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Nachricht vom 09.12.2015    

Diskussion um Sterbehilfe war Thema

Die Unterkirche in Betzdorf-Bruche war vollbesetzt und zeigte das große Interesse am Thema Sterbehilfe. Sabine-Bätzing-Lichtenthäler hatte dazu eingeladen und prominenter Gastredner war Franz Müntefering. In der Diskussion stand das Palliativ- und Hospizgesetz.

Prominenter Gast war Franz Müntefering (rechts) der seine Sichtweisen zum Thema Sterbehilfe erläuterte.

Betzdorf. Franz Müntefering brachte es auf den Punkt: "Menschen sind auf Menschen angewiesen". Er war prominenter Gast von Sabine Bätzing-Lichtenthäler in der Brucher Unterkirche. Der Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt. Das Thema hat großes Interesse hervorgerufen. Sabine Bätzing-Lichtenthäler konnte außerdem ihren Vetter begrüßen, den Generalvikar des Bistums Trier, Dr. Georg Bätzing. Den ambulanten Hospizverein Altenkirchen vertrat Erika Gierig.

Franz Müntefering wies auf die breite Diskussion der letzten Wochen zum Thema Sterbehilfe hin. "Das Thema war viel zu lange im Verborgenen", mahnte er an. Es gehe um nicht mehr und nicht weniger als um die Würde des Menschen. Dies sei nicht zufällig der erste Paragraf unseres Grundgesetzes. Er sei auch der Wichtigste. Müntefering begrüßte, dass das Hospiz- und Palliativgesetz nun im Bundesrat auf den Weg gebracht worden sei und forderte, man müsse nun Strukturen aufbauen, auf die man Vertrauen kann. Das Hospiz sei ein Platz wo die Menschen hingehen, nicht damit sie sterben, sondern weil sie sterben. Das sei ein großer Unterschied.

Und die Palliativmedizin sei dazu da, Leiden zu reduzieren und Schmerzen zu vermeiden oder zu lindern. "Man muss sterben auch zulassen", so Müntefering. Er plädierte dafür, die Menschen nicht alleine zu lassen. Wenn Menschen einsam seien und den ganzen Tag nichts mehr zu tun hätten, dann würden sie implodieren. Die Menschen seien aufeinander angewiesen.

Dr. Georg Bätzing stimmte mit Franz Müntefering überein. Er fügte den Ausführungen die Haltung der Kirche hinzu. Zum Thema Sterbehilfe sagte er: "Der assistierte Suizid ist nicht die Haltung der Kirche". Er schloss sich dem ehemaligen Ratspräsidenten der Evangelischen Kirche Nikolaus Schneider an, der einmal gesagt hat: "Sterben an der Hand und nicht durch die Hand eines anderen Menschen". Und er fügte noch die religiöse Komponente hinzu: "Früher wurden die Menschen 60 Jahre und eine Ewigkeit. Heute werden sie nur noch 85".



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Gierig vom ambulanten Hospizverein beschrieb die Aufgabe ihres Vereins mit "Da sein, begleiten, miteinander". Sie berichtete über ihre Erfahrungen aus der ambulanten Hospizarbeit und forderte: "Wir brauchen mehr ambulante Angebote". Viele Menschen würden gerne zu Hause sterben und dann die ambulanten Dienste in Anspruch nehmen. Leider sei die ambulante Hilfe vielen noch nicht bekannt und sie würden sich oft erst melden, wenn sie selbst am Ende ihrer Kräfte sind. Sie freute sich über die vielen Ehrenamtlichen, die sich in diesem Bereich engagierten und betonte, dass es ohne das Ehrenamt nicht möglich wäre, ein solches Angebot zu bieten.

Die Referenten beantworteten anschließend die Fragen aus dem Publikum. Sabine Bätzing-Lichtenthäler bedankte sich noch herzlich bei der KfD Betzdorf-Bruche, die den Abend engagiert vorbereitet und begleitet habe und freute sich über die große Resonanz an der Veranstaltung. Anschließend bot Monsignore Dr. Georg Bätzing noch eine Andacht in der Brucher Kirche an.



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