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Nachricht vom 29.09.2011    

Bis zum Nordrand der Sahara

80 Betzdorfer waren begeistert von Land und Leuten - und zwar in Marokko. Dorthin führte die Fahrt des SPD-Stadtverbandes Betzdorf. Acht Tage, die viel zu schnell vergingen, erinnern die Teilnehmer an die afrikanische Westküste. Es war die 30. Tour dieser Art für die Betzdorfer Genossen.

Agadir/Betzdorf. Wie sollen die bunten Eindrücke einer Achttagesfahrt, der 30. des SPD-Stadtverbandes Betzdorf, nach Marokko leuchtend geschildert werden, um dem Leser einen guten Eindruck zu vermitteln? Durch die sprichwörtliche Gastfreundschaft, das farbenprächtige Gewusel und die unüberschaubare Angebotsfülle im Souk (Markt), der unglaublich anmutende Gauklermarkt in Marrakesch, die bizarre Gebirgslandschaft des Antiatlasgebirges mit dahin huschenden Kobras, die feinen Sandstrände über azurblauem Atlantikhimmel, die völlig verschleierten Berberinnen oder die adrett uniformierten Polizistinnen, die aufdringlichen Kameltreiber, Schlangenbeschwörer und Straßenhändler, die „tieffliegenden“ Taxifahrer mit deutschen 700.000 Kilometer alten Kraftdroschken, deren Sitzfedern sich ins Hinterteil drücken und die alle nur eine defekte Taxiuhr hatten, die Überfülle an Fischen im Hafen von Agadir, oder, oder…? Dies alles zeigt: Reiseleiter Karl-Heinz Mohr, bekannt für solide Organisation, hatte wieder ein tolles Programm zusammengestellt.

8.10 Uhr in Agadir: Flug 6106 aus Frankfurt landet sanft auf dem Matar Agadir und nach einer problemlosen Abfertigung in einer Halle, die etwas größer als die des Siegerlandflughafens ist, hört die 80-Personen-Gruppe die aufmunternde Begrüßung „Salum Aleikum“ verbunden mit „Sbah l xayr“ (Guten Morgen): Die Mohr´sche Programmauswahl beginnt.

Agadir, bis 1960 mondäner durch ein Erbeben völlig zerstörter Badeort, wurde etwas nüchtern wieder errichtet und hat heute 185.000 Einwohner. Daher gibt es keine historischen Häuser oder einen Stadtkern. Das beste Kapital ist der 9 Kilometer lange Strand, der auch von den Betzdorfern gerne genutzt wurde, denn das Programm sah sogar Ruhetage vor. Hassan und Mohammed, die beiden examinierten Germanisten, lobten erläuternd ihr Land, zeigten die behutsame Wandlung zu einem Land der gleichgestellten Geschlechter, warnten aber auch vor bekannten Urlauberfallen. So vor den Kosten des Kamelfotos auf der Festung, 240 Meter über Agadir, die ebenso ausgehandelt werden mussten wie mit den bunt gewandeten Teeträgern.

Der zweitägige Besuch in Marrakesch war eine Rückkehr in das Märchen aus 1001 Nacht. Nicht zerstört, historisch erhalten, fachmännisch geführt, bleiben die Eindrücke trotzdem notgedrungen flüchtig. Es bleibt kein Platz die unzähligen Handwerke aufzuzählen, vom funkelten Kupferbasar bis zu den schrill farbigen Wollbündel der Färber. Höhepunkt: das UNESCO-Weltkulturerbe der oralen Tradition, der Gauklermarkt. Unversehens waren Carlo Grifone oder Edelbert Holschbach mit Vipern um den Hals „geschmückt“, Kobras schlängelten sich am Boden und jedes Fotos kostete natürlich. Kopfschüttelnd stehen die Betzdorfer vor dem Zahnklempner, der nicht nur Zähne zieht, sie auch ankauft und Gebisse verleiht, für Festteilnehmer, die sich kein neues Kauwerkzeug leisten können, das Festmahl aber genießen wollen. Umlagerte Magneten sind auch die Akrobaten und Märchenerzähler. Zurück geht es über Essaouira, der „Atlantik-Perle“, auch ein Weltkulturerbe, das ständig vom Alizé (Passatwind) umweht wird.
Unterwegs besichtigen die Siegstädter eine Frauen-Kooperation als Beispiel für die fortschreitende Gleichstellung von Mann und Frau. Hier wird mit einfachen Mitteln Kosmetika aus Landesfrüchten hergestellt und Paul Schütz hilft zwar kurz bei der Arbeit, will aber doch lieber zurück nach Dauersberg.
Eindrucksvoll die Rundfahrt durch das über 1600 Meter hohe Antiatlasgebirge bis fast zum Nordrand der Sahara und der Silberstadt Tiznit. Schroff abfallende Schluchten ohne Leitplanken und Sicherungen lassen bei einigen Teilnehmern den Magen in Bewegung kommen. Dann zwei Fahrer, die wegen des Ramadans nichts getrunken oder gegessen hatten, aber sicher fuhren. Trotzdem, Wolfgang Frank, der rechts am „Abgrund“ sitzt und manchmal die Straße nicht mehr sieht: „Wenn ich das gewusst hätte, ich wäre nicht mitgefahren“. Überlebt haben es alle mit unbeschreiblichen Bildern der bizarren Bergwelt und des besichtigten Berberdorfes.



Die Jubiläumsfahrt der Betzdorfer SPD war ein Highlight in der Reihe der 30 vorangegangenen Fahrten. „Es soll weiter gehen“, sagt Mohr geheimnisvoll. Europa, Asien und Afrika standen schon auf dem Programm, da fehlen ja noch Kontinente ...
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Foto: Bizarr die Landschaft im Antiatlas, hier die Speicherburg Dovar Ida Ougnidif auf dem Weg nach Tafraout.



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