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Nachricht vom 18.04.2016    

Regisseur Fechner warb für Vision der Energiewende

Was hat der Krieg in der Ukraine mit der Energiewende zu tun? Ist es möglich, effizient aus Stroh Wärme zu gewinnen? Das sind nur einige Fragen auf die der Film „Power to Change“ anschaulich Antworten liefert. Nach einer Vorführung in der Wiedscala nahm Regisseur Fechner persönlich an einer Gesprächsrunde teil.

Die anschließende Gesprächsrunde mit Regisseur Carl-A. Fechner (links) und Vertretern der Kooperationspartner, die die Filmvorführung möglich machten (von links):
Peter Müller (Regionalreferent Energieagentur RLP), Friedrich Hagemann (Aufsichtsratsvorsitzender Maxwäll Energie-Genossenschaft) und Klimaschutzmanager Stefan Glässner. Foto: Daniel Pirker

Neitersen. Taugt ein Dokumentarfilm über die Umstellung der weltweiten Energieversorgung auf erneuerbare Energien tatsächlich als Retter einer zerrütteten Ehe? Durchaus, glaubt man den Worten von Carl-A. Fechner. Der Regisseur war höchstpersönlich nach Neitersen in die Wiedscala angereist, um seinen neuesten dokumentarischen Kinostreifen vorzustellen. Und der erfolgreiche Vorgänger „Die 4. Revolution – Energy Autonomy“ habe es geschafft, das Verständnis einer zweifelten Frau für ihren Gatten zu wecken. Nachdem sie den Film gesehen habe, konnte sie sich endlich erklären, was ihr Mann will, so der der Regisseur in einer Gesprächsrunde, die nach der Vorführung von Dokumentarfilms „Power to Change – Die EnergieRebellion“ stattfand. Ähnelt die Herangehensweise nur ansatzweise dem aktuellen Kino-Werk Fechners, muss man zum dem Schluss kommen, das die Geschichte sich genauso ereignet hat. Denn der Nachfolger von „Die 4. Revolution“ verlässt sich nicht einfach darauf, die recherchierten Fakten trocken aneinanderzureihen. Im Mittelpunkt des 90-Minüters stehen die Geschichten von Menschen – wie sie zweifeln, bis an die Existenzgrenze scheitern und letztlich doch siegen in ihrem ganz persönlichen Kampf für die Energiewende.

Klar, geschickt inszeniert Fechner auch Feindbilder, personifiziert durch Christoph M. Schmidt, einem der sogenannten „Wirtschaftsweisen“, die die Bundesregierung beraten. Der Film zeigt die Verbindungen des Ökonomen zum Energieversorger RWE auf. Aber die Dokumentation will vor allem mit positiven Beispielen für seine Botschaft der dezentralen und regionalen Energieversorgung, basierend auf 100 Prozent erneuerbaren Energien, werben. Viele Skeptikern unter den Zuschauern könnte Fechner allein mit der Masse an Fakten mürbe machen, die er und sein Team zweifelsohne im Vorfeld der Produktion zusammengetragen haben müssen. Aber der Regisseur wählt einen anderen Weg.

Dabei hilft ihm der Protagonist Amir Roughani – für einen Dokumentarfilmemacher ein reiner Glücksfall. Fechner lässt den iranisch-stämmigen Unternehmer aus Deutschland die klassische Heldenreise durchleben. Weigert sich zum Beispiel Luke Skywalker im ersten Teil der klassischen Star-Wars-Saga anfangs seiner Bestimmung zu folgen, so verhält sich Roughani ähnlich in „Power to Change“. Zu Beginn lernen wir einen smarten Jungunternehmer kennen, der der Energiewende mehr als skeptisch gegenübersteht. Am Ende hat der Firmengründer einen tiefgreifenden Wandel vollzogen. Zwischen den beiden Versionen Roughanis stehen Begegnungen mit Menschen, die nie aufgegeben haben für ihre Vision einer anderen Energieversorgung zu kämpfen. Zum Beispiel Edy Kraus, der es am Ende schafft, trotz Niederlagen aus Stroh Wärme zu gewinnen. Oder ukrainische Aktivisten, die Roughani vor Ort veranschaulichen, wie sehr geo- und energiepolitische Interessen den Krieg in ihrem Land bestimmen. Und genau darin liegt eine Stärke des Films, wie Friedrich Hagemann, der Aufsichtsratsvorsitzende der Maxwäll Energie-Genossenschaft in der Gesprächsrunde nach der Vorführung feststellte: darin, den Zusammenhang aufzuzeigen zwischen Krieg, Frieden und Energie. Er verwies vor dem Hintergrund auch auf die Golfkriege, die seiner Meinung nach dem Kampf um Erdöl geschuldet waren. Und heute? Viele der Flüchtlinge seien Klimaflüchtlinge.



Zurück zum Film selbst: 300 Projekte haben Fechner und sein Team während der Produktionsvorbereitung recherchiert. Diejenigen, die es in den Film schafften, dienen als Blaupause für die Vision Fechners. In Hollywood-reifen Bildern zeigt „Power to Change“ einen Treibstoff, der hilft, Stromspitzen abzufangen, einen Energiespeicher, der auf dem Abrissgelände abgeschalteter Atomkraftwerke entstehen könnte oder ein intelligent vernetztes Kraftwerk aus dezentralen Heimbatterien. Und das sind nur einige Beispiele, die Platz finden in den 90 Minuten.

Sie alle sollen Mut machen, wie Fechner nach der Aufführung erklärte: „Jeder kann für sich eine Entscheidung treffen und auf erneuerbare Energien umsteigen.“ Eine weitere Botschaft: Aktiv zu werden kann auch Spaß machen. Das strahlte der eloquente Regisseur nicht zuletzt selbst aus. Was nicht heißt, dass er ernste Töne unterdrückte. So müsse einfach mehr „Power“ gegeben werden in Sachen Energiewende, forderte er etwa. Seinen Optimismus wollte er sich dann aber nicht nehmen lassen: „Die großen Visionen haben sich immer durchgesetzt.“ Wie sich diese Visionen auf kommunalpolitischer Ebene realisieren lassen, erklärte der Klimaschutzmanager der gemeinsamen Klimaschutzinitiative des Landkreises Altenkirchen und seiner Verbandsgemeinden. Stefan Glässner ging beispielsweise auf das Ziel ein, alle kreiseigenen Liegenschaften bis 2015 klimaneutral betreiben zu wollen. (ddp)

Info:
Möglich wurde die Veranstaltung durch eine Kooperation der gemeinsamen Klimaschutzinitiative des Landkreises Altenkirchen und seiner Verbandsgemeinden, dem Regionalbüro Westerwald der Energieagentur Rheinland-Pfalz, der Energie-Genossenschaft Maxwäll sowie dem Programmkino Wied-Scala in Neitersen, welches das passende Ambiente bot.


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