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Nachricht vom 01.12.2015    

Wo kommt die Bio-Schokolade des Weltladens Betzdorf her

Woher kommt die Bio Milch in unserer Schokolade und unter welchen Bedingungen wird sie produziert? Das wollte Hermann Reeh vom Weltladen Betzdorf genau erfahren und besuchte während eines Urlaubs in Bad Reichenhall einen Bergbauernhof im Berchtesgadener Land.

Hermann Reeh vom Weltladen Betzdorf war von der Arbeit der Bio-Bergbäuerin Heidi Sulzauer beeindruckt Foto: Veranstalter

Betzdorf. In einer faszinierenden Landschaft mit Blick auf den Watzmann, zehn Kilometer von Salzburg entfernt und zwei Kilometer oberhalb von Marktschellenberg liegt der Sulzauerhof, den Hermann Reeh besuchte. Doch die Idylle hat ihren Preis, wie Heidi Sulzauer, die Bergbäuerin, dem Besucher berichtete. Der Tag beginnt um fünf Uhr in der Frühe. Dann erwarten die siebzehn Milchkühe Futter und müssen gemolken werden.

2006 haben Heidi und Siegfried Sulzauer den Bergbauernhof übernommen und drei Jahre später auf Bio-Milcherzeugung umgestellt. Ihr Hof ist Naturland zertifiziert.
Da die Einnahmen aus der Milchviehhaltung nicht ausreichen, arbeitet Siegfried Sulzauer als Facharbeiter bei der Molkereigenossenschaft Berchtesgadener Land. Auf dem Hof leben drei Generationen. Heidi und Siegfried Sulzauer haben zwei schulpflichtige Kinder und ein Kind, das die Kindertagesstätte besucht. Weil die Sulzauers Bio-Milch produzieren erhalten sie fünfzig Cent für den Liter. Wegen der extrem schwierigen Arbeitsbedingungen gibt es für Bergbauern besondere Zulagen. Sie erhalten ja eine Kulturlandschaft und, wenn sie Bio-Bauern fördern sie besonders die Artenvielfalt. Wer Bergbauer ist regelt eine EU-Verordnung.

Für Naturland zertifizierte Betriebe gelten besondere Richtlinien. Das Futter für die Milchkühe muss nach ökologischen Kriterien erzeugt werden. Zweimal am Tag erhalten die Kühe Heu, im Sommer Gras. Um die Kosten für den Tierarzt zu reduzieren und den Einsatz von Antibiotika zu vermeiden, hat sich Heidi Sulzauer in die Geheimnisse der Homöopathie vertieft und behandelt ihre kranken Kühe mit Naturheilmitteln. „Viel Arbeit, aber es kostet nur wenig“, meint sie, „aber ich brauche den Tierarzt deutlich weniger als früher.“



Ihre Bio Milch bringt die Bäuerin mit dem Auto zur Sammelstelle nach Marktschellenberg. Dort wird die Milch von einem Tankwagen der Molkereigenossenschaft Berchtesgadener Land abgeholt. Der Milchwagen hat getrennte Tanks, so dass die Bio-Milch gesondert gesammelt und in der Molkerei in Piding bei Bad Reichenhall in einem getrennten Produktionsprozess verarbeitet wird.
Auch für Milch aus konventionellen Betrieben zahlt die Molkereigenossenschaft bundesweit den höchsten Milchpreis.
„Beeindruckt hat mich“, so Hermann Reeh, „mit welcher Sorgfalt und Umsicht Heidi Sulzauer mit ihren Kühen umgeht.“
Reehs Fazit: „Nach meinem Besuch auf dem Bio-Bauernhof wird mir die fair gehandelte Schokolade aus dem Weltladen noch besser schmecken und mein Respekt für die Leistung der Bio Landwirte ist noch gestiegen. Zudem wurde meine Überzeugung gestärkt, dass eine Landwirtschaft ohne Massentierhaltung, ohne Sojaimporte und ohne die ungelösten Umweltproblem der konventionellen Landwirtschaft möglich ist. Gerade bei landwirtschaftlichen Produkten gilt: Bewusster Konsum und bewusster Verzicht sind Mittel zu einer positiven Veränderung der Welt.“



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