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Nachricht vom 24.04.2016    

Landesjugendfeuertag in Daaden - Werbung für mehr Nachwuchs

Die Sicherheit der Menschen in einem Flächenland wie Rheinland-Pfalz mit den ländlichen Strukturen ist ohne eine Freiwillige Feuerwehr undenkbar. Aber diese Feuerwehrstruktur braucht Nachwuchs. Mädchen und Jungen, die sich in den Jugendfeuerwehren des Landes engagieren galt großes Lob beim Landesfeuerwehrtag der Jugend. Die Delegierten der Landesversammlung kamen nach Daaden(Kreis Altenkirchen).

Frank Hachemer, Präsident des Landesfeuerwehrverbandes, berichtete von den Werbeaktionen, die in Rheinland-Pfalz angelaufen sind. Fotos: anna

Daaden. Im Bürgerhaus kamen am Samstag Delegierte und Gäste zur Landesjugendfeuerwehrversammlung 2016 zusammen. Gastredner war Staatssekretär Randolf Stich, Ausrichter die Jugendfeuerwehr Daaden. Es war ein umfangreiches Tagesprogramm, das die Delegierten zu bewältigen hatten, vom Vormittag bis in den Nachmittag hinein.

Landesjugendfeuerwehrwart Matthias Görgen eröffnete die Veranstaltung und begrüßte unter den zahlreichen Gästen VG-Bürgermeister Wolfgang Schneider, Ortsbürgermeister Walter Strunk, Landrat Michael Lieber, den Staatssekretär Randolf Stich, Kreisfeuerwehrinspektuer Dietmar Urrigshardt, Kreisjugendwart Volker Hain, Wehrleiter Matthias Theis (Daaden) und die Landtagsabgeordneten Michael Wäschenbach und Thorsten Wehner. Görgen bedankte sich bei dem örtlichen Jugendwart Björn Huhn für die Ausrichtung der Veranstaltung und bei der Stadt- und Feuerwehrkapelle Wissen (Landesfeuerwehr-Musikcorps) für die musikalische Umrahmung.

Strunk erinnerte in seinem Grußwort daran, dass 1895 der rechte Ortsteil von Daaden fast komplett einer Feuersbrunst zum Opfer gefallen war. Damals hatten Feuerwehren aus der gesamten Region bei der Bekämpfung der Flammen geholfen, sogar aus Siegen seien Feuerwehrkameraden gekommen. Daher wisse man gerade in Daaden, wie notwendig eine funktionierende Feuerwehr sei.

Landrat Michael Lieber hob hervor, wie wichtig die 18 Jugendfeuerwehren des Kreises Altenkirchen mit ihren rund 300 organisierten Kindern und Jugendlichen als Nachwuchsquelle für alle aktiven Dienste seien. Er nutzte zudem die Gelegenheit den Jugendfeuerwehren nochmals seinen Dank auszusprechen für die Kleidersammlung, die diese für die Flüchtlinge auf dem Stegskopf durchgeführt hatten. KFI Urrigshardt bestätigte, wie wichtig die Jugend zur Nachwuchsgewinnung gerade in Zeiten des demographischen Wandels sei und bedankte sich bei allen für ihr Engagement.

Frank Hachemer, Präsident des Landesfeuerwehrverbandes lobte die enge Zusammenarbeit zwischen dem Jugendfeuerwehrverband des Landes und dem Landesfeuerwehrverband. Er berichtete aber auch von Feuerwehren, die auf Grund mangelnden Personals schon hätten geschlossen werden müssen. Daher sei von Ende Mai bis Ende Juli eine Zwölf-Wochen-Tour geplant, wo in 36 Städten mit auffällig gestalteten Feuerwehrfahrzeugen für die Freiwilligen Feuerwehren geworben werden soll. Jede Feuerwehr oder Stadt kann sich für diese Kampagne bewerben. Es müsse jetzt etwas unternommen werden, nicht erst wenn es zu spät sei.

VG-Bürgermeister Wolfgang Schneider nutzte die Gelegenheit, der Jugendfeuerwehr seinen Dank für ihre vielfältigen Einsätze bei Veranstaltungen auszusprechen. Jugendfeuerwehr fördere soziales Engagement und Verständnis.

Im anschließenden Jahresbericht 2015 der Jugendfeuerwehr Rheinland-Pfalz berichtete Görgen von 1.014 Jugendwehren im Land in denen mehr als 10.800 Kinder und Jugendliche organisiert waren. Görgen erinnerte zudem an die landesweite Spendensammelaktion der Jugendfeuerwehren bei der in Rheinland-Pfalz 114.000 Euro gesammelt worden seien. Im Juli 2015 habe man das neue gemeinsame Logo vorgestellt und die neue Homepage sei am 1. Januar 2016 an den Start gegangen. Im Oktober wurden die neuen Ehrenzeichen für die Jugendfeuerwehren präsentiert. Außerdem hat sich die Landesjugendfeuerwehr dem Projekt „Heimat, Menschen, Vielfalt = Feuerwehr!“ angeschlossen, in dem es um die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund geht. Einen besonderen Dank richtete der Landesjugendfeuerwehrwart an Innenminister Roger Lewentz und Staatssekretär Randolf Stich für die gute Zusammenarbeit, sowie an alle Sponsoren der Jugendfeuerwehren des Landes für deren Unterstützung.



Staatssekretär Stich seinerseits fand, dass diese gute Zusammenarbeit auch gute Früchte trage. Die Jugendfeuerwehr wertete er als außerschulische Bildungsarbeit, die wichtig sei für die gesamte Gesellschaft. Er erinnerte nochmals an die Aufnahme vieler Menschen die im vergangenen Jahr ins Land gekommen waren. Dies sei nur durch den Einsatz von Ehrenamtlichen so gut gelaufen. Vor diesem Hintergrund müsse man aber auch sehen, dass etwa 20 Prozent der Einwohner von RLP Menschen mit Migrationshintergrund wären. Davon sind aber nur 142 in der Feuerwehr tätig, das ist weniger als ein Prozent. Oft seien Feuerwehren in den Heimatländern der Migranten staatlich und militärisch organisiert, so dass die Leute davon nichts wissen wollten. Hier könne die Jugendfeuerwehr viel Integrationsarbeit leisten. Stich sprach auch die tolle Quote an Mädchen an, die sich in der Jugendfeuerwehr engagierten. Allerdings würden viele von denen einen Wechsel in den aktiven Dienst später meiden. Diesbezüglich sei noch viel Arbeit nötig, um die jungen Frauen auch für den aktiven Dienst zu gewinnen, denn gerade in Zeiten des demographischen Wandels werden sie gebraucht.

Die Jugendfeuerwehr bedeute zudem auch eine Perspektive für das Leben, oftmals falle schon in der Jugend die Entscheidung, aus dem Hobby einen Beruf zu machen. Seitens der Landespolitik habe man für dieses Jahr vieles umgestellt und die Jugendfeuerwehr erhielte nun auch institutionelle Förderung. Das zeige, was der Politik diese Einrichtung wert sei. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, wenn man bedenke, was in der Jugendfeuerwehr geleistet werde. Stich endete mit dem Wunsch auch weiterhin so gut zusammen zu arbeiten wie bisher. Nach dem gemeinsamen Mittagessen standen noch weitere Berichte, Wahlen, Änderung der Jugendordnung und sonstige Themen auf der Tagesordnung. (anna)


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