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Nachricht vom 08.12.2008    

TMD Friction meldet Insolvenz an

400 Arbeitsplätze in Hamm sind in Gefahr. Pünklich vor Weihnachten hat die TMD-Friction Holding GmbH, Leverkusen, mit Niederlassung in Hamm, Insolvenz angemeldet. Das geht aus einer Pressemitteilung des Unternehmens hervor.

Hamm/Region. Heute, am Montag, 8. Dezember, hat die TMD-Friction Holding GmbH mit 400 Mitarbeitern in Hamm, die Insolvenz auch für ihre drei operativen Unternehmungen in Deutschland die Insolvenz beantragt. Damit hat die globale Finanzkrise endgültig auch den Kreis Altenkirchen erreicht. Zudem steckt hinter dieser Holding nach unseren Erkenntnissen auch ein Hedge Fond. Der weltweit führende Hersteller von Bremsbelägen für die Automobil-Erstausrüstung hatte nach Firmenangaben offenbar erhebliche Schwierigkeiten mit Kreditgebern wie mit Eigentümern, die Insolvenz zu vermeiden. So steht es in einer Pressemitteilung des "CEO" (Chief Executive Officer - alleiniger Geschäftsführer oder Vorstand) von TMD, Derek Whitworth. Nach seinen Angaben ist das operative Geschäft von TMD "gesund", aber der extreme Einbruch in der Automobilindustrie und "der Rückzug der Kreditversicherer aus der gesamten Branche (haben) unsere Liquidität und unser Umlaufvermögen zu stark belastet", heißt es in einer Pressemitteilung. Laut "Manager-Magazin" wurde das Insolvenzverfahren sowohl für die TMD Friction Holding GmbH in Leverkusen als auch für die drei weiteren deutschen Unternehmen beantragt - die TMD Friction Services GmbH in Leverkusen, die TMD Friction GmbH mit Standorten in Leverkusen und in Hamm sowie auf die TMD Friction EsCo GmbH in Essen.
Insolvenzverwalter ist der Düsseldorfer Anwalt Dr. Frank Kekebus. Withworth zeigte sich trotz der prekären Lage optimistisch und ließ verkünden: "Ich bin zuversichtlich, dass Kenner der Branche feststellen werden, über welch starke Marken TMD Friction verfügt und wie gut die langfristigen Perspektiven für die Gruppe sind." Dies könne es durchaus ermöglichen, dass die Unternehmensgruppe in ihrer Gesamtheit erfolgreich "veräußert" werden kann. Das lässt tief blicken, worum es offenbar eigentlich geht. Vorher hat das Management die guten Perspektiven offenbar nicht "erkannt". Dafür braucht es nun die Hilfe eines Insolvenzverwalters aus Düsseldorf. Für ihre Unterstützung danke er allen Mitarbeitern, so der Manager. Die werden sich sicher beim Management und bei der Holding für das schöne Weihnachtsgeschenk bedanken.
Noch im Oktober hatte bei einem Besuch von Landrat Michael Lieber und Bürgermeister Rainer Buttstedt der Hammer Werksleiter Stefan Podschun betont, man sei in Hamm sehr gut aufgestellt. Hamm hatte sich schließlich zu einem der umsatzstärksten Unternehmen in der TMD-Gruppe hochgearbeitet. Das kann nun Hoffnung auch für das Insolvenzverfahren machen, zeigt sich doch zuweilen, dass nach einem unfähigen Management beziehungsweise gierigen share-holdern oder Hedgefonds auch ein neuer Anfang kommen kann. (rs)
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Daten

TMD-Friction: Weltweit führender Hersteller von Bremsbelägen. Zur Produktportfolio gehören neben Scheiben- und Trommelbremsbelägen für Pkw und Nutzfahrzeugen auch Bremsbeläge für den Rennsport und Reibmaterialien für die Industrie. Mit den Marken Textar (seit 1971 in Hamm ansässig), Pagid, Mintex, Don, Cobreq und Cosid versorgt TMD Friction auch den weltweiten Ersatzteilmarkt. Im Jahr 2007 erwirtschaftete das Unternehmen nach eigenen Angaben an seinen Standorten in Deutschland, im europäischen Ausland, in USA, Brasilien, Mexiko, China, Japan und Malaysia einen Umsatz von 690 Millionen Euro. Weltweit beschäftigte die Gruppe 2007 etwa 4500 Mitarbeiter an 15 Standorten in elf Ländern, davon etwa 400 in Hamm.


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