Werbung

Nachricht vom 12.04.2016    

Kräutermischungen - latente Lebensgefahr

„Es hört einfach nicht auf...“ In Sicherheitskreisen, Kliniken oder Arztpraxen ist damit der enorme Anstieg sogenannter „Medizinischer Notfälle“ gemeint, die nach dem Konsum von Kräutermischungen, sogenannter „Legal Highs“, festgestellt werden. Um was handelt es sich aber bei diesen „Kräutermischungen“, nach deren Konsum es vermehrt zu Einweisungen in Krankenhäuser kommt?

Illustration: Wolfgang Tischler

Region. Kräutermischungen fallen unter die Gruppe der sogenannten „Legal Highs“, synthetisch hergestellte psychoaktive Stoffe, die insbesondere von Jugendlichen und Heranwachsenden konsumiert werden. Angeboten werden diese Stoffe überwiegend im Internet, auch in Form von Badesalzen oder Raumlufterfrischern.

Nicht alle „Legal High“ Produkte sind jedoch so gesetzeskonform, wie es der Name zunächst vermuten lässt. In einer Vielzahl von Fällen unterliegen diese Substanzen, je nach Inhaltstoffen, auch den Vorschriften des Betäubungsmittelgesetzes (BTMG). Bisherige Untersuchungen ergaben, dass etwa 30 Prozent der durch das Landeskriminalamt Rheinland Pfalz überprüften Substanzen unter die Bestimmungen des BTMG fallen. An den bunten, oft harmlos erscheinenden Verpackungen ist dies jedoch nicht zu erkennen, da die Inhaltsstoffe auf den Päckchen nicht deklariert werden.

Aber auch in den Fällen, in denen diese Stoffe nicht unter das BTMG fallen, besteht eine erhöhte Gefahr für die Gesundheit nach deren Konsum. Kräutermischungen, die überwiegend in bunten Tütchen vertrieben werden, enthalten neben den Kräutern rein synthetisch hergestellte Substanzen. Diese Substanzen, meist Cannabinoide oder ähnliche Stoffe, werden auf die Kräutermischungen (Trägermaterial) aufgetragen und später geraucht.



Beim Konsum dieser Kräutermischungen entsteht eine ähnliche Wirkung wie beim Konsum von Haschisch, nur oft um ein vielfaches stärker. Aus diesem Grunde besteht permanent die Gefahr einer Überdosierung und/oder Vergiftung für den Konsumenten.

Nach dem Konsum von Kräutermischungen zeigten sich bisher insbesondere folgende unerwünschte Reaktionen: Kreislaufzusammenbrüche, Zittern, Herzrasen bis zum Herzinfarkt. In Einzelfällen ist auch ein mehrtägiger Aufenthalt auf der Intensivstation eines Krankenhauses oder die Unterbringung in einer Psychiatrie erforderlich.

Problematik: Die Ärzte wissen meist nicht, welche Substanzen in den Kräutermischungen enthalten sind. Aus diesem Grunde ist es aus ärztlicher Sicht auch sehr schwer entsprechende Gegenmaßnahmen einzuleiten.

Die Polizei warnt daher nochmals eindringlich vor dem Genuss dieser neuen psychoaktiven Stoffe, deren gesundheitliche Folgen zum Teil unkalkulierbar sind. Sollten diese Substanzen auch noch dem BTMG unterliegen, ist neben den gesundheitlichen Folgen auch mit rechtlichen Problemen und einer Strafanzeige durch die Polizei zu rechnen.


Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
 


Anmeldung zum AK-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Altenkirchen.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Technikmuseum Freudenberg feiert Saisoneröffnung 2024 mit Neuheiten und bewährten Attraktionen

Freudenberg. Die neue Saison verspricht einmal mehr hautnah erlebbare Technik mit einer Reihe faszinierender neuer und auch ...

Aktualisiert: Unfall auf B 414 in Altenkirchen führte zur Sperrung

Altenkirchen. Die Leitstelle Montabaur alarmierte am Mittwoch (24. April), gegen 16.40 Uhr, die Freiwilligen Feuerwehren ...

Neuer Pflegegradrechner der Verbraucherzentralen hilft bei Selbsteinschätzung

Region. Leistungen der Pflegeversicherung sind nur für Personen erhältlich, die im Rahmen einer Pflegebegutachtung einen ...

Geführte Wanderung am 28. April: auf dem Wiedweg zur Erbsensuppe

Neitersen. Die Wanderung von etwa neun Kilometern Länge startet von Neitersen über den S-Wanderweg zum Obernauer Kopf und ...

Jugendliche aus sechs Ländern wandern auf Entdeckungsreise im Westerwald

Enspel. Im Herzen des malerischen Westerwalds trafen die jungen Menschen und ihre Trainer aus Norwegen, Tschechien, Polen, ...

Nach fast 47 Jahren bei der Agentur für Arbeit Neuwied in den Ruhestand verabschiedet

Region. Ihr beruflicher Werdegang führte sie nach der Ausbildung 1980 in die damalige "Leistungsabteilung". Ab 1994 folgten ...

Weitere Artikel


Überholmanöver ging schief: 39-Jähriger schwer verletzt

Elben/Steineroth. Beim Überholen prallte ein 39-jähriger Motorradfahrer am Dienstag, 12. April, gegen 18.40 Uhr auf der L ...

SG 06 sucht die Fußballstars von Morgen

Betzdorf. Der Betzdorfer Traditionsverein SG 06 Betzdorf ist weit über die kommunalen Grenzen hinaus für seine vorbildliche ...

Rene Metzger beim Maratona di Roma

Emmerzhausen/Rom. Am 10. April startete wieder der Rom-Marathon auf der Via dei Fori Imperiali. Der Lauf wird seit 1995 jeweils ...

Bündnis fordert Aufstehen gegen Rassismus

Bad Marienberg. Das Bündnis fordert die Solidarität und Beteiligung von weiteren Gruppen, Vereinen und Verbänden sowie der ...

Westerwald Bank unterstützt Ayas-Stiftung

Altenkirchen. Die Westerwald Bank unterstützt die Arbeit der in Altenkirchen ansässigen Stiftung „Dr. Akbar und Sima Ayas ...

Ausflug führte zum ZDF nach Mainz

Wissen. Seit einigen Jahrzehnten, daher ist es auch schon eine Tradition, veranstaltet der Wissener Schützenverein im Frühjahr ...

Werbung