Für mehrere Stunden war am Samstag der Barbartunnel in Betzdorf vollgesperrt. In ihm führten Rettungsdienste eine Großübung durch. Rund 140 Frauen und Männer waren im Einsatz. Außerdem wirkten etwa 30 Laiendarsteller mit.
Die Rettungskräfte mussten fertig werden mit einem Unfall, in dem zwei Autos, ein Fahrradfahrer, ein Schulbus und ein Lkw verwickelt waren. Eine besondere Herausforderung war zudem eine Gefahrgut-Ladung des Lkw. Fotos: Daniel Pirker
Betzdorf. Für eine Großübung der Rettungsdienste musste ab nachmittags der Betzdorfer Barbaratunnel gesperrt werden. Alle vier bis fünf Jahre muss eine entsprechende Übung durchgeführt werden. Rund 140 Kräfte der Feuerwehren aus der Region, des THW, der Polizei und des Roten Kreuzes waren im Einsatz. Hinzu kamen etwa 30 Laiendarsteller.
Ziel der Übung war vor allem zu testen, wie das Zusammenwirken der verschiedenen Rettungsdienste im Ernstfall funktioniert. In einer ersten Nachbesprechung zogen die Verantwortlichen ein positives Resümee des Großeinsatzes. Die große Analyse folgt im Oktober.
Das Unfallszenario, dem sich die Rettungsdienste stellen mussten, kann durchaus als ambitioniert eingestuft werden, wie der Hauptverantwortliche hinter der Übung, Josef Kipping von der Feuerwehr Betzdorf, betonte. So galt es mit den Folgen einer Geisterfahrt im Tunnel fertig zu werden. Es mussten nicht nur die Opfer versorgt und gerettet werden, darunter auch die Insassen eines Schulbusses. Auch bestand eine zusätzliche Herausforderung darin, Gefahrgut zu berücksichtigen, das ein in den Unfall verwickelter Lkw geladen hatte. (ddp)
Hier können Sie unseren ausführlichen Bericht, inklusive einer großen Fotogalerie, aufrufen.
Es ist sicherlich richtig, dass solche bekannten Übungen unter "idealeren" Bedingungen stattfinden, als im "richtigen Leben". Andererseits dienen aber auch solche Übungen einfach dazu, dass Handgriffe, Abläufe und die Organisation so geübt werden können, dass die Abläufe im hoffentlich nie eintreffenden Ernstfall sitzen!!!
Klar - könnte man sowas auch mal in Form einer unangekündigten Alarmübung an einem Werktag durchziehen...aber mal ehrlich, wer von den gebeutelten Autofahrern die sich nicht gerade wenig durch Betzdorf quälen müssen, hätten für sowas Verständnis???!!! Wohl nur die wenigsten!
Tagesalarmsicherheit ist ein generelles Problem...dem man letztlich nur durch gut durchdachte Alarm- und Ausrückeordnungen begegnen kann. Hauptamtlichkeit wäre noch eine Möglichkeit, aber das will keine Gemeinde bezahlen, wenn sie's nicht muss und bei der Größe der VG Betzdorf besteht keine Verpflichtung zur Einrichtung einer Hauptamtlichen Wache!
Ich denke aber dennoch, dass die Einsatzkräfte auch den Realfall gut bewältigen werden - trotz Standard-Einsatzregeln und Dienstvorschriften ist ein gewisses Maß an Improvisation oder besser Einfallsreichtum immer von Nöten! #2 von Jens Roth, am 23.09.2015 um 14:19 Uhr
In der Tat ist das angenommene Szenario als ambitioniert zu bezeichnen, aber keinesfalls als unrealistisch. Unrealistisch ist jedoch, dass der Schulbus an einem Samstag "verunfallte" und die ehrenamtlichen Helfer bereits vorinformiert in den Startlöchern standen und der Tunnel für die Übung gesperrt war. Mit Schülern besetzte Busse verunfallen in der Realität hingegen zu den Hauptverkehrszeiten, genau dann, wenn der Großteil der ehrenamtlichen Helfer eben nicht zeitnah greifbar ist, weil sich diese auf dem Weg zur Arbeitsstelle oder eben bereits dort befinden. Was an einem Samstagnachmittag auf einer eigens gesperrten Fahrbahn mit 140 vorinformierten Rettungskräften zu bewältigen ist, kann an einem Montagmorgen zur Hauptverkehrszeit zu einem Fiasko werden. Es bleibt nur zu wünschen, dass man genau dies eben nie erleben muss, bevor sich die politisch Verantwortlichen über die Sonntagsreden hinausgehende Gedanken zur Tagesalarmsicherheit bei freiwilligen Hilfsorganisationen gemacht haben. #1 von Christian Brenner, am 20.09.2015 um 13:24 Uhr
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