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Nachricht vom 15.10.2015    

IHK-Konjunkturumfrage: Boom trotz Risiken

Die Wirtschaft im nördlichen Rheinland-Pfalz zeigt sich aktuell in einer starken Verfassung. Und das trotz vielfältiger Risiken und zunehmender Unsicherheiten, mit denen sich die heimischen Unternehmen konfrontiert sehen. Das geht aus der aktuellen Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Koblenz unter mehr als 2.000 Mitgliedsunternehmen hervor.

Region. Konkret berichten darin 93 Prozent der Unternehmen von zufriedenstellenden bis guten Geschäften. Die Beurteilung ihrer momentanen wirtschaftlichen Situation fällt gegenüber der Umfrage aus dem Frühjahr noch ein Stück positiver aus, wobei sich die Lage insbesondere im Handel zuletzt nochmals verbessert hat.

Mit Blick auf die kommenden zwölf Monate äußern allerdings immer mehr Unternehmen Bedenken: Im Handel fallen die Geschäftserwartungen gegenüber der Vorumfrage sehr deutlich um 21 Punkte, bei den Investitionsgüterproduzenten liegen sie bereits seit dem Frühsommer im negativen Bereich. In Summe zeigt der bei 122 Punkten stagnierende IHK-Konjunkturklimaindikator, der Lage und Geschäftserwartung zusammenfasst, zwar weiterhin eine Boom-Phase der regionalen Wirtschaftstätigkeit an.

„Die konjunkturelle Entwicklung scheint aber vorerst ihren Höhepunkt erreicht zu haben“, so Manfred Sattler, Präsident der IHK Koblenz. „Eine weitere Beschleunigung ist angesichts der Vielzahl an Risiken für die allgemeine Wirtschaftstätigkeit nicht zu erwarten.“ Zu dieser Einschätzung passten auch die auf dem neutralen Nullpunkt stagnierenden Beschäftigungsabsichten der Unternehmen im Bezirk der IHK Koblenz.

„Die anhaltende Investitionszurückhaltung der deutschen Wirtschaft und die erkennbare Wachstumsschwäche vieler wichtiger Exportmärkte machen den Investitionsgüterproduzenten bereits konkret zu schaffen“, ergänzt IHK-Hauptgeschäftsführer Arne Rössel. Der Handel blicke dagegen sorgenvoll auf die weitere Entwicklung des Konsumentenvertrauens, obwohl es bislang keinen tatsächlichen Nachfrageeinbruch gegeben habe. Hier scheint auch die Sorge mitzuschwingen, dass die vielen offenen Fragen rund um das Thema Flüchtlinge dämpfend auf die Konsumlaune gerade der privaten Haushalte wirken könnten.



Gesamtwirtschaftliches Umfeld wird schwieriger
Insgesamt sieht die Wirtschaft im nördlichen Rheinland-Pfalz eine deutliche Zunahme an Risiken für ihre weitere Wirtschaftstätigkeit. „Neben dem Fachkräftemangel haben unsere Unternehmen auch bei den Themen Inlandsabsatz, Arbeitskosten und Entwicklung der Exportmärkte Sorgenfalten“, so Arne Rössel.

Als Ursachen für die steigende Verunsicherung offenbart die IHK-Umfrage verschiedene Punkte: die weiter schwelende Schuldenkrise in Griechenland, die Wachstumsschwäche Chinas und anderer wichtiger Schwellenländer, der Nachfrageeinbruch in Osteuropa durch den Russland-Ukraine-Konflikt und das zumindest irritierte Konsumentenvertrauen durch die vielen offenen Fragen im Zusammenhang mit dem Flüchtlingszuzug. „Wichtig ist jetzt, dass das Vertrauen der Privaten wie der Unternehmen erhalten bleibt. Dazu kann auch die Politik beitragen, indem sie bewusst von weiteren Belastungen der Wirtschaft Abstand nimmt“, betont Rössel.



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