Werbung

Nachricht vom 09.12.2015    

Reiner Meutsch im Interview

Der WW-Kurier führte ein Interview mit dem Gründer der FLY & HELP Stiftung, dem Westerwälder Reiner Meutsch. Der äußerte sich nicht nur zur Organisationsstruktur der Stiftung, sondern auch zur Flüchtlingsproblematik in der Region.

Archivfoto von Reiner Meutsch.

Hachenburg. Seit wann gibt es die Stiftung und wie viele Projekte gibt es zurzeit? Welches Spendenvolumen hat die Stiftung?
Reiner Meutsch: Die Stiftung FLY & HELP wurde 2009 gegründet. Das Spendenvolumen beträgt bisher 3.1 Millionen Euro. Dank dieser Spenden konnten in den letzten 6 Jahren 91 Schulen eröffnet werden. Darunter auch die 100. Schule, welche im Erdbebengebiet von Nepal gebaut wird.

Nach welchen Kriterien werden die Projekte ausgewählt?
Reiner Meutsch: 80 Prozent der Anträge kommen aus Schwellenländern, dort gibt es wesentlich mehr Kinder als Schulplätze. Die FLY & HELP Stiftung errichtet nur Schulen in Ländern ohne Korruption. Die Anträge werden mit Unterstützung von Mitarbeitern deutscher Hilfsorganisationen bearbeitet. Alle Spenden fließen 1:1 in die Schulprojekte, entstehende Verwaltungs- oder Personalkosten übernehmen Sponsoren bzw. trage ich privat.

Ihre Stiftung ist hauptsächlich in Afrika tätig, sind auch Aktivitäten in weiteren Ländern geplant?
Reiner Meutsch: 70 Prozent der Projekte werden in Afrika, 25 Prozent in Asien und fünf Prozent in Südamerika umgesetzt.

Was kann man gegen die wachsende Kinderarmut in Deutschland tun?
Reiner Meutsch: In Deutschland leben acht Millionen Menschen unterhalb der Armutsgrenze. Man sollte bei den großen Projekten nicht die Armut und Probleme vor der Haustür übersehen. Die Gesellschaft sollte versuchen, Kindern Halt zu geben und ihnen das Gefühl geben, dass ein Mensch für sie da ist. Jedes Kind sollte mit der Unterstützung eines Erwachsenen, eines Mentors eine Chance haben wie jeder Andere.



AK-Kurier Newsletter: So sind Sie immer bestens informiert

Täglich um 20 Uhr kostenlos die aktuellsten Nachrichten, Veranstaltungen und Stellenangebote der Region bequem ins Postfach.

Herr Meutsch, welchen Ratschlag können Sie den Menschen in unserer Region konkret zum Umgang und zur Bewältigung der Flüchtlingsproblematik geben?
Reiner Meutsch: Das Problem muss an der Wurzel angepackt werden. Die Menschen wollen eigentlich in ihrer Heimat bleiben. Es fehlt an Bildungsmöglichkeiten für die Kinder, dies ist auch ein Grund warum sich die Menschen in die Hände der IS und BK geben. FLY & HELP wird in diesem Zusammenhang Schulen in der östlichen Türkei errichten, damit die syrischen Flüchtlinge dort unterkommen und nicht weiterziehen müssen. Ein guter Rat von mir: Die zugeteilten Flüchtlinge sollten schnell in das Gemeindeleben integriert werden. Zum Beispiel aktiv in die Vereine (Sport und Musik) eingebunden werden. Pensionierte Lehrer könnten die Menschen beim Erlernen der deutschen Sprache unterstützen. Es dürfte für unsere Region eigentlich kein Problem sein, 10.000 Flüchtlinge zu integrieren.

Wir danken Ihnen für dieses Gespräch. Die Fragen stellte Doris Koch.

Informationen über Spenden für FLY & HELP.


Feedback: Hinweise an die Redaktion



Aktuelle Artikel aus Region


Achte Eigenproduktion der Tanzschule Witt: "Der verborgene Tanz" im Wissener Kulturwerk

Nein, nicht alle Jahre wieder, sondern im Schnitt alle zwei Jahre wieder betritt die Tanzschule „Dance ...

Unbekannte Diebin stiehlt Schmuck in Rettersen

In Rettersen kam es am Dienstagvormittag (29. April) zu einem dreisten Diebstahl. Eine unbekannte Frau ...

Bundesagentur für Arbeit: Neue Sicherheitsstandards für Online-Accounts

Die Bundesagentur für Arbeit führt ab Dienstag (29. April) eine verpflichtende Multi-Faktoren-Authentifizierung ...

Pflegeangebote in Wissen: GFO Zentrum eröffnet Tagespflege St. Barbara

In der Talstraße 16 in Wissen hat das GFO Zentrum sein umfassendes Pflegeangebot vervollständigt. Mit ...

Versuchter Einbruch in leerstehende Kindertagesstätte in Mudersbach

In Mudersbach kam es zu einem versuchten Einbruch in eine ehemalige Kindertagesstätte. Unbekannte Täter ...

Modell-Truck-Show im Technikmuseum Freudenberg: Ein Erlebnis für die ganze Familie

Am Sonntag, dem 4. Mai, verwandelt sich das Technikmuseum Freudenberg in ein Paradies für Modellbau-Enthusiasten. ...

Weitere Artikel


Derby in Herne: Neuwieder Bären wollen punkten

Für den Herner EV ist es (k)ein Derby von vielen, für den EHC Neuwied ist es ein Derby von wenigen: Die ...

Lotto Rheinland-Pfalz übergab Spenden

Lotto Rheinland-Pfalz und die Lotto-Stiftung sammelten 201.000 Euro für Kinder mit geistigen Behinderungen. ...

Hundeführerschein bestanden

In der Kindertagesstätte "Die Phantastischen Vier" startete vor einiger Zeit ein neues Projekt für ...

Jugendschutzkontrollen zeigen Wirkung

Die Jugendschutzkontrollen bei den Verkaufsstellen für Alkohol und Zigaretten zeigen Wirkung, obwohl ...

Neue Weihnachtsbeleuchtung in Betzdorf

Die Vorsitzende der Aktionsgemeinschaft Betzdorf, Carmen Pagnia, freute sich, sie bekam 3000 Euro Unterstützung ...

Politische Prozesse mitgestalten

Es wird den Schüler-Landtag auch im Jahr 2016 geben. Die Abgeordneten Dr. Peter Enders und Michael Wäschenbach ...

Werbung