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Nachricht vom 15.01.2009    

Wissener Tafel: Der Tisch ist gedeckt

Planmäßig am 30. Januar wird die Wissener Tafel gestartet. Das Projekt wird ermöglicht durch zahlreiche Spenden.Getragen wird der "Wissener Tisch" von über 40 ehrenamtlich Helfenden.

Wissen. Am Freitag, den 9. Januar, war es endlich so weit: Das lang erwartete Schreiben des Bundesverbandes Deutsche Tafel e.V. gestattet der ökumenischen Initiative "Wissener Tisch" das Tragen des Namens Tafel. Erfreut verkündet Pfarrer Marcus Tesch den versammelten Helfern an diesem Tag die gute Nachricht.
Am Freitag, 30. Januar, wird die Tafel Wissen zum ersten Mal ihre Pforten öffnen. Ab 12 Uhr erhalten Bedürftige im Gemeindehaus der evangelischen Kirchengemeinde Wissen für einen minimalen Beitrag ein warmes Mittagessen und Lebensmittel, die zuvor bei hiesigen Lebensmittelgeschäften abgeholt wurden.
Die Unterstützung der Tafel ist gewaltig. So haben insbesondere die Discountmärkte Aldi und Lidl und die REWE-Fillialen in der Verbandsgemeinde Wissen ihre Unterstützung in Aussicht gestellt. Fast alle Bäckereien und Metzgereien, die in Wissen und Gebhardshain mit ihren Filialen vertreten sind, stellen ebenfalls Waren für den Wissener Tisch zur Verfügung. Es gibt allerdings auch Lebensmittelmärkte, die die Tafelarbeit nicht unterstützen wollen, was für die Initiatoren kaum nachvollziehbar ist.
"Die Unterstützung aus der Bevölkerung und mittlerweile auch aus der Geschäftswelt ist gewaltig," zieht Pfarrer Marcus Tesch von der evangelischen Kirchengemeinde eine positive Bilanz. "Wir bekommen zunehmend Geld- und Sachspenden angeboten und ein festes Team von über 40 Personen will den Wissener Tisch durch praktische Mithilfe zu einem Erfolg werden lassen. Dafür sagen wir ganz herzlichen Dank." Außerdem lobt er die besondere Unterstützung, die das Projekt durch die Wissener Verbandsgemeinde-Verwaltung erfährt. "In unruhigen wirtschaftlichen Zeiten wie diesen bekommen solche Projekte eine ganz neue Bedeutung," stellt er fest. Mittlerweile sei von dem gespendeteten Geld bereits ein neuer Herd angeschafft worden, an dem die beiden sich ehrenamtlich engagierenden Köche mit ihrem Team aus den gelieferten Waren ein Essen zaubern werden. Man werde zunächst vieles mit den vorhandenen Mitteln provisorisch durchführen, langfristig seien aber bei laufendem Betrieb größere Anschaffungen wie etwa ein Kühlfahrzeug geplant. Doch dafür fehle zur Zeit noch das nötige Geld.
Ohne den hohen ehrenamtlichen Einsatz geht es allerdings nicht. So ist hier stellvertretend für viele Franz-Josef Link aus Wissen zu nennen, der im Bereich Organisation schon seit den Anfängen tätig ist. Er ist es auch, der insbesondere die Kontakte zu den lokalen Lebensmittelmärkten und zu zahlreichen Geschäftsleuten geknüpft hat. Aus ihm und zwei weiteren Mitgliedern des katholischen Pfarrgemeinderats und Vertretern der evangelischen Kirchengemeinde setzt sich der Organisationskreis der Tafel zusammen. Überhaupt zeigt sich in der Zusammenarbeit der beiden Kirchengemeinden ein ausgesprochen guter ökumenischer Geist. Aus diesem Grund wird es am 29. Januar um 19 Uhr, vor dem Start des Wissener Tischs, einen gemeinsamen Gottesdienst in der katholischen Kirche Kreuzerhöhung geben.
"Uns ist auch an einer guten Zusammenarbeit mit den anderen Tafeln gelegen", stellt Pfarrer Tesch fest. "Wir wollen den anderen nichts wegnehmen. Deshalb haben wir uns die Tafelgrundsätze zu eigen gemacht und hoffen daher auch weiterhin auf gute Solidarität." Von Anfang an sei man deshalb mit den Tafeln in Altenkirchen, Betzdorf und Windeck-Rosbach im Gespräch gewesen. "Wir sehen uns zuständig für die Verbandsgemeinden Gebhardshain, Hamm und Wissen und laden alle, die das Angebot einer Tafel in Anspruch nehmen wollen und aus diesen Gemeinden kommen, zu uns an den Tisch." Befürchtungen, die Angebote der verschiedenen Tafeln könnten ausgenutzt und gegeneinander ausgespielt werden, sieht er nicht. Darüber werde man klare Vereinbarungen mit den Nachbartafeln treffen. "Wir werden jedenfalls unsere Hilfe auf Bewohner der drei genannten Verbandsgemeinden beschränken," stellt er klar.
Natürlich freut sich die Initiative noch über weitere Mitarbeit und Unterstützung. Am 23. Januar findet im evangelischen Gemeindehaus um 18 Uhr ein weiteres Treffen aller ehrenamtlichen Helfer und Helferinnen statt. Selbstverständlich kann man auch dann noch in die Mitarbeit einsteigen. Wer die Tafelarbeit in Wissen finanziell unterstützen möchte, kann dies über das Konto der Evangelischen Kirchengemeinde Wissen, Kto.- Nr. 2170, bei der Kreissparkasse Altenkirchen (BLZ 57351030) tun. Sehr wichtig ist allerdings der Verwendungszweck: Wissener Tisch. Alle Spenden werden ausschließlich für Zwecke der Tafel verwendet. Spendenbescheinigungen werden selbstverständlich ausgestellt.
Nun warten alle gespannt auf den 30. Januar, wenn der Tisch das erste Mal gedeckt wird.


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