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Nachricht vom 03.04.2015    

Aulnette radelt in Gedenken an seinen Vater

Der 66-jährige Franzose Joseph Aulnette fuhr am 1. April mit seinem Team von Sontra los. Am Karfreitag, 3. April machte er einen Zwischenstopp in Niederfischbach und wurde dort groß empfangen. Ziel ist sein Heimatort La Bosse de Bretagne. Seine rund 1.800 km lange Reise auf dem Rad unternimmt er in Gedenken an seinen Vater.

Foto: Julia Heinz

Niederfischbach. Die Reise auf dem Fahrrad von insgesamt rund 1.800 km unternahm der 66-jährige Franzose Joseph Aulnette in Gedenken an seinen Vater Theophile, der sechs Jahre seines Lebens in Kriegsgefangenschaft und Zwangsarbeit verbracht hatte. Dafür ist er mit seinem Team, das unter anderem aus seiner Frau und seinen Brüdern besteht, nach Sontra mit dem Bus gefahren, um von dort aus am 1. April zu starten. Dieses Datum ist nicht willkürlich gewählt. Am 1. April 1945 wurde sein Vater in Sontra befreit.

Viele Etappen, die dann angefahren werden, waren auch Stationen seines Vaters in Kriegsgefangenschaft gewesen. So ergibt sich eine Route durch Deutschland über Belgien bis nach Frankreich. Am 24. April möchte Aulnette dann in seinem Heimartort La Bosse de Bretagne ankommen, denn auch vor 70 Jahren kam sein Vater an diesem Tag zurück.

Diese Reise soll daher im Zeichen von Versöhnung, Verständnis und Toleranz stehen, aber auch die Partnergemeinden motivieren an der deutsch-französischen Freundschaft festzuhalten und diese zu verstärken.

Bernd Becker, zweiter Beigeordneter der Ortsgemeinde Niederfischbach, wurde von Aulnette angesprochen ihn bei seinem Vorhaben zu unterstützen und einen Empfang in Niederfischbach zu organisieren. Schließlich ist Niederfischbach die Partnergemeinde von Martigné-Ferchaud, ein Ort in der Nähe des Ziels. In Absprache mit dem Ortsbürgermeister Matthias Otterbach konnte dies dann realisiert werden.



Aulnette wurde gegen 16 Uhr im Bürgerpark herzlich empfangen und auch das Wetter spielte mit. Dies sei der erste Empfang mit Sonnenschein gewesen, betonte Aulnette. Trotz der langen Reise, die bereits hinter ihm lag, war er gut gelaunt, schien überhaupt nicht erschöpft und hatte einige Witze parat.

So erzählte er, wie er überhaupt zu der Idee kam. 1980 ist er mit seiner Familie in einem Bus eine ähnliche Route zum Gedenken an die Kriegsgefangenschaft gefahren. Damals war sein Vater 70 Jahre alt gewesen. Nun ist er seit 26 Jahren tot. Daher hat sich Aulnette überlegt, dass er ihm mit einer Fahrradtour, bei der er alle Kriegsetappen bereist, das schönste Geschenk bereiten würde. Dabei hatte Aulnette seit 33 Jahren sein Fahrrad nicht mehr angefasst gehabt und musste daher ein Jahr lang erst einmal trainieren.

Aulnette ist so optimistisch, dass er bereits ein Zielfoto in seinem Heimatort gemacht hat. Jetzt gilt es (nur) noch alle Etappen anzufahren und am 24. April anzukommen. Wo er als nächstes ankommt, kann man auf seinem blog surlespasdetheo.com nachschauen. (jkh)


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