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Nachricht vom 06.01.2016    

Janne Kujala kehrt zu den Bären zurück

Oberliga Nord: Deutsch-Finne reist Freitag nach Neuwied an. Bärenfans hatten – ohne es zu wissen – für die Rückkehr des Publikumslieblings gespendet. Er kommt wieder zurück. An den Ort, an dem alles begann.

Neuwied. Janne Kujala kehrt zu den Bären zurück, weil es sein größter Wunsch war, noch einmal für die Bären zu spielen. „Damit schließt sich für mich der Kreis“, sagt Janne Kujala über seine Rückkehr zum EHC Neuwied.

Es gibt keinen noch aktiven ehemaligen Neuwieder Spieler, dessen Rückkehr bei den Fans mehr Emotionen ausgelöst hätte. Dabei ist es völlig egal, wie viele Tore der 34-Jährige in den kommenden Wochen für die Bären schießen wird. Es ist Janne Kujala. Der Liebling der Fans. Ein begnadeter Eishockeyspieler. Und ein wunderbarer Mensch obendrein. Alleine die Tatsache, dass er wieder in Neuwied ist, reicht aus, die Bärenfans emotional zu bewegen. Die ersten Trikotbestellungen mit dem Namen Kujala trudelten bereits bei den Bären ein, als der Name nicht mehr war als ein Gerücht in den sozialen Netzwerken.

Im Sommer 2002 wechselte Kujala erstmals nach Neuwied. Der Finne kam damals aus Übersee, die Bären waren seine erste Station in Deutschland. Der Stürmer blieb vier Jahre und spielte sich in die Herzen der Neuwieder Fans. Mit 196 Scorerpunkten spielte er sich aber auch in die Notizbücher anderer Vereine. Und so fand er nach dem Aus des damaligen SC Mittelrhein-Neuwied schnell einen anderen Verein. Der Deutsch-Finne lief in den Folgejahren unter anderem für Rosenheim, Halle, Duisburg und Bad Nauheim auf, beendete seine Deutschland-Karriere in der Vorsaison beim Süd-Oberligisten in Sonthofen. „Schon damals war es mein Wunsch, noch einmal nach Neuwied zurückzukehren“, sagt Kujala. Die Familie zog es jedoch zunächst zurück nach Finnland, wo er die erste Saisonhälfte für seinen finnischen Heimatverein Peltosaaren Nikkarit in der „II-Divisioona“, der vierthöchsten Liga, spielte.

„Ich habe dann vor wenigen Tagen von meiner Familie grünes Licht bekommen, meine Karriere in Deutschland zu beenden“, sagt Kujala, an dem seit dem Sommer auch andere Nord-Oberligisten interessiert waren. Am Neujahrsabend meldete sich Kujala bei EHC-Manager Carsten Billigmann – der Auftakt zu fünf turbulenten Tagen bei den Bären. Denn der Spieleretat war ausgereizt, eine Verpflichtung finanziell eigentlich nicht möglich. Mit Burkhard Weller fand sich ein langjähriger Sponsor und Freund der Bären, der Geld für die Kujala-Verpflichtung zur Verfügung stellte. Doch noch fehlten 6.000 Euro, um die Rückkehr tatsächlich zu realisieren. Der EHC wandte sich Montagvormittag via Facebook an die Fans, bot ihnen an: „Wenn ihr noch einen Spieler verpflichten möchtet, dann könnt ihr das machen. Wer mag, kann spenden. Bis Sonntag brauchen wir dafür 6.000 Euro.“ Schon am Dienstagabend war das Geld zusammen und auf dem Vereinskonto. Neuwied konnte zuschlagen.

Im fernen Finnland traute Janne Kujala derweil seinen Augen nicht als er im Internet verfolgte, was da gerade in Neuwied passiert. Er wusste, es ging bei der Spielerverpflichtung um ihn. Nur die Fans wussten das nicht. „Das war einfach der Wahnsinn. Die Fans in Neuwied identifizieren sich so sehr mit dieser Bärenfamilie, das ist wirklich unglaublich. Das ist wie damals. Jeder einzelne Fan ist stolz auf diese Mannschaft und auf diesen Verein.“



„Ich war einfach nur noch überwältigt von dem, was da seit dem ersten Aufruf passierte“, berichtet Manager Carsten Billigmann. „Ich habe noch nie so lange vor dem Rechner gesessen und so oft auf Aktualisieren gedrückt wie in diesen Stunden. Permanent kamen neue Spenden rein.“ In Finnland stellte sich Kujala derweil darauf ein, im Idealfall in der kommenden Woche am Dienstag in Richtung Deutschland aufzubrechen. Doch der entscheidende Anruf aus Neuwied kam eine Woche früher: „Janne, pack deine Tasche. Wann kannst du hier sein?“

Am heutigen Mittwoch, den 6. Januar ist in Finnland Feiertag. Donnerstag wird Kujala die wichtigsten Formalitäten erledigen. Freitag steigt er in den Flieger nach Frankfurt. Parallel arbeiten die Bären mit Hochdruck an seiner Spielgenehmigung. „Da heißt es jetzt Daumen drücken“, sagt Billigmann. „Der DEB muss den Pass in Finnland anfordern. Wir haben alles gemacht, was in unseren Möglichkeiten stand. Jetzt müssen wir abwarten. Natürlich wollen wir Janne alle am Freitag auf dem Eis spielen sehen. Aber selbst wenn es nicht klappt: Einfach, dass er wieder da ist, wird für alle ein ganz besonderer Moment sein. Die Fans können stolz sein auf das, was sie da gemeinsam erreicht haben. Das hätten wir alle nicht für möglich gehalten.“

Nicht nur bei den Fans, auch bei der Mannschaft ist die Vorfreude groß auf Kujala, der unter anderem schon mit Björn Linda und Artur Tegkaev zusammengespielt hat, auch mit den Schlicht-Brüdern und natürlich in Neuwied mit Jens Hergt. „Ich bin schon ein bisschen nervös, wieder nach Neuwied zu kommen und vor diesen geilen Fans spielen zu dürfen“, sagt Kujala. „Ich freue mich auf alles: die Halle, die Spieler, auf das Bärentrikot, die vielen bekannten Gesichter, aber auch auf die vielen Fans, die in den vergangenen zehn Jahren dazugekommen sind.“ Und vermutlich sogar auf die Schlaglöcher auf dem Parkplatz vor der Halle. Die haben sich in den zurückliegenden zehn Jahren auch nicht verändert. „Ich komme wieder nach Hause“, ließ Kujala am Mittwoch die Bärenfans in einer Videobotschaft wissen. Wer an der Stelle noch keine Träne verdrücken musste, der wird es spätestens bei seiner Rückkehr in die Bärenhöhle tun am Freitagabend gegen Erfurt. Gänsehaut garantiert. Bitte für das Heimspiel am Freitag den Vorverkauf nutzen.



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