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Nachricht vom 17.05.2015    

Betzdorf und Decize feierten „Goldhochzeit“

Von Daniel-David Pirker

Vor 50 Jahren besiegelten Betzdorf und die französische Stadt Decize ihre Partnerschaft. Grund genug, das Jubiläum zusammen mit den französischen Freunden gebührend zu zelebrieren. Im Vordergrund standen die über viele Jahre gewachsenen Beziehungen.

Die Gäste des Festakts formten entsprechend des Jubiläums eine große 50 auf dem Hof der Betzdorfer Feuerwehr. Foto: Karl-Heinz Brato/ Fotos in Galerie: Daniel Pirker

Betzdorf. Aus den Erbfeinden Deutschland und Frankreich sind längst Partner geworden. Der Grundstein dafür wurde 1963 gelegt. Bundeskanzler Konrad Adenauer und Präsident Charles de Gaulle unterzeichneten in dem Jahr den deutsch-französischen Freundschaftsvertrag. Tatsächlich waren es die Städtepartnerschaften, wie die zwischen Betzdorf und Decize, die den Élysée-Vertrag mit Leben füllen sollten. Daran erinnerte Betzdorfs Bürgermeister Bernd Brato auf der Jubiläumsfeier der Partnerschaft zwischen den beiden Städten im Betzdorfer Feuerwehrhaus. Der Festakt im Gerätehaus der Feuerwehr in der Friedrichstraße war Höhepunkt des diesjährigen Besuchs der französischen Freunde, die Christi Himmelfahrt angereist waren.

Wie recht Brato hatte, wurde nicht nur in den Beiträgen der deutschen und französischen Redner deutlich. Es waren vor allem die vielen Momente und Gesten, die mindestens genauso stark bewiesen, welchen Wert die über fünf Jahrzehnte gewachsene Freundschaft mit der Stadt in Burgund für Betzdorf hat.

Seien es die extra für die Jubiläumsfeier gezimmerte Bühne über der die Original-Wappen der beiden Städte von 1965 prangten; die 50 Holzbretter auf denen „1965 Betzdorf – Decize 2015“ eingeschnitzt worden war und die sich die Gäste mit nach Hause nehmen durften; die Fotos, die fortlaufend auf eine Wand projiziert wurden und die vielen Begegnungen zwischen Decizern und Betzdorfern zum Leben erweckten; oder das große Gemeinschaftsfoto für das die Gäste der Veranstaltung auf dem Hof der Feuerwehr eine 50 formten.

All dies fügte sich an diesem Abend – begleitet von der Musik der Stadtkapelle – zu einem stimmigen Gesamtbild zusammen. Es wurde deutlich, was die Partnerschaft tatsächlich immer ausmachte: die Beziehungen zwischen den Menschen. Denn es seien die Bürger gewesen, wie Brato in seiner Ansprache weiter ausführte, die für Versöhnung und Verständigung gesorgt hätten – nicht nur die Politik. Passend dazu ehrte er zusammen mit seinem Decizer Amtskollegen Alan Lassus zahlreiche Wegbereiter, Teilnehmer und Organisatoren der Städtepartnerschaft (siehe Infos dazu unter dem Artikel).

Vor 50 Jahren hätte noch niemand ahnen können, was aus dem „zarten Pflänzlein“ der Partnerschaft einmal werden würde, sagte Brato außerdem. Aber heute wisse man es: „Sie blüht kräftig.“
Brato verglich die Beziehung zwischen Decize und Betzdorf mit einer Ehe, die nun Goldene Hochzeit feiere. Der Euphorie von damals sei Vertrautheit gewichen.

Der Betzdorfer Bürgermeister verschwieg auch nicht, dass viele der Teilnehmer aufgrund von Alter und Krankheit nicht mehr dabei sein könnten. Umso wichtiger sei es, wieder mehr junge Leute zu begeistern, so dass die Partnerschaft weiterhin Bestand habe.
In die gleiche Kerbe schlug sein Decizer Amtskollege Alan Lassus, übersetzt von Julien Böhser. Der Austausch solle mit frischem Wind fortgeführt werden, wünschte sich Lassus. Immerhin legten solche Begegnungen den Grundstein für die Solidarität in Europa.



Großen Dank sprach Lassus den Betzdorfern für die Kundgebung anlässlich der Anschläge in Paris aus. (Der Kurier berichtete ausführlich hier.) „Für diesen Akt der Solidarität möchte ich euch herzlich danken!“
Landrat Michael Lieber richtete sein Grußwort nicht nur für den Kreis Altenkirchen aus. Auch persönlich fühle er sich der Städtepartnerschaft verbunden. Schließlich war Lieber viele Jahre selbst Betzdorfer Bürgermeister und konnte einige Freundschaften im Rahmen der Austausche schließen. Lieber würdigte die damaligen Bürgermeister Hanns Kraemer (Betzdorf) und Theodore Gerard (Decize), die den Grundstein für die Städtepartnerschaft gelegt hatten.

Der Landrat hob des Weiteren das Engagement der Feuerwehr hervor. Die Kameraden hätten sich als „Arbeitstiere“ der Partnerschaft erwiesen. So überrascht es auch nicht, dass die Feierlichkeiten zum Jubiläum im Gerätehaus der Betzdorfer Feuerwehr stattfanden. Darüber zeigte sich der Wehrführer Oliver Pfeifer stolz in seiner Begrüßungsansprache. Man wollte mit der Wahl der Örtlichkeit auch ein Zeichen der Gemütlichkeit setzen, wie Organisator der Veranstaltung und Vorgänger von Pfeifer, Thomas Blickheuser, erklärte. Er gab sich zuversichtlich: „Die Partnerschaft lebt weiter.“ Als Symbol dafür überreichte er seinem Decizer Kollegen Michelle Collet eine Fahne, die die Partnerschaft der beiden Städte samt Wappen hervorhebt. Die Pompiers revanchierten sich mit einem kunstvoll gestalteten Helm.

Die Flagge wird aber nicht das einzige (neue) Geschenk sein, dass in Decize an die Partnerschaft der beiden Städte erinnern wird. Zukünftig kann man es sich auf einer Sitzbank am Decizer Yachthafen gemütlich machen, die aus Betzdorf stammt. Und auf ihr wird eine Plakette prangen, die Bürgermeister Brato seinem Amtskollegen Lassus während der Feier übergab. Auf ihr ist zu lesen: „Glück ist, Freunde zu haben.“ Lassus selbst schenkte eine Fotocollage mit Impressionen aus den beiden Städten. (ddp)


Infos:
Für ihr Einsatz für die Städtepartnerschaft wurden folgende Personen geehrt:
Gisela Mertens, Dietrich Alberts, Rita Geimer, Margarete Wolf, Barbara Wickler, Werner Neuhaus, Ulrich Roth, Eberhard Wickler, Bernhard Schmidt, Paul Galeski, Dieter Czichy, Erwin Rickert, Thomas Mollenhauer, Karl-Heinz Mohr, Birgit Kipping, Carlo Grifone und Doris John.

Außerdem wurden die Freiwillige Feuerwehr und der Budo-Club Betzdorf für ihre hohen Teilnehmerzahlen bei den Austauschen ausgezeichnet. Wehrführer Oliver Pfeifer sowie Vereinsvorsitzender und Trainer Murat Akbayrak nahmen die Urkunden stellvertretend entgegen.


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