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Nachricht vom 21.04.2015    

Jugendliche aus Europa zu Gast am FvS-Gymnasium Betzdorf

Eine Woche der Begegnung, neu entstandener Freundschaften und des gegenseitigen Lernens erlebten Schüler des Freiherr-von-Stein-Gymnasiums Betzdorf-Kirchen und verschiedener Schulen aus Ungarn, Italien, Portugal und Bulgarien. In verschiedenen Workshops ging es vor allem um „Antworten der Schule auf Jugendprobleme“. Das "Erasmus plus-Projekt" ging erfolgreich zu Ende.

Gute Stimmung herrschte nicht nur für das Foto zwischen den internationalen Schülern, die das Freiherr-von-Stein-Gymnasium Betzdorf-Kirchen anlässlich des "Erasmus-plus"-Projekts besuchten. Lehrer Jens Wöllner, Organisator des Gastgebers, (links unten) hatte sich auf der Abschlussveranstaltung in der Dauersberger Mühle extra in eine Westerwäler Tracht geschmissen. Foto: Daniel Pirker

Betzdorf. Der Besuch von jeweils acht Schülern aus den genannten Ländern ist Teil einer ganzen Projekt-Reihe, die ihm Rahmen des Förderprogramms „Erasmus plus“ stattfindet. Ein Ziel der EU-Initiative ist die Förderung der Zusammenarbeit zwischen weiterführenden Schulen. Im Falle der fünf weiterführenden Schulen soll innerhalb von zwei Jahren ein Lehrplan zur Vermittlung von sozialen Kompetenzen und zur Hilfestellung bei Problemen erarbeitet werden.

Ein erstes Treffen hatte bereits Ende November in Bulgarien stattgefunden, damals aber nur mit Lehrern. Diesmal geht es vor allem darum, dass die Gastschüler lernen, wie sie sich aktiv an der Gestaltung der Gesellschaft beteiligen können. Das erklärte der Projektbeauftragte der Betzdorfer Gymnasiums, Jens Wöllner, dem Kurier auf der Abschlussveranstaltung in der Dauersberger Mühle.

Passend zu der Projektausrichtung hatte die internationale Schülertruppe das rheinland-pfälzische Landesparlament in Mainz zuvor besucht. Im Plenarsaal hielten die deutschen Gymnasiasten Referate über die Entwicklung des politischen Systems in Deutschland. Außerdem fand ein Austausch mit dem CDU-Landtagsabgeordneten Michael Wäschenbach statt. Hier wurde laut Wöllner einmal mehr deutlich, wie drängend der Umgang mit Flüchtlingen aktuell ist. Im Rheinland stand die Besichtigung des Kölner Doms an. In Bonn besuchten die Schüler außerdem das Haus der Geschichte, das eine Ausstellung zur politischen Mitbestimmung anbot.

Praktisch wurde es natürlich auch. Im Elkhausener Haus Marienberge, wo die ausländischen Schüler gleichzeitig untergebracht waren, wurde anhand von Alltagssituation eingeübt, effektiv Konflikte zu schlichten. Das Freiherr-von-Stein-Gymnasium kann mittlerweile jahrelange Erfahrung in dieser Methode vorweisen, wovon anscheinend insbesondere die Kollegen aus Ungarn angetan waren: Laut Wöllner sollen Betzdorfer Lehrer an dem befreundeten Mädchengymnasium in Budapest ihr Wissen in Streitschlichtung vermitteln.
Konkret geplant sind auch weitere Gegenbesuche in Bulgarien, Italien oder Portugal zu den Themen Traditionsbewusstsein, Rolle der Familien, Medienkompetenz, Religion oder Jugendarbeitslosigkeit.

Eine weniger formale Zielrichtung scheint aber mindestens genauso wichtig, wie die Beschäftigung mit diesen Zukunftsfragen: Entscheidend sei nämlich, sagte Wöllner, dass die Schüler in Kontakt kommen und Freundschaften entstehen. Und der Atmosphäre auf der Abschlussveranstaltung nach zu urteilen ist dieses Ziel schon mal erfüllt. (ddp)


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