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Nachricht vom 26.07.2015    

Aktion "Kohle kostet Leben" in Betzdorf gestartet

Der Weltladen Betzdorf beteiligt sich an der bundesweiten Unterschriftenaktion „Kohle kostet Leben“ von Oxfam Deutschland. Bis zum Herbst werden Unterschriften für einen entsprechenden Aufruf gesammelt und vor der Klimakonferenz in Paris an die Bundeskanzlerin übergeben.

Der Auftakt der Unterschriften-Sammelaktion des Weltladens Betzdorf fand auf dem Wochenmarkt statt. Foto: pr

Betzdorf. Die Aktion „Kohle kostet Leben“ wird vom Weltladen Betzdorf unterstützt und auf dem Wochenmarkt fand der Auftakt statt. „Wir sind die erste Generation, die über die Folgen des menschengemachten Klimawandels informiert sein könnte. Und die letzte, die Maßnahmen ergreifen kann, um die Folgen zu mindern“, sagt Hermann Reeh vom Weltladen Betzdorf.

Der Klimawandel und eine Folgen sind schon heute für viele Menschen bittere Realität.
Polkappen und Gletscher schmelzen, der Meeresspiegel steigt, Überschwemmungen und Stürme richten schwere Zerstörungen an, sauberes Trinkwasser wird in bestimmten Regionen knapp, langanhaltende Dürren und sintflutartige Regenfälle verringern und vernichten weltweit die Ernten.

Hunderte Millionen Menschen weltweit leiden unter Hunger und Mangelernährung, vor allem als Folge extremer Armut. Inzwischen beeinträchtigt der Klimawandel zunehmend die Produktion wichtiger Grundnahrungsmittel. Hauptursache ist der maßlose Verbrauch von Kohle, Öl und Gas. Bei der Verbrennung dieser fossilen Energieträger entsteht Kohlendioxid (CO2), das als Treibhausgas die Abstrahlung von Sonnenwärme zurück ins Weltall verhindert und so die Atmosphäre aufheizen lässt. Jeden Tag pumpt die Menschheit etwa 100 Millionen Tonnen CO2in die Atmosphäre, Tendenz steigend.

Die Folgen des Klimawandels treffen am stärksten Menschen in Ländern des globalen Südens, obwohl sie kaum und oft überhaupt nichts zur Krise beigetragen haben. Kohle ist der mit Abstand klimaschädlichste Energieträger. Etwa 40 Prozent der weltweiten CO2 Emissionen stammen aus der Verbrennung von Kohle. Auch in Deutschland laufen die Kohlekraftwerke weiter auf Hochtouren. Jedes Jahr stoßen sie mehrere hundert Millionen Tonnen klimaschädliches CO2 aus und verursachen fast 30 Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen in Deutschland. Unter den Kohlekraftwerken sind die mit Braunkohle befeuerten extreme Klimakiller.

So war die Idee der Einführung einer Klimaabgabe auf besonders alte und klimaschädliche Braunkohlekraftwerde eine gute Idee und ein starkes Instrument von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel, um die klima- und umweltschädlichen Treibhausgasemissionen im Energiesektor zu senken. Leider hat die Kohlelobby diese gute Idee verhindert. Umso mehr muss die Zivilgesellschaft Druck aufbauen, um einen Ausstieg aus der Kohle zu erreichen.

„Darum ist es dringend geboten, politische Programme zu entwickeln, um in den kommenden Jahren den Ausstoß von Kohlendioxid und anderen stark verunreinigenden Gasen zu verringern“, schreibt unter anderem Papst Franziskus in der Enzyklika „Laudato si“.



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Hermann Reeh und die Initiative fordert ganz im Sinne des Papstes:
1. Schmutzigste Kohlekraftwerke zügig abschalten;
2. Vollständigen Kohleausstieg einleiten;
3. Auf 100 Prozent erneuerbare Energien umsteigen;
4. Finanzierung von Kohlekraftwerken beenden, stattdessen konsequent weltweit erneuerbare Energien fördern.

„Wir sollten aber nicht nur von den staatlichen Stellen Maßnahmen gegen den Klimawandel einfordern, sondern nötig ist auch, dass wir uns alle anders verhalten“, meint Reeh. Durch den Lebensstil sei jeder Mensch in Deutschland durchschnittlich für einen Ausstoß von circa 10 Tonnen Kohlendioxid verantwortlich. Billige man aber jedem Menschen auf der Erde den gleichen Lebensstandard zu, so würde das in kurzer Zeit zu einem Kollaps des Klimasystems führen. Verkraften könne das Klimasystem nur rund zwei Tonnen CO2 pro Erdenbewohner im Jahr.

„Mit unserem Lebensstil verletzen wir die fundamentalen und vitalen Interessen von Menschen dadurch, dass wir für die Veränderung des Klimas mitverantwortlich sind. Wir handeln hier nach Maximen, die nicht verallgemeinerbar sind. Nicht jeder Mensch kann solche großen Schadstoffmengen in die Atmosphäre entsorgen, wir nehmen die Interessen anderer Menschen nicht ernst genug“, meint Reeh.

Auch Papst Franziskus stellt in der schon erwähnten Enzyklika fest: „Unser Lebensstil wird in der Katastrophe enden.“



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