Werbung

Nachricht vom 20.03.2015    

Selbstbestimmtes Leben für Menschen mit Down-Syndrom ist möglich

Am 21. März jährt sich der von den Vereinten Nationen ausgerufene Welt-Down-Syndrom-Tag nun schon zum siebten Mal. Der 21. März ist dabei kein Zufall, denn das 21. Chromosomenpaar ist bei Menschen mit Down-Syndrom um ein 3. erweitert. Menschen, die mit einem Down-Syndrom geboren werden, sollte einmal im Jahr besondere Aufmerksamkeit zukommen, um sie in die Mitte der Gesellschaft zu holen.

Kreis Altenkirchen. Heute spricht man von Inklusion, dem Recht auf gleichberechtigte Teilhabe und ein selbstbestimmtes Leben in unserer gemeinsamen Gesellschaft - von Anfang an. Zum Welt-Down-Syndrom-Tag macht die Lebenshilfe auf die Menschen aufmerksam, die mit diesem speziellen Gendefekt leider noch allzu häufig am Rande der Gesellschaft leben.

Menschen mit Down-Syndrom werden zu Recht als Menschen beschrieben, die sich durch besondere Offenheit und Herzlichkeit auszeichnen. Ihre Liebenswürdigkeit und Lebensfreude ist herausstechend. Ihr Lebensrecht wird ihnen jedoch, auf rechtliche Grundlagen gestützt, nicht bedingungslos zugesprochen. Fortschreitende diagnostische Methoden, die sogenannte Pränataldiagnostik, ermöglicht schon in der frühen Schwangerschaft die Diagnose. Die werdenden Eltern werden aufgeklärt und vor die Frage gestellt: Können wir uns ein Leben mit einem behinderten Kind vorstellen? Eine Frau in unserer Gesellschaft muss kein Kind mit Behinderung bekommen. Die - auch politischen - Forderungen nach Inklusion, Vielfalt und Chancengleichheit bleiben hier unberücksichtigt.

Unsicherheit und Ängste, Diskriminierung und die Angst allein gelassen zu sein, führen oft trotz den erforderlichen Beratungsgesprächen zu einer Entscheidung gegen das Ungeborene. Nach einem Bericht des Bundesfamilienministeriums werden über 90 Prozent der Feten mit Down-Syndrom abgetrieben. Erschreckende Zahlen!

Gesetzliche verankert ist, dass eine Spätabtreibung, also bis zur Geburt, aus einer medizinischen Indikation heraus möglich ist. Dies meint auch die psychische Überlastung der werdenden Mutter - vielleicht weil niemand da ist, um ihr Mut zu machen und die heute sehr guten Perspektiven auf ein selbstbestimmtes und eigenständiges Leben eines Menschen mit Down-Syndrom aufzuzeigen.



AK-Kurier Newsletter: So sind Sie immer bestens informiert

Täglich um 20 Uhr kostenlos die aktuellsten Nachrichten, Veranstaltungen und Stellenangebote der Region bequem ins Postfach.

Was viele nicht wissen ist: Ein Mensch mit Down-Syndrom erreicht heute ein Durchschnittsalter von 60 Jahren. Heute gleichen sich die Lebensläufe von Menschen mit und ohne Behinderung immer mehr an. Die Lebenshilfe hilft dabei: Schon früh unterstützen sich Eltern in Elterngruppen in den alltäglichen und auch Entwicklungs- und Gesundheitsfragen. Die Beratungsstelle der Lebenshilfe hilft in Anspruchs- und Antragsfragen und bei der Versorgung. Im Kindesalter unterstützen und fördern die heilpädagogischen Fachkräfte und Integrationskräfte im Kindergarten am Wohnort.

Zunehmend ist Inklusion, bei Bedarf auch mit Unterstützung von Integrationshelfern, in der Schule möglich. Das „Kind“ zieht aus, in eine betreute Wohngemeinschaft, eine eigene Wohnung, in eine Wohnstätte. Selbständigkeit ist möglich und gewollt, wird aktiv von Eltern und Fachkräften der Lebenshilfe unterstützt, für ein eigenständiges und selbstbestimmtes Leben. Auch im Bereich der Berufstätigkeit ist Selbstbestimmung möglich. Immer mehr Menschen werden auf den allgemeinen Arbeitsmarkt vermittelt. Menschen mit Down-Syndrom arbeiten beispielsweise in Supermärkten und Kindertagesstätten. Sie sind beliebte Kollegen und Freunde. Sie verlieben sich und haben Partner. Ein ganz normales Leben also, mit ein wenig mehr Unterstützung, ist möglich.

Wer Menschen mit Down-Syndrom kennt, zweifelt nicht an ihrem Lebensrecht. Mit ihnen ist unsere Gesellschaft bunt, lebhaft und um ein Vielfaches bereichert. Für Fragen steht bei der Lebenshilfe Sonja Flesch-Brinkmann (02681/98302115) zur Verfügung.


Feedback: Hinweise an die Redaktion

.: Neu bei Instagram :. => @kuriere_news



Aktuelle Artikel aus Region


Zahltag in Altenkirchen: 1,237 Millionen Euro aus Mainz für Schlossplatz-Sanierung

Sie kennt sich langsam, aber sicher im AK-Land aus und ist ein gern gesehener Gast, weil sie fast immer ...

Gemeindeschwesterplus: Unterstützung für Senioren in drei Verbandsgemeinden

Auch ältere Menschen in den Verbandsgemeinden Betzdorf-Gebhardshain, Daaden-Herdorf und Kirchen (Sieg) ...

Herbstwanderung der Stadt Altenkirchen: Der Galgenberg von Altenkirchen und Wölfe im Ölferbachtal

Am 11. Oktober 2025 begaben sich 40 Wanderfreunde auf eine geführte Tour durch die Umgebung von Altenkirchen. ...

Rebhuhn triumphiert: Vogel des Jahres 2026 mit Rekordbeteiligung gewählt

Die Wahl zum Vogel des Jahres 2026 hat einen neuen Teilnehmerrekord aufgestellt. Mit über 184.000 Stimmen ...

Feuerwehr Betzdorf-Gebhardshain: Einsatzbereitschaft und zukünftige Herausforderungen

Der neue Brandschutzbedarfsplan der Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain zeigt sowohl die Stärken als ...

Herbst- und Mittelaltermarkt in Freudenberg: Ein Wochenende voller Erlebnisse

Am Samstag und Sonntag, 18. und 19. Oktober 2025, verwandeln sich der Kurpark und die historische Altstadt ...

Weitere Artikel


Opferschutz im Mittelpunkt

Die Opferschutzorganisation "WEISSER RING" erinnert an die Opfer von Gewalt und Kriminalität, schon ...

In Betzdorf öffnet die Künstlerklause

In der Betzdorfer Stadthalle wird ein weiteres Steinchen in das kulturelle Leben der Hellerstadt eingefügt. ...

Letzte Schicht und Glück Auf

Die Knappenkapelle Daaden erinnert mit einem Konzert an 50 Jahre Schließung der Grube Füsseberg Daaden. ...

5. Aktiv-Messe in Siegburg mit Betrieben aus dem AK-Land

In der Rhein-Sieg-Halle in Siegburg findet zum fünften Mal die regionale Aktiv-Messe unter dem Motto: ...

Hochschulpreis der Wirtschaft 2015

Die IHK Koblenz prämierte am 17. März die praxisnahen und herausragenden Studienarbeiten von Judith Güdemann, ...

59-Jähriger kam bei einem Wohnhausbrand ums Leben

Ein 59 Jahre alter Mann kam am Mittwoch, 18. März in Folge eines Wohnhausbrands in Scheuerfeld ums Leben. ...

Werbung