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Nachricht vom 05.08.2015    

Sucht und Alter – ein verschwiegenes Problem

Das Diakonische Werk Altenkirchen startet eine Postkartenaktion mit Motiven zum Thema Sucht und Alter. Die Postkarten wurden von der Jugendkunstschule Altenkirchen für diese Aktion gestaltet. Die Motive stehen unter dem Motto 'Nicht witzig.' Und sollen mittels eines amüsanten Zugangs das bisher meist verschwiegene Thema 'Sucht im Alter' vorstellen.

Foto: Veranstalter

Altenkirchen. In Deutschland sind nach Schätzungen der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) rund 400.000 Menschen über 60 Jahren alkoholsüchtig. Zwischen 1,7 und 2,8 Millionen ältere Menschen nehmen nach Angaben der DHS zu viele so genannte psychoaktive Medikamente wie Schlaf-, Schmerz- oder Beruhigungsmittel ein.

Gemäß einer Studie im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums haben etwa 14 Prozent der Menschen, die von ambulanten Pflegediensten oder in stationären Einrichtungen der Altenhilfe betreut werden, Alkohol- oder Medikamentenprobleme.

Sucht im Alter ist in Deutschland nach wie vor ein Tabuthema. Auch das Ausmaß wird häufig unterschätzt. Dies sind mit Gründe dafür, dass Abhängigkeitserkrankungen älterer Menschen häufig unentdeckt bleiben oder erst sehr spät auffallen.

Medikamente, Alkohol und Tabak sind unter alten Menschen in Deutschland weit verbreitet. Vor allem der Gebrauch von Medikamenten ist bei der Generation 60 plus oft problematisch. Im Alter leben viele Menschen alleine und haben weniger persönliche Kontakte, Alterarmut und soziale Isolation gehören immer mehr zum Alltag von älteren Menschen. Eine Suchterkrankung wird daher selten oder oft erst sehr spät, zum Beispiel von Angehörigen oder Ärzten, entdeckt. Sucht bei älteren Menschen ist auch dadurch schwierig zu erkennen, dass ihre Symptome typische Begleiterscheinungen des Alters darstellen.



Wichtig ist nach Ansicht des Diakonischen Werk Altenkirchen daher, die Öffentlichkeit für das Thema zu sensibilisieren. Oftmals vermuten Angehörige Probleme, können diese jedoch nicht benennen. Daher möchte das Diakonische Werk mittels der Postkarten das Thema Sucht und Alter benennen und öffentlich machen. Die Postkartenaktion ist von der Landeszentrale für gesundheitliche Aufklärung des Landes Rheinland-Pfalz gefördert.

Das Diakonische Werk Altenkirchen sieht es ebenso als dringend notwendig ist es, Mitarbeitende in der Altenhilfe gezielt für die Bedürfnisse dieser älteren Zielgruppe zu qualifizieren sowie spezielle Konzepte für ältere Menschen mit Suchtproblemen zu entwickeln.


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