Werbung

Nachricht vom 10.12.2015    

Rechte Szene schürt weiterhin Fremdenhass

Die Teilnehmerzahlen der mittlerweile dritten Veranstaltung anlässlich eines Demonstrationsaufrufs durch die der Pegida ähnliche Gruppierung „Bekenntnis Gewaltfrei für unsere Kinder gemeinsam zu Deutschland“ und der zum gleichen Zeitpunkt stattfindenden Mahnwache auf dem Marktplatz von Bad Marienberg waren am Donnerstagabend, den 10. Dezember deutlich niedriger als bei der ersten Kundgebung.

Thorsten Frank konnte nur rund 150 Anhänger mobilisieren. Fotos: kdh

Bad Marienberg. Die Gruppe von Torsten Frank „Bekenntnis zu Deutschland“ kam laut Polizeiangaben auf rund 150 Teilnehmer. Trotzdem war das Aufgebot an Polizei groß, die schon im Vorfeld beide Lager sicher voneinander abschirmte.

Man hatte gelernt im Lager von Torsten Frank. Aus einem eher zusammengebastelten Rednerplatz im Oktober wurde nun ein hell erleuchteter Wagen, aus dem die Redner durch den Initiator Torsten Frank angekündigt wurden. Mehr aber nicht, denn man zeigte sich gegenüber der „Lügenpresse“ ziemlich zugeknöpft und wollte partout die Namen einiger Redner, trotz mehrfacher Nachfrage, nicht preisgeben. Die taten am Mikrofon ihre Meinung lautstark kund und wurden von den Anwesenden mit viel Beifall bedacht.

Das Asylantenlager am Stegskopf und die derzeitige Asylpolitik der Bundesregierung standen im Fokus der Redner, die vor dem „Spaziergang“ durch die Stadt auftraten. Dies mit viel Polemik und bekannten Schlagwörtern. So wies Uwe Land gleich auf die Wahl in Frankreich hin. Der Erfolg der französischen Politikerin Le Pen zeige auf, dass die Menschen in Frankreich aufwachten. In Deutschland dagegen müsse man mit dem „politischen Versagen der Angela Merkel“ leben. Er hatte auch Zahlen dabei, die diese Tatsache, seiner Meinung nach, belegen. So gebe es für die Menschen in den arabischen Ländern genügend Arbeit. Er machte dies am Beispiel Kuweit fest, wo 85 Prozent Ausländer arbeiteten. Darunter Asiaten, „aber auch deutsche Ingenieure“.

In Deutschland würde man den Asylanten in einem Naturschutzgebiet, dem Stegskopf, auf Kosten der deutschen Steuerzahler eine Bleibe schaffen, „in einem Gebiet in dem Deutsche noch nicht einmal zelten dürfen“. Dies sei, nach Meinung von Uwe Land, eine Diskriminierung Deutschlands. Ein weiteres Beispiel betraf die Behinderten und Bedürftigen in Deutschland. Sie müssten bei der Bearbeitung ihrer Anträge monatelang warten, „aber die Unterstützung von Gesetzesbrechern hat Vorrang“.



Ein weiterer Redner, der seinen richtigen Namen nicht preisgeben wollte, war Horst. Dieser sprach von Deutschland „dem Land der Glückseligkeit für Asylanten“. Hier würde ein Asylant in einem Monat so viel Geld bekommen, wie er in seiner Heimat nicht in einem Jahr bekommt. Für Asylanten sei ein finanzielles Paket über 100 Milliarden Euro geschnürt worden „und bei uns haben viele Gemeinden einen Nothaushalt“.

Auch das Thema Integration wurde angesprochen. Viele Städte in unseren Breiten hätten „orientalische Vorstädte“ in den sich die Menschen der Integration verweigerten. Europa sei im Wandel und „wir stehen vor dem größten Scherbenhaufen der Nachkriegszeit“. Als sich nun alles zum „Spaziergang“ zusammenfand, wurden die Gegendemonstranten aktiv, die mit Sprüchen wie „Ob Ost, ob West, nieder mit der Nazipest“ und „Es gibt kein Recht auf Nazipropaganda“ lautstark auf sich aufmerksam machten.

Die Polizei teilte am Abend mit, dass es in Bad Marienberg zu keinen strafbaren Handlungen gekommen sei. Es wurden lediglich Platzverweise gegen Antifa Teilnehmer ausgesprochen, die den Kundgebungsort der Veranstaltung „Bekenntnis zu Deutschland“ zunächst nicht räumen wollten. Um einen sicheren Ablauf der beiden Veranstaltungen zu gewährleisten hatte die Polizei wieder über 100 Einsatzkräfte im Einsatz. kdh


Feedback: Hinweise an die Redaktion

Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
       
 



Aktuelle Artikel aus Region


Achte Eigenproduktion der Tanzschule Witt: "Der verborgene Tanz" im Wissener Kulturwerk

Nein, nicht alle Jahre wieder, sondern im Schnitt alle zwei Jahre wieder betritt die Tanzschule „Dance ...

Unbekannte Diebin stiehlt Schmuck in Rettersen

In Rettersen kam es am Dienstagvormittag (29. April) zu einem dreisten Diebstahl. Eine unbekannte Frau ...

Bundesagentur für Arbeit: Neue Sicherheitsstandards für Online-Accounts

Die Bundesagentur für Arbeit führt ab Dienstag (29. April) eine verpflichtende Multi-Faktoren-Authentifizierung ...

Pflegeangebote in Wissen: GFO Zentrum eröffnet Tagespflege St. Barbara

In der Talstraße 16 in Wissen hat das GFO Zentrum sein umfassendes Pflegeangebot vervollständigt. Mit ...

Versuchter Einbruch in leerstehende Kindertagesstätte in Mudersbach

In Mudersbach kam es zu einem versuchten Einbruch in eine ehemalige Kindertagesstätte. Unbekannte Täter ...

Modell-Truck-Show im Technikmuseum Freudenberg: Ein Erlebnis für die ganze Familie

Am Sonntag, dem 4. Mai, verwandelt sich das Technikmuseum Freudenberg in ein Paradies für Modellbau-Enthusiasten. ...

Weitere Artikel


Polizei zieht positive Bilanz

Die Polizei Montabaur teilte zu den beiden Veranstaltungen in Bad Marienberg mit, dass der Einsatz von ...

Orchester der Partnerstadt Krapkowice besuchte Wissen

Neben der langjährigen Partnerschaft zwischen Wissen und Krapkowice verbindet die Menschen der beiden ...

7.800 Euro-Spende an 13 Kindertagesstätten

Der Gewinnsparverein der Volksbank Hamm/Sieg eG verteilte die Zweckertragsmittel an die Kindertagesstätten ...

Mit Advents- und Begegnungskonzert wurde ein Zeichen gesetzt

Wieder organisierte das von allen Parteien, Gewerkschaften und vielen Verbänden getragene "Wäller Bündnis ...

Die "Freien Wähler" RLP zum Wahlkampfauftakt

Zuversichtlich gehen die Freien Wähler in die Landtagswahl 2016. Bei ihrer Landeskonferenz in Neustadt ...

Der NABU gibt Tipps zur richtigen Vogelfütterung

Sobald es kälter wird und Schnee und Eis den Boden bedecken, sind viele unserer heimischen Vogelarten ...

Werbung