lebhaften Gesprächs zusammen: „In der heutigen Zeit ist es notwendig, dass jeder sich mit der Vergangenheit auseinander setzt. Die Inschrift „Achte den Menschen“ auf einem Gedenkstein in Hadamar drückt das Wesentliche aus, was man im Leben zu lernen hat.“

Gemeinsam mit ihrem Gast und der Schulleiterin besuchten die Schülerinnen und Schüler im Anschluss eine Schautafel im Foyer der Schule. Hier hatte die Klasse 7/1 gemeinsam mit ihrer Geschichtslehrerin Anke Becker eine aussagekräftige Schautafel zum Leben im Konzentrationslager Auschwitz aufgebaut. Alle Klassen der Realschule plus hatten Gelegenheit, eine Kerze im Gedenken zu entzünden.
„Es ist nicht einfach, sich in die Menschen hinein zu versetzen, die damals solche Grausamkeiten gemacht haben. So etwas darf nicht wieder geschehen. Das ist eine große Aufgabe für meine Generation“, so ein Schüler.


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