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Nachricht vom 22.09.2008    

Europa und USA sind eine Wertegemeinschaft

Die Europa-Union im Kreis Altenkirchen hatte Richard A. Teltschik zu Gast, der die europäische Sicherheitspolitik analysierte. Einer effektiven Umsetzung der gemeinsamen europäischen Außen- und Sicherheitspolitik stehehn nach seiner Auffassung sowohl politische Uneinigkeit unter den Mitgliedsländern als auch mangelnde militärische Fähigkeiten entgegen.

Kirchen. Das Grundbedürfnis nach Frieden und Sicherheit stand im Mittelpunkt der Veranstaltung, zu der die Europa-Union im Kreis Altenkirchen am vergangenen Samstag nach Kirchen eingeladen hatte. Richard A. Teltschik, ein international bekannter Experte in Sicherheits- und Verteidigungsfragen, referierte im Hotel Waldhof über aktuelle Herausforderungen für die europäische Sicherheitspolitik. In der anschließenden Diskussion stand Teltschik den Gästen der Europa-Union, darunter die Landtagsabgeordneten Thorsten Wehner (SPD) und Dr. Josef Rosenbauer (CDU), Rede und Antwort.

Zu den wichtigsten Herausforderungen für Europas Sicherheit zählen nach Teltschiks Meinung vor allem der islamistische Terrorismus und die Radikalisierung muslimischer Migranten, die Existenz von Regionen mit mangelnder staatlicher Autorität, die Gefahr der Verbreitung von Massenvernichtungswaffen, sowie Regionalkonflikte wie zum Beispiel im Nahen Osten. All diese Vorgänge hätten direkte oder indirekte Auswirkungen auf die Sicherheit Europas. Zuletzt sei die Rückkehr Russlands zu einer Machtpolitik im Stile des 19. Jahrhunderts als wichtige Herausforderung hinzugetreten. Die Auswirkungen dieser Entwicklungen seien für jedermann in Deutschland wahrnehmbar, wenn zum Beispiel der Benzinpreis aufgrund von Konflikten in Öl produzierenden Regionen in die Höhe schnelle. Wenn im Zusammenhang mit dem islamistischen Terrorismus auf einmal von der „Sauerland-Gruppe“ gesprochen werde, dann werde auch klar, dass es sich nicht einfach um ein geographisch weit entferntes Problem handele.

Vor dem Hintergrund dieser Herausforderungen unterzog Teltschik die heutigen Einrichtungen der europäischen Sicherheitspolitik einer kritischen Analyse. Positiv vermerkte er die Fähigkeiten der Europäer im Hinblick auf die zivile Seite der Konfliktbewältigung. Hier sieht Teltschik klare Vorteile für die Europäische Union gegenüber den Vereinigten Staaten und nannte Beispiele für gelungene europäische Operationen, wie die Absicherung der Wahlen im Kongo und Konfliktvermeidung im Mazedonien. Einer wirklich effektiven Umsetzung der gemeinsamen europäischen Außen- und Sicherheitspolitik stünden aber sowohl politische Uneinigkeit unter den Mitgliedsländern der Europäischen Union als auch mangelnde militärische Fähigkeiten entgegen. Teltschik würde sich auch wünschen, dass die Demokratien der Welt als Wertegemeinschaft international mit größerer Gemeinsamkeit aufträten. Auch wenn die Vereinigten Staaten unter der Bush-Administration schwerwiegende Fehler gemacht hätten, seien Europa und die USA als Demokratien durch eine Wertegemeinschaft verbunden. Russland teile demgegenüber die Werte der westlichen Demokratien nicht. Auch deshalb sei es notwendig, wenn Europa sich in der Energieversorgung nicht von Russland abhängig mache.



Der Vorsitzende der Europa-Union im Kreis Altenkirchen, Dr. Markus Schulte, dankte Richard Teltschik für dessen kritische Analyse der heutigen Sicherheitslage in Europa. Er erinnerte daran, dass der Erhalt von Frieden und Sicherheit von Anfang an ein grundlegendes Ziel der europäischen Integration gewesen sei. Schon in den fünfziger Jahren hätten die Mitglieder der damaligen Montanunion versucht, eine gemeinsame europäische Armee und eine politische Union zu schaffen, um den damals gerade erreichten Frieden dauerhaft zu sichern.
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Foto: Richard A. Teltschik analysierte bei der Europa-Union die europäische Sicherheitspolitik.



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